Zoom, Companion

Zoom AI Companion 3.0 startet als proaktiver Arbeits-Agent

24.12.2025 - 20:10:12

Zoom stellt mit der neuen Version seines KI-Assistenten auf proaktive Agenten-Intelligenz um, durchbricht App-Grenzen und fordert Microsoft Copilot mit einer aggressiven Preispolitik heraus.

Zoom vollzieht den Wandel zur KI-Plattform. Die neue Version des AI Companion agiert nicht mehr nur als passiver Assistent, sondern erledigt eigenständig Aufgaben über App-Grenzen hinweg. Damit stellt sich das Unternehmen neu im Wettbewerb mit Microsoft Copilot auf.

Vom Notizenschreiber zum Akteur

Der signifikanteste Sprung ist der Wechsel zu „Agentic AI“. Statt nur Meetings zusammenzufassen, übernimmt die KI nun proaktiv Arbeitsschritte. Ein Beispiel: Nach einer Besprechung kann sie automatisch Folgeaufgaben in Projekt-Tools anlegen, E-Mail-Entwürfe versenden und Dokumente für das nächste Treffen vorbereiten.

„Dies ist ein Wendepunkt für Zoom“, sagte Velchamy Sankarlingam, President of Product and Engineering. Die KI solle Nutzern helfen, mehr zu erledigen, damit sie sich auf die menschliche Verbindung konzentrieren können.

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Web-Cockpit bricht die App-Silos auf

Ein großer Kritikpunkt an KI-Tools war ihre Beschränkung auf eine App. Zoom durchbricht diese Grenze jetzt mit einem eigenen Web-Interface (ai.zoom.us). Diese Oberfläche dient als zentrale Steuerung, unabhängig von laufenden Meetings.

Nutzer erhalten hier morgens einen „Daily Reflection Report“ – eine Zusammenfassung der Prioritäten aus vergangenen Besprechungen, Chats und Dokumenten. Die KI zapft dafür auch verknüpfte Dienste wie Google Drive, Microsoft OneDrive und Outlook an.

Demokratisierung durch aggressive Preispolitik

Zoom erhöht den Druck auf die Konkurrenz mit einer zugänglichen Preisstrategie. CEO Eric Yuan spricht von einer „Demokratisierung“ des KI-Zugangs.

  • Kostenloser Einstieg: Ausgewählte Funktionen sind jetzt auch für Nutzer des kostenlosen Basic-Tarifs verfügbar.
  • Standalone-Option: Der AI Companion ist als eigenständiges Add-on für 10 US-Dollar pro Monat erhältlich.
  • Keine Extrakosten für bestehende Bezahlkunden.

Ziel ist es, die Hürden für kleine Unternehmen und Freelancer zu senken, für die hohe Pro-Kopf-Kosten oft abschreckend wirken.

Technik: Das beste Modell für jede Aufgabe

Im Hintergrund setzt Zoom weiter auf seinen „Federated AI“-Ansatz. Das System wählt dynamisch das passende KI-Modell für eine Aufgabe aus – ob von Partnern wie OpenAI und Anthropic oder Open-Source-Modelle wie NVIDIA Nemotron.

„Durch unsere Kollaboration helfen NVIDIA Nemotron Open Models dabei, die Zukunft der Arbeit anzutreiben“, sagte Kari Briski von NVIDIA. Dieser Ansatz soll auch Datenschutzbedenken adressieren, da sensible Daten je nach Klassifizierung unterschiedlich verarbeitet werden.

Direkte Kampfansage an Microsoft

Mit AI Companion 3.0 positioniert sich Zoom neu: Vom Videokonferenz-Spezialisten zum Anbieter für Arbeitsplatz-Intelligenz. Es ist eine direkte Herausforderung für Microsoft Copilot und Teams.

Während Microsoft tief in seine Office-Welt integriert ist, punktet Zoom mit Offenheit. Die Plattform verbindet verschiedene Ökosysteme wie Google und Microsoft. Der nächste Schritt ist bereits geplant: Noch 2026 sollen die Beta-„Personal Workflows“ ausgebaut und die Plattform möglicherweise für Entwickler geöffnet werden. Der Kampf um das Betriebssystem für die Arbeit hat eine neue Runde begonnen.

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