Zimt, Lebergift

Zimt: Lebergift oder Stoffwunder am zweiten Feiertag?

26.12.2025 - 21:12:12

Mitten im Festtagsgenuss entbrennt ein Expertenstreit um Zimt. Toxikologen warnen vor dem Lebergift Cumarin, während Ernährungsberater das Gewürz als Stoffwechsel-Booster feiern. Der Schlüssel liegt in der richtigen Sorte.

Verbraucherschützer und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mahnen pünktlich zum Höhepunkt des Plätzchenkonsums zur Vorsicht. Der Grund ist der Aromastoff Cumarin im weit verbreiteten Cassia-Zimt, der in hohen Dosen die Leber schädigen kann.

Die tolerierbare Tagesdosis liegt bei 0,1 Milligramm Cumarin pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Grenze ist schnell erreicht:
* Ein Kleinkind (15 kg) hat sie mit etwa 6 Zimtsternen aus Cassia-Zimt bereits ausgeschöpft.
* Für einen Erwachsenen (60 kg) liegt die Grenze bei nur 2 Gramm des Gewürzes – kaum ein gestrichener Teelöffel.

„Wer es mit zimthaltigen Speisen nicht übertreibt, ist auf der sicheren Seite“, fasst die Verbraucherzentrale zusammen. Doch genau das fällt am zweiten Weihnachtsfeiertag mit Restenessen und Plätzchenteller schwer.

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Die Gegenthese: Zimt als Blutzucker-Regulator

Gleichzeitig erlebt Zimt in sozialen Medien und der Ernährungsberatung ein Comeback als angeblicher Geheimtipp gegen Festtagssünden. Studien deuten darauf hin, dass die bioaktiven Stoffe im Zimt die Insulinsensitivität verbessern können.

Das bedeutet: Der Körper braucht nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit weniger Insulin, um den Blutzucker zu senken. Dieser Effekt macht Zimt besonders für Menschen mit Typ-2-Diabetes oder Insulinresistenz interessant und treibt den Trend zu Zimt-Kapseln als angeblicher „Detox“-Maßnahme nach den Feiertagen.

Cassia vs. Ceylon: Der entscheidende Unterschied

Der Widerspruch zwischen Warnung und Empfehlung löst sich fast vollständig durch die Wahl der Zimtsorte auf. Während Cassia-Zimt hohe Cumarin-Werte aufweist, enthält der teurere Ceylon-Zimt aus Sri Lanka kaum nennenswerte Mengen des Stoffs.

Das Problem für Verbraucher: In verarbeiteten Lebensmitteln wie Lebkuchen oder Fertiggebäck muss die Sorte oft nicht deklariert werden. Da Cassia preiswerter und aromastärker ist, dominiert es die Industrie. Wer sichergehen will, sollte:
* Beim Kauf von Stangen auf die Struktur achten: Ceylon-Zimt besteht aus vielen feinen, papierartigen Schichten.
* Bei Pulver explizit nach „Ceylon-Zimt“ suchen. Fehlt der Hinweis, handelt es sich fast immer um Cassia.

Was bedeutet das für den Verbraucher?

Die klare Empfehlung lautet: Wer die potenziellen Stoffwechsel-Vorteile nutzen möchte, ohne Risiken einzugehen, sollte zu Ceylon-Zimt greifen. Eine Prise im Morgenhaferbrei oder Kaffee ist unbedenklich.

Der wahllose Konsum von großen Mengen an Cassia-haltigem Industriegebäck dagegen sollte, besonders bei Kindern, vermieden werden. Die Dosis macht auch hier das Gift – und die Sorte entscheidet über Risiko und Nutzen.

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