WPS, Office

WPS Office: PDF-Bearbeitung jetzt direkt im Gratis-Paket

26.11.2025 - 07:30:12

Die Ära des ewigen Hin- und Herspringens zwischen verschiedenen Programmen könnte bald vorbei sein. Am Dienstag, dem 25. November, kündigte WPS Office an, umfangreiche PDF-Bearbeitungsfunktionen direkt in seine kostenlose KI-gestützte Office-Suite zu integrieren. Ein Frontalangriff auf das traditionelle Geschäftsmodell der Branche – und ein Signal an Adobe, Microsoft und Co.

Jahrelang war der Workflow klar: Word für Texte, Excel für Tabellen, und ein separates, meist teures PDF-Programm für die finale Bearbeitung. Genau diese Ineffizienz will WPS Office jetzt beenden. Die aktualisierte Suite ermöglicht es Nutzern, Texte und Bilder zu bearbeiten, Anmerkungen hinzuzufügen und Dateien zusammenzuführen – alles ohne die Hauptanwendung zu verlassen.

Doch das eigentliche Highlight ist die Integration der „Chat PDF”-KI-Funktion. Nutzer können nun per Texteingabe direkt mit PDF-Inhalten interagieren: Berichte zusammenfassen lassen, Datenpunkte extrahieren oder Fragen stellen – während sie im selben Fenster ihre Antworten formulieren. Was früher mehrere Programme und manuelle Arbeit erforderte, läuft jetzt in einem einzigen Arbeitsablauf.

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Während WPS auf Privat- und Profi-Nutzer zielt, setzte Nitro Software am selben Tag einen strategischen Schachzug im Enterprise-Segment. Climb Channel Solutions gab bekannt, die Vertriebspartnerschaft mit Nitro auf die EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) auszuweiten.

Das Timing könnte kaum besser sein. Mit dem britischen Cyber Security and Resilience Bill, das Anbieter kritischer Infrastruktur zu Meldungen von Cybervorfällen binnen nur 24 Stunden verpflichtet, steigt der Druck auf sichere, nachvollziehbare Dokumenten-Workflows massiv. Nitros Plattform für PDF-Verwaltung und elektronische Signaturen positioniert sich als Antwort auf diese regulatorischen Herausforderungen.

Durch das Vertriebsnetz von Climb erreicht Nitro gezielt Managed-Service-Provider, die IT-Dienstleistungen für regulierte Branchen bereitstellen. Die Botschaft ist klar: Elektronische Signaturen sind keine Komfortfunktion mehr, sondern regulatorische Notwendigkeit.

Adobe verfeinert – aber reicht das?

Auch Branchenriese Adobe meldete sich diese Woche zu Wort. Am 25. November veröffentlichte das Unternehmen Updates für Acrobat Desktop, die vor allem Routineaufgaben beschleunigen sollen.

Neu ist etwa eine „Quick Action”-Toolbar für Screenshots. Klingt unspektakulär? Keineswegs. Bisher mussten Nutzer oft auf externe Snipping-Tools zurückgreifen, die Textschärfe und Formatierung beeinträchtigten. Die neue Funktion erstellt hochauflösende Ausschnitte, die direkt in die Zwischenablage kopiert werden – ein kleiner, aber spürbarer Produktivitätsgewinn.

Parallel dazu verfeinert Adobe seinen KI-Assistenten. Die aktualisierten „vorgeschlagenen Fragen” und „Prompt-Ideen” sollen die Zeit bis zur ersten verwertbaren Information drastisch verkürzen. Doch reicht das aus, wenn Konkurrenten wie WPS gleich ganze Workflows revolutionieren?

Konsolidierung, Compliance, KI – die drei Treiber

Die Entwicklungen dieser Woche zeichnen ein klares Bild:

1. Das Ende der PDF-Insellösung: WPS beweist, dass sich PDF-Bearbeitung nicht mehr als separates Premium-Produkt verkaufen lässt. Nutzer erwarten diese Funktionen als Standardbestandteil ihrer Arbeitsumgebung.

2. Regulierung als Wachstumsmotor: Mit NIS2 in der EU und dem britischen Cyber-Security-Gesetz wird die digitale Signatur zur kritischen Infrastruktur. Der Audit-Trail einer Unterschrift ist heute genauso wertvoll wie die Signatur selbst.

3. KI wird zur Bedienoberfläche: Der Wettbewerb verschiebt sich. Es geht nicht mehr darum, wer PDFs am schönsten darstellt, sondern wessen KI einen Vertrag am präzisesten analysiert und den Nutzer vor problematischen Klauseln warnt.

Was kommt als Nächstes?

In den kommenden Wochen dürfte die Reaktion der Großen nicht lange auf sich warten lassen. Google Workspace und Microsoft 365 stehen unter Zugzwang, ihre nativen PDF-Funktionen nachzurüsten, um mit dem neuen Standard von WPS mitzuhalten.

Mittelfristig wird die Nachfrage nach „souveränen” E-Signatur-Lösungen explodieren – Plattformen, die Datenhoheit und spezifische Verschlüsselungsstandards innerhalb nationaler Grenzen garantieren. Für deutsche und europäische Anbieter könnte das eine historische Chance sein.

Und langfristig? Die „Chat PDF”-Funktionen dieser Woche sind nur der Anfang. Die nächste Innovation wird wahrscheinlich KI-Agenten umfassen, die nicht nur Dokumente zusammenfassen, sondern aktiv bearbeiten – basierend auf vordefinierten rechtlichen Vorgaben. Der PDF-Editor wird vom Werkzeug zum Teamkollegen.

Die Botschaft des 26. November ist eindeutig: Das PDF ist kein statisches digitales Papier mehr. Es wird zu einer dynamischen, interaktiven Schnittstelle, die mit dem Rest unseres digitalen Arbeitslebens verschmilzt.

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@ boerse-global.de