WhatsApp schließt gefährliche Apple-Watch-Sicherheitslücke

WhatsApp führt eine neue Einstellung ein, die verbundene Wearables wie die Apple Watch sichtbar macht, um unbemerkte Überwachung zu verhindern. Die Funktion ist jedoch noch eingeschränkt.

WhatsApp führt eine kritische Sicherheitsaktualisierung für iPhone-Nutzer ein, die heimlichen Zugriff über die Apple Watch verhindern soll. Die neue Funktion reagiert auf wachsende Bedenken, die Smartwatch könne als Überwachungswerkzeug missbraucht werden.

Neue Kontrolle für Wearables

Die Meta-Plattform rollt derzeit ein neues “Peripheriegeräte”-Menü innerhalb der “Verbundene Geräte”-Einstellungen aus. Es erkennt und listet verbundene Wearables auf, die keine traditionelle QR-Code-Authentifizierung benötigen. Frühe Nutzer der stabilen App-Version sowie Beta-Tester (Version 25.37.10.71) berichten bereits von der neuen Kategorie.

Das Problem: Die native watchOS-App verbindet sich automatisch, wenn sie mit derselben Apple-ID wie das iPhone angemeldet ist. Diese nahtlose Integration, obwohl praktisch, schuf eine gefährliche Lücke. Theoretisch konnte eine verknüpfte Uhr Chats abrufen, ohne dass der Hauptnutzer es explizit bemerkte – ein Risiko besonders in Fällen von häuslicher Gewalt oder kontrollierendem Verhalten.

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Kampf gegen “Geister-Pairing”

Sicherheitsexperten begrüßen die Ergänzung. Sie adressiert eine spezifische Bedrohung, die oft als “Ghost Pairing” bezeichnet wird. In diesem Szenario könnte ein Täter mit physischem Zugriff auf das entsperrte iPhone des Opfers WhatsApp auf seiner eigenen Apple Watch installieren – sofern sie mit derselben iCloud-Account verknüpft ist. Bisher blieb diese Verbindung möglicherweise zwischen den aktiven Sitzungen unentdeckt.

Indem WhatsApp diese Geräte in einer separaten Liste isoliert, erschwert es das Verstecken solcher Verbindungen. Die Oberfläche unterscheidet klar zwischen einer angemeldeten Web-Sitzung und einem kontinuierlich synchronisierten Wearable. Diese Aktualisierung passt zu Metas breiterer Initiative, seine Plattformen gegen “Stalkerware”-Taktiken und unbefugte Überwachung abzuhärten.

Kritische Einschränkung bleibt

Die Sichtbarkeit ist ein wichtiger Schritt, doch frühe Tester weisen auf eine funktionale Grenze hin. Im Gegensatz zu Desktop-Sitzungen, die per Fingertipp vom iPhone aus ferngelöscht werden können, bietet das “Peripheriegeräte”-Menü derzeit keinen “Abmelden”- oder “Trennen”-Knopf für die Apple Watch.

Stattdessen erscheint der Hinweis: “Lösche WhatsApp von deiner Apple Watch, um die Verbindung zu trennen.” Diese Einschränkung bedeutet: Nutzer können einen Eindringling zwar entdecken, aber sein Zugriff kann nur durch das Entfernen der App von der Uhr selbst oder das Trennen der Bluetooth/iCloud-Verbindung beendet werden.

Technikanalysten vermuten, diese Limitierung liege an der Art, wie watchOS Companion-Apps Daten handhabt. Sie sind tief in die Hauptanwendung des iPhones integriert und agieren nicht als völlig unabhängige Web-Sitzung.

Parallele Updates für Chat-Verwaltung

Neben den Sicherheitsverbesserungen verfeinert WhatsApp auch die Datenverwaltung. In einer parallelen Aktualisierung (Build 25.37.10.72) führten Entwickler eine neu gestaltete “Chat löschen”-Oberfläche ein. Dieses Werkzeug bietet granularere Kontrolle über den Speicher.

Nutzer können nun spezifische Medienkategorien löschen – wie Videos, Sprachnachrichten oder Dokumente – während markierte Nachrichten oder Textverläufe erhalten bleiben. Dieser Fokus auf Speicherverwaltung kommt, da die App weiterhin schwerere Medienlasten handhabt, darunter hochauflösende Fotos und 4K-Videos, die Ende 2024 auf der Plattform standardisiert wurden.

Ausblick und Empfehlung

Die “Peripheriegeräte”-Funktion verbreitet sich derzeit über den TestFlight-Beta-Kanal und wurde bereits auf einigen Standard-Installationen in Europa und Nordamerika gesichtet. Branchenbeobachter erwarten einen globalen Rollout für alle iOS-Nutzer in den kommenden Wochen.

Die Namenskonvention – “Peripheriegeräte” statt nur “Apple Watch” – deutet an, dass Meta diese Kategorie erweitern will. Spekulationen deuten auf künftige Unterstützung für andere Wearable-Integrationen hin, wie etwa Ray-Ban Meta Smart Glasses oder potenzielle Wear-OS-Geräte von Drittanbietern.

iPhone-Nutzer sollten regelmäßig ihre “Verbundene Geräte”-Einstellungen prüfen. Taucht ein “Peripheriegeräte”-Abschnitt auf und listet eine Apple Watch, die Sie nicht erkennen, ist das ein deutlicher Hinweis darauf, dass Ihre Kontonachrichten auf ein externes Gerät synchronisiert werden.

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