Wolfspeed Aktie: Belastete Erholung
19.12.2025 - 03:26:31Wolfspeed erhält eine Steuererstattung von fast 700 Millionen Dollar und schließt einen Liefervertrag mit Toyota, doch die operative Auslastung und Analysten bleiben kritisch.
Nach einem schwachen Dezember bleibt die Wolfspeed-Aktie unter Druck. In den vergangenen zwei Wochen hat der Kurs rund ein Viertel an Wert verloren und pendelt derzeit um 17 bis 18 US-Dollar. Die jüngste Hauptversammlung brachte zwar formell stabile Verhältnisse, operative Zweifel und ein skeptischer Markt bremsen die Erholung jedoch weiter aus.
Hauptversammlung: Zustimmung trotz Skepsis
Auf der ordentlichen Hauptversammlung wählten die Aktionäre alle sieben vorgeschlagenen Verwaltungsratsmitglieder mit deutlichen Mehrheiten. Dazu zählen unter anderem CEO Robert A. Feurle und Chairman Anthony M. Abate, die jeweils zwischen 15,7 und 17,3 Millionen Stimmen erhielten.
Auch das Vergütungspaket für das Management fand Zustimmung: Rund 14,9 Millionen Stimmen entfielen auf die beratende Abstimmung zur Vorstandsvergütung.
Zudem bestätigten die Aktionäre PricewaterhouseCoopers LLP als unabhängigen Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2026 mit mehr als 20,4 Millionen Stimmen – nahezu ein einstimmiges Votum der abstimmenden Anteilseigner.
Hohe Steuererstattung stärkt Liquidität
Deutlich relevanter für die Bilanz war eine Meldung vom 1. Dezember: Wolfspeed hat von der US-Steuerbehörde IRS eine Steuererstattung in Höhe von 698,6 Millionen US-Dollar in bar erhalten. Grundlage ist der Advanced Manufacturing Investment Credit (AMIC) gemäß Section 48D des US-Steuergesetzes.
Wichtige finanzielle Eckpunkte:
- Die liquiden Mittel liegen nun bei rund 1,5 Milliarden US-Dollar.
- 192,2 Millionen US-Dollar wurden zur Schuldentilgung eingesetzt.
- Das Unternehmen rechnet damit, insgesamt etwa 1 Milliarde US-Dollar an Section-48D-Steuergutschriften zu monetarisieren.
- Die Finanzverbindlichkeiten wurden nach der Insolvenzrestrukturierung im September um rund 70 % reduziert.
Damit erhält Wolfspeed spürbaren finanziellen Spielraum, auch wenn die operative Entwicklung weiter hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Toyota-Deal als Technologiebestätigung
Am 9. Dezember meldete Wolfspeed einen wichtigen Liefervertrag mit Toyota. Das Unternehmen soll Siliziumkarbid-MOSFETs für die batterieelektrische Fahrzeugpalette des japanischen Herstellers liefern. Die Vereinbarung gilt als Bestätigung der Gen‑4‑SiC-Technologie von Wolfspeed, nachdem es zuvor Zweifel am Tempo der kommerziellen Einführung gab.
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Parallel dazu stellte Wolfspeed neue 1200‑Volt-Siliziumkarbid-Sechspack-Leistungsmodule vor, die für leistungstarke Wechselrichter ausgelegt sind. Damit unterstreicht das Unternehmen, dass die Produktentwicklung trotz Restrukturierung voranschreitet.
Mohawk Valley bleibt Problemzone
Trotz dieser positiven Signale bleibt die operative Lage angespannt. Berichten zufolge läuft das wichtige Werk in Mohawk Valley derzeit nur mit einer Auslastung von etwa 25 %. Diese niedrige Kapazitätsnutzung schürt Sorgen über die Geschwindigkeit des Produktionshochlaufs und die Profitabilität der Standorte.
Wolfspeed war im September 2025 aus dem Chapter‑11-Verfahren hervorgegangen, hatte die Schuldenlast um rund 70 % reduziert und die Kapitalstruktur neu geordnet. Ehemalige Gläubiger wie Apollo Global Management und Renesas Electronics halten nun die Mehrheit am Unternehmen. Die Eigentümerstruktur ist damit klar von Finanzinvestoren und ehemaligen Fremdkapitalgebern geprägt.
Analysten bleiben zurückhaltend
An der Wall Street überwiegt weiterhin Zurückhaltung. Der durchschnittliche Analysten-Consensus liegt bei “Reduce” mit einem Kursziel von rund 10,50 US-Dollar – deutlich unter dem aktuellen Kursniveau. Susquehanna bestätigt zwar ein “Neutral”-Rating, hat das Kursziel nach dem Abschluss des Insolvenzverfahrens aber auf 30 US-Dollar angehoben.
Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2026 stellt Wolfspeed einen Umsatz zwischen 150 und 190 Millionen US-Dollar in Aussicht. Die Spanne liegt klar unter den Analystenerwartungen von rund 232 Millionen US-Dollar. Das Management rechnet zudem mit anhaltender Schwäche über das gesamte Geschäftsjahr 2026 hinweg.
Entscheidende Berichtssaison ahead
Am 4. Februar 2026 legt Wolfspeed die nächsten Quartalszahlen vor. Dann wird sich zeigen, ob das Unternehmen bei der Auslastung in Mohawk Valley und der operativen Umsetzung seiner Restrukturierung messbare Fortschritte erzielt. Aus Marktsicht gelten dabei vor allem zwei Punkte als kritisch: Zum einen, ob die avisierte Umsatzspannweite bestätigt oder angepasst wird, zum anderen, ob die charttechnisch wichtige Unterstützungszone um 17 US-Dollar nach den Zahlen Bestand hat.
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