Vodafone, Rekordwelle

Vodafone warnt vor Rekordwelle an Betrugsanrufen

19.12.2025 - 00:01:12

Vodafone meldet einen dramatischen Anstieg von Spam- und Betrugsversuchen und erwartet im Dezember einen neuen Negativrekord. Das KI-gestützte Warnsystem hat bereits über 50 Millionen Mal ausgelöst.

Die Weihnachtszeit wird zur Hochsaison für Telekom-Betrüger. Vodafone Deutschland meldet einen dramatischen Anstieg bei Spam- und Betrugsversuchen und rechnet für Dezember mit einem historischen Negativrekord.

50 Millionen Warnungen: Ein neuer Höchststand

Allein in diesem Jahr hat Vodafones „Spam-Warner“-System bereits über 50 Millionen Mal ausgelöst, um Kunden vor betrügerischen Anrufen zu schützen. Das gab der Telekommunikationskonzern diese Woche bekannt. Die Zahl markiert eine deutliche Eskalation – erst Mitte November lag sie bei 41 Millionen. Für den laufenden Dezember prognostiziert Vodafone sogar mehr als sieben Millionen Einzelwarnungen. Das wäre ein neuer monatlicher Höchstwert.

„Cyberkriminelle nutzen die geringere Präsenz in den Büros während der Feiertage, um Angriffe auf die IT-Infrastruktur kleinerer Unternehmen zu starten“, erklärt Marc Atkins, Leiter des neu eingerichteten Cyber-Security-Centers von Vodafone. Die Bedrohung treffe aber gleichermaßen Privatkunden, die mit Betrugsversuchen zur Herausgabe persönlicher Daten überhäuft würden.

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Smishing: Die perfekte Falle für Paket-Ängste

Neben Anrufen warnt Vodafone besonders vor Smishing – Phishing-Attacken per SMS. Die Vorweihnachtszeit schaffe hier ein perfektes Umfeld. Betrüger verschicken gefälschte Zustellbenachrichtigungen, die sich als große Logistiker oder Händler ausgeben. Die Nachrichten enthalten Links zur „Bestätigung der Lieferdetails“ oder zur Zahlung einer „kleinen Zollgebühr“. Ein Klick kann Malware installieren oder Bankdaten abgreifen.

„Die Betrüger nutzen zunehmend die Wochen, in denen viele Millionen Menschen Geschenke bestellen, um telefonisch an persönliche Daten oder Zahlungsinformationen zu gelangen“, so Atkins. Die Kombination aus Smishing zum Erstkontakt und nachfolgendem Vishing (Voice-Phishing) zum Abschluss des Betrugs sei eine beliebte Taktik.

KI als Schutzschild: So funktioniert der Spam-Warner

Gegen diese Flut setzt Vodafone auf seinen KI-gestützten „Spam-Warner“. Seit Mai 2025 analysiert das System eingehende Anrufe in Echtzeit und gleicht sie mit einer Datenbank bekannter Betrugsnummern ab. Erkennt es eine verdächtige Nummer, erscheint auf dem Display des Nutzers die Warnung: „Vorsicht: Betrug möglich!“. Der Anruf wird nicht blockiert, aber der Nutzer kann informiert entscheiden.

Die Wirkung ist laut Vodafone deutlich: Zeigt das Handy die Warnung an, sinkt die Annahmequote auf nur noch etwa 12 Prozent. Bei nicht gekennzeichneten Anrufen unbekannter Nummern liege sie bei fast 60 Prozent. Die meisten betrügerischen Anrufe in diesem Jahr kamen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Italien und dem Vereinigten Königreich.

Cyberkriminelle im Weihnachts-Endspurt

Die Rekordzahlen spiegeln einen Trend wider: Der Einsatz von KI durch Betrüger senkt die Einstiegshürde und ermöglicht automatisierte Massenangriffe. Taktiken wie „Wangiri“ – Klingelanrufe, die zu teuren Rückrufen verleiten – und das Fälschen von Rufnummern bleiben weit verbreitet.

Während Netzbetreiber wie Vodafone, Deutsche Telekom und O2 Telefónica ihre Netzsperren und Warnsysteme ausbauen, weichen Kriminelle zunehmend auf verschlüsselte Messenger und RCS (Rich Communication Services) aus, um die SMS-Filter zu umgehen. Die sieben Millionen Warnungen für Dezember zeigen jedoch: Die automatisierten Wahlsysteme laufen auf Hochtouren, um auch nur einen kleinen Teil unvorsichtiger Nutzer zu erwischen.

Schutz-Tipps für Verbraucher

  • Nie zurückrufen: Rufen Sie unbekannte Nummern nicht zurück, besonders nicht bei Einmal-Klingeln (Wangiri-Betrug).
  • Links ignorieren: Klicken Sie keine Links in SMS zu Paketzustellungen. Prüfen Sie die Sendungsnummer stattdessen in der offiziellen App des Zustellers.
  • Warnung ernst nehmen: Zeigt Ihr Handy „Vorsicht: Betrug möglich!“ an, lassen Sie den Anruf unbeantwortet.
  • Spam melden: Nutzen Sie die „Junk melden“-Funktion Ihres Handys oder leiten Sie verdächtige SMS an die Bundesnetzagentur weiter.

Die Betrugswelle wird voraussichtlich auch nach den Feiertagen anhalten. Für Januar rechnen Experten mit einer zweiten Welle an Betrugsversuchen, die sich auf Retouren, Rückerstattungen und „fehlgeschlagene“ Weihnachtslieferungen konzentrieren.

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