WHO-Alarm: Europa verharrt im Bewegungsmangel
09.12.2025 - 22:32:12Neue Studien belegen, dass die körperliche Aktivität in Europa nach der Pandemie nicht zugenommen hat. Besonders Kinder und Senioren sind betroffen, was zu hohen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Kosten führt.
Die erhoffte Trendwende ist ausgeblieben. Neue OECD- und WHO-Daten zeigen: Trotz Pandemie-Ende bewegen sich Europäer erschreckend wenig. Die Kosten explodieren, Experten warnen vor einer „Generation Inaktivität”.
Weniger als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland erreicht das WHO-Mindestmaß an Bewegung – 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Aktivität pro Woche. Bei den über 65-Jährigen sieht es noch düsterer aus: Nur 22 Prozent gelten als ausreichend aktiv.
„Wir sehen eine Entkopplung von Gesundheitsbewusstsein und tatsächlichem Verhalten”, kommentieren Analysten die Datenlage. Das Wissen um die Wichtigkeit von Sport war nie größer. Die Umsetzung scheitert jedoch an verfestigten Home-Office-Gewohnheiten und strukturellen Barrieren.
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Weltweit verfehlen fast 1,8 Milliarden Erwachsene – 31 Prozent der Weltbevölkerung – das Bewegungsziel. Ein Anstieg von 5 Prozentpunkten seit 2010. Setzt sich dieser Trend fort, wird das WHO-Ziel, die Inaktivität bis 2030 um 15 Prozent zu senken, drastisch verfehlt.
Der Corona-Knick bei Kindern bleibt
Besonders alarmierend entwickelt sich die Lage bei der jüngsten Generation. Neue Auswertungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung bestätigen: Der Bewegungseinbruch während der Pandemie war kein temporäres Phänomen.
Kinder verloren während Corona durchschnittlich elf bis zwölf Minuten tägliche Bewegungszeit. Diese Zeit haben sie bis heute nicht zurückgewonnen. Das empfohlene Minimum von 60 Minuten täglich erreichen die wenigsten.
Lehrer berichten vermehrt von Erstklässlern mit motorischen Defiziten. Rückwärtslaufen, Balancieren – früher selbstverständlich, heute problematisch. Sportwissenschaftler sprechen von einer „motorischen Verarmung” mit langfristigen Folgen. Inaktive Kinder werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zu inaktiven Erwachsenen mit Zivilisationskrankheiten wie Typ-2-Diabetes.
275 Milliarden Euro Kosten bis 2030
Die WHO rechnet vor: Zwischen 2020 und 2030 verursachen bewegungsmangelbedingte Krankheiten Kosten von rund 275 Milliarden Euro weltweit – etwa 27 Milliarden jährlich. Für Deutschlands Sozialkassen bedeutet dies eine massive Belastung.
Gesundheitsökonomen betonen: Jeder in Prävention investierte Euro zahlt sich mehrfach aus. Dennoch setzt der Bundeshaushalt gerade bei Breitensport und kommunaler Sportinfrastruktur den Rotstift an.
Die Rechnung ist simpel: Eine Steigerung der körperlichen Aktivität könnte das globale BIP bis 2050 kumuliert um 8,6 Billionen US-Dollar erhöhen. Durch reduzierte Krankheitskosten und gesteigerte Produktivität. Bewegungsmangel ist längst kein Lifestyle-Problem mehr, sondern ein harter Standortfaktor.
Abnehm-Medikamente als falscher Ausweg?
Der Hype um neue GLP-1-Agonisten wie Wegovy verstärkt eine gefährliche Tendenz. Analysten beobachten eine „Bewegungsmüdigkeit” in Teilen der Bevölkerung. Die Hoffnung: medikamentöser Gewichtsverlust ohne Sport.
Ein Trugschluss. Medikamente regulieren zwar das Gewicht, ersetzen aber nicht die kardiovaskulären und mentalen Vorteile von Bewegung. Bewegungsmangel bleibt ein eigenständiger Risikofaktor – unabhängig vom BMI.
Digitale Gesundheitsanwendungen und Fitness-Apps zeigen erste positive Effekte. Sie erreichen jedoch vor allem jene, die ohnehin bereits gesundheitsbewusst leben. Die soziale Schere beim Sport öffnet sich weiter: Einkommensstarke Schichten investieren, einkommensschwache bleiben außen vor.
Was 2026 bringen muss
Experten fordern einen systemischen Wandel. Weg von Appell-Kampagnen, hin zu bewegungsfreundlicher Stadtplanung und verbindlichen täglichen Sportzeiten in Schulen.
Diese Entwicklungen sind zu erwarten:
- Bewegungsgipfel 2.0: Der Druck auf die Bundesregierung wächst, konkrete finanzierte Maßnahmen statt Absichtserklärungen zu verabschieden
- Erweiterte Krankenkassen-Boni: Gesetzliche Kassen dürften ihre Bonusprogramme massiv ausweiten und finanzielle Anreize für Sportvereins-Besuche schaffen
- Betriebliches Gesundheitsmanagement: Firmen investieren verstärkt in BGM, da Fachkräftemangel krankheitsbedingte Ausfälle immer kostspieliger macht
Die Botschaft zum Jahresende ist eindeutig: Sitzen ist das neue Rauchen. Ohne radikales Umdenken steuert die Gesellschaft auf einen vermeidbaren Gesundheitskollaps zu.
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