WhatsApp: Neue Sicherheitsfunktion gegen Cyberangriffe
06.12.2025 - 20:21:12Meta testet aktuell einen umfassenden “Strict Security Mode” für WhatsApp – eine Reaktion auf die rasant zunehmenden Cyberbedrohungen weltweit. Die zwischen dem 3. und 5. Dezember 2025 in Beta-Versionen entdeckten Funktionen markieren einen Strategiewechsel: Nutzer erhalten erstmals die Kontrolle über eine “digitale Festung” mit einem einzigen Schalter.
Die Entwicklung kommt zur rechten Zeit. Erst diese Woche schlugen Ermittlungsbehörden weltweit Alarm wegen einer neuen Welle ausgeklügelter Betrugsmaschen über Messenger-Dienste.
WABetaInfo enthüllte am 5. Dezember die brisanteste Neuerung: In der Android-Beta (Version 2.25.36.15) versteckt sich eine “Strict Security”-Funktion, die mehrere Schutzschichten bündelt. Was bisher mühsam einzeln konfiguriert werden musste – oder gar nicht verfügbar war – lässt sich künftig per Toggle aktivieren.
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Was der Hochsicherheitsmodus konkret bewirkt:
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Automatische Blockade unbekannter Inhalte: Nachrichten, Fotos und Videos von Kontakten außerhalb des Adressbuchs werden nicht automatisch heruntergeladen. Das unterbindet Malware-Angriffe über Download-Schwachstellen.
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Deaktivierte Link-Vorschauen: Keine automatischen Vorschaubilder mehr für geteilte Links. Das verhindert IP-Tracking durch Drittserver – bereits das bloße Anzeigen eines Links könnte sonst die IP-Adresse an externe Server übermitteln.
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Stummschaltung unbekannter Anrufer: Die bereits existierende Funktion wird zwangsaktiviert. Anrufe von nicht gespeicherten Nummern landen automatisch im Stumm-Modus – ein Schutzwall gegen “Zero-Click”-Spyware, die oft über Sprachprotokolle eingeschleust wird.
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IP-Maskierung bei Anrufen: Statt direkter Peer-to-Peer-Verbindung laufen Calls über WhatsApp-Server. Die eigene IP-Adresse bleibt damit vor dem Gesprächspartner verborgen.
Sicherheitsexperten sehen die Zielgruppe zunächst bei Hochrisiko-Personen: Journalisten, Aktivisten, Regierungsvertreter. Doch die Integration in die öffentliche Beta deutet darauf hin, dass Meta diese Schutzebene für die breite Masse öffnen will.
Gruppenchats mit Gedächtnis: Nachrichtenhistorie für Neuzugänge
Eine zweite Neuerung vom 3. Dezember (Android-Beta 2.25.36.11) beseitigt ein langjähriges Ärgernis: Wer neu in einen Gruppenchat kommt, starrt bislang auf eine leere Nachrichtenwand. Kontext? Fehlanzeige.
Die Funktion “Recent History Sharing” erlaubt neuen Mitgliedern künftig den Zugriff auf Nachrichten der letzten 24 Stunden vor ihrem Beitritt. Die technische Herausforderung: Wie funktioniert das ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu brechen?
Metas Lösung:
WhatsApp speichert zugestellte Nachrichten nicht auf eigenen Servern. Stattdessen wählt die App automatisch ein bestehendes Gruppenmitglied aus, dessen Gerät die Historie sicher neu verschlüsselt und an den Neuling überträgt. Diese Peer-to-Peer-Synchronisation hält die “Vertrauenskette” intakt – Meta selbst kann den Inhalt während der Übertragung nicht einsehen.
Gruppenadmins können die Funktion optional aktivieren. Die Historie ist auf maximal 1.000 Nachrichten innerhalb des 24-Stunden-Fensters begrenzt – eine Maßnahme zur Datensparsamkeit.
Abschied von der Telefonnummer: Nutzernamen im Anmarsch
Parallel verdichten sich die Anzeichen für ein username-basiertes System. Am 6. Dezember tauchten neue Details auf: Meta finalisiert offenbar die Infrastruktur, um Telefonnummern komplett durch eindeutige Handles (etwa @benutzername) zu ersetzen.
Warum das wichtig ist: Aktuell exponiert der Beitritt zu großen Community-Gruppen die eigene Nummer gegenüber Tausenden Fremden. Das neue System würde diese Daten maskieren – Interaktion funktioniert dann ausschließlich über den gewählten Nutzernamen.
Die Entwicklung orientiert sich an Konkurrenten wie Signal und Telegram, wo Telefonnummern nur noch zur Kontoerstellung dienen. Während Analysten mit einem vollständigen Rollout erst 2026 rechnen, könnte das beschleunigte Beta-Testing erste Komponenten früher bringen.
Perfektes Timing: Polizeiwarnungen und neue Betrugswellen
Die Sicherheits-Updates kommen nicht zufällig. In den letzten 72 Stunden häuften sich weltweit Warnungen vor raffinierten WhatsApp-Attacken.
Am 6. Dezember warnte die Cybercrime-Einheit aus Hyderabad vor einer Welle von Investment-Betrügereien über WhatsApp-Gruppen. Kriminelle fügen Opfer ohne deren Zustimmung zu “VIP-Investment”-Chats hinzu – genau hier würde der “Strict Security Mode” mit seinen Gruppen-Restriktionen greifen.
Drei Tage zuvor vereitelten Ermittler in Karnataka einen “Digital-Arrest”-Betrug: Täter nutzten WhatsApp-Videoanrufe, um sich als Polizisten auszugeben – komplett mit offiziell wirkenden Hintergründen und Uniformen. Ein älteres Ehepaar sollte unter Druck gesetzt werden. Die Funktionen “Silence Unknown Callers” und “Block Unknown Content” zielen exakt auf die Unterbrechung dieser ersten Kontaktphase ab.
Wann kommt’s für alle?
Seit dem 6. Dezember testen ausgewählte Beta-Nutzer über das Google Play Beta-Programm die neuen Features. Historisch betrachtet dauert der Weg von dieser Entwicklungsstufe zur stabilen öffentlichen Version vier bis acht Wochen – abhängig von Fehlerberichten und Stabilitätsdaten.
Für Durchschnittsnutzer bedeuten die Updates mehr Kontrolle über die eigene Sicherheit. Für Unternehmensanwender und Hochrisiko-Gruppen könnte WhatsApp durch den Ein-Klick-Lockdown zur ernsthaften Option für sensible Kommunikation in feindlichen digitalen Umgebungen werden.
Meta schweigt bislang zum offiziellen Release-Termin. Die rasante Abfolge der Beta-Releases in dieser Woche zeigt jedoch: Kontosicherheit steht für 2026 ganz oben auf der Prioritätenliste.
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