WhatsApp, Multi-Account-Funktion

WhatsApp: Multi-Account-Funktion kommt aufs iPhone

18.11.2025 - 09:49:11

WhatsApp testet eine Funktion, auf die Millionen Nutzer seit Jahren warten: Mehrere Accounts auf einem einzigen iPhone. Was bedeutet das für die Zukunft des Messengers?

Die zu Meta gehörende Messaging-Plattform arbeitet intensiv an der Multi-Account-Unterstützung für iOS. Erste Beta-Tester können bereits zwischen zwei oder mehr WhatsApp-Konten auf ihrem iPhone wechseln – ganz ohne zusätzliche Geräte oder umständliche Workarounds. Die Botschaft ist klar: WhatsApp will vom reinen Smartphone-Messenger zur universellen Kommunikationsplattform werden.

Für Selbstständige, Freiberufler und alle, die Privates von Beruflichem trennen möchten, dürfte diese Entwicklung einen echten Durchbruch bedeuten. Bislang blieben nur der Griff zum Zweithandy oder die Installation der separaten Business-Version – beides alles andere als elegante Lösungen.

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Ausgewählte Teilnehmer des TestFlight-Programms können die neue Funktion bereits ausprobieren. Laut WABetaInfo, einer zuverlässigen Quelle für kommende WhatsApp-Features, lässt sich ein zweiter Account über einen neuen Bereich „Account-Liste” in den Einstellungen hinzufügen. Die Einrichtung erfolgt entweder komplett neu oder per QR-Code – analog zur Verknüpfung von Companion-Geräten.

Jeder Account arbeitet vollständig eigenständig: separate Chatverläufe, individuelle Benachrichtigungseinstellungen, unabhängige Backups. Das Benachrichtigungssystem zeigt dabei klar an, welches Konto eine Nachricht erhalten hat – Verwechslungen sind damit ausgeschlossen. Aktuell ist die Beta-Version auf zwei Accounts limitiert, doch die Grundlage für mehr steht bereits.

Kann WhatsApp damit den Vorsprung von Telegram aufholen, der diese Funktion schon lange bietet?

Aufholjagd bei Apple: iPad und Watch im Visier

Die Multi-Account-Funktion reiht sich ein in eine bemerkenswerte Expansionsstrategie. Nach jahrelangem Warten launchte Meta im Mai 2025 endlich eine native WhatsApp-App für das iPad. Die Anwendung nutzt das größere Display voll aus: Split View, Slide Over, Unterstützung für Magic Keyboard und Apple Pencil – alles an Bord.

Nur sechs Monate später folgte am 4. November 2025 die eigenständige Apple-Watch-App. Nutzer der Series 4 und neuerer Modelle mit watchOS 10 können nun komplette Nachrichtenverläufe vom Handgelenk aus lesen, Sprachnachrichten verschicken und mit Emojis reagieren. Vorher beschränkte sich die Funktionalität auf simple Benachrichtigungs-Spiegelung vom iPhone.

Beide Apps basieren auf WhatsApps Multi-Device-Technologie und garantieren durchgehende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung über alle Plattformen hinweg.

Angriff auf Zoom und Co: Terminplanung für Anrufe

WhatsApp denkt längst über klassisches Messaging hinaus. Im August 2025 führte die Plattform eine Call-Scheduling-Funktion ein – für Einzel- und Gruppengespräche. Nutzer können Datum und Uhrzeit festlegen, einen Einladungslink generieren und an Teilnehmer versenden.

Geplante Anrufe erscheinen in einem eigenen Tab, automatische Erinnerungen kurz vor Beginn sorgen für bessere Koordination. Die Zielgruppe ist offensichtlich: kleine Unternehmen, Projektteams und Familien, die strukturierte virtuelle Meetings bevorzugen. WhatsApp positioniert sich damit als ernstzunehmende Alternative zu Zoom, Google Meet und Microsoft Teams – zumindest für weniger komplexe Szenarien.

Strategischer Umbau: Vom Messenger zur Plattform

Die jüngsten Updates folgen einem klaren Muster: Meta baut WhatsApp systematisch zur geräteunabhängigen Kommunikationszentrale aus. Die einstige Beschränkung auf eine Telefonnummer auf einem einzelnen Gerät wird Stück für Stück aufgehoben.

Mit der iPad-App schließt WhatsApp eine wichtige Lücke zu Apples iMessage. Die Multi-Account-Funktion beantwortet die Herausforderung durch Telegram. Call Scheduling zielt direkt auf professionelle Videokonferenz-Tools ab. Die Strategie dahinter: WhatsApp soll nicht mehr nur Social App sein, sondern grundlegende Infrastruktur für moderne Kommunikation.

Für Meta steht viel auf dem Spiel. Die globale Nutzerbasis von über zwei Milliarden Menschen will gehalten und ausgebaut werden – in einem Markt, in dem Telegram, Signal und iMessage zunehmend Boden gutmachen.

Ausblick: Nutzernamen statt Telefonnummern?

Die Multi-Account-Unterstützung dürfte in den kommenden Monaten die Beta-Phase verlassen und für alle iOS-Nutzer verfügbar werden – parallel zur bereits existierenden Android-Version. Weitere Verbesserungen bei iPad- und Watch-App sind zu erwarten, sobald erstes Nutzer-Feedback ausgewertet wurde.

Interessant wird die in Beta getestete Nutzernamen-Suche: Sie könnte perspektivisch Verbindungen ohne Telefonnummern-Austausch ermöglichen – ein grundlegender Paradigmenwechsel für Datenschutz und Kontaktaufnahme. Auch höhere Limits für Dateiübertragungen und tiefere Integrationen mit Business-Software stehen auf der Agenda.

Das Ziel ist eindeutig: eine nahtlose Kommunikationsschicht über alle Geräte und Lebensbereiche hinweg. Ob Meta diesen Anspruch einlösen kann, wird sich in den kommenden zwölf Monaten zeigen.

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