Verbio, Aktie

Verbio Aktie: Rückkehr in den SDAX

09.12.2025 - 18:06:30

Der Bioenergie-Spezialist steigt wieder in den SDAX auf und meldet nach Verlusten im Vorjahr ein positives EBITDA für das erste Quartal. Die Dividende wurde gestrichen, um Kapital für strategische Lagerhaltung freizuhalten.

Nach monatelanger Kursschwäche meldet sich der Bioenergie-Spezialist mit konkreten Signalen zurück. Die Deutsche Börse bestätigt: Verbio steigt zum 22. Dezember wieder in den SDAX auf. Gleichzeitig zeigen die Q1-Zahlen eine operative Trendwende – vom Verlust zurück in die schwarzen Zahlen.

Für Anleger stellt sich nun die Frage: Reicht die Index-Phantasie aus, um den Kurs nachhaltig zu stabilisieren? Oder bleibt die Aktie volatil, solange die strategische Wette auf höhere THG-Quoten-Preise nicht aufgeht?

Die wichtigsten Entwicklungen:

  • SDAX-Aufnahme wirksam ab 22. Dezember 2025
  • EBITDA Q1 25/26 bei 15,4 Mio. Euro (Vorjahr: -6,6 Mio. Euro)
  • Dividende für FY 24/25 gestrichen – Kapital bleibt im Unternehmen
  • Kursniveau um 18-19 Euro nach Erholung von Jahrestiefs bei 7,82 Euro

Index-Rückkehr bringt technische Unterstützung

Die Aufnahme in den SDAX ist mehr als eine symbolische Geste. Index-orientierte Fonds müssen die Aktie zum Stichtag in ihre Portfolios aufnehmen. Das sorgt für technische Nachfrage, die gerade bei kleineren Mid-Caps spürbar sein kann. Institutionelle Investoren, die bislang an der Seitenlinie standen, erhalten durch die Indexzugehörigkeit einen Grund, sich mit der Story auseinanderzusetzen.

Der Leipziger Konzern verlor den Platz im SDAX während der schweren Marktphase 2024, als die THG-Quoten unter Druck gerieten und die Margen einbrachen. Die Rückkehr signalisiert: Das Schlimmste scheint überstanden.

Operative Zahlen bestätigen Turnaround

Die Q1-Zahlen des laufenden Geschäftsjahres 2025/26 liefern die operative Bestätigung für die Kurserholung. Mit einem EBITDA von 15,4 Millionen Euro drehte Verbio nach dem Verlustquartal im Vorjahr zurück in die Gewinnzone. Treiber waren stabilere Absatzpreise bei Biodiesel und Bioethanol sowie konstante Produktionsvolumina.

Das Management bekräftigte seine Prognose für ein EBITDA im hohen zweistelligen Millionenbereich für das Gesamtjahr. Diese Zusage ist entscheidend, denn sie zeigt: Verbio kann auch ohne die erhofften regulatorischen Verbesserungen profitabel wirtschaften.

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Dividendenstreichung für strategische Flexibilität

Auf der Hauptversammlung am 5. Dezember votierten die Aktionäre mit großer Mehrheit für eine Nullrunde bei der Ausschüttung. Vorstand und Aufsichtsrat argumentierten mit der Notwendigkeit, Liquidität für eine strategische Lagerhaltung zu sichern.

Hintergrund: Verbio hält bewusst Bestände an THG-Quoten zurück, um von erwarteten Preissteigerungen durch die RED-III-Regulierung ab 2026/27 zu profitieren. Diese Wette bindet Kapital, soll aber mittelfristig deutlich höhere Margen ermöglichen. Für einkommensorientierte Anleger ist das ein kurzfristiger Rückschlag, strategisch aber nachvollziehbar.

Kursentwicklung zeigt Stabilisierung

Nach dem Absturz auf 7,82 Euro im April hat sich die Aktie auf aktuell rund 18,50 Euro mehr als verdoppelt. Damit liegt sie nur noch knapp zwei Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 18,92 Euro. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt komfortable 56 Prozent – ein Zeichen dafür, dass der mittelfristige Aufwärtstrend intakt ist.

Der RSI von 29,3 deutet auf eine technisch überverkaufte Situation hin, was kurzfristig für Entspannung sorgen könnte. Die Volatilität von 46 Prozent p.a. bleibt allerdings hoch – typisch für kleinere Energiewerte mit regulatorischen Abhängigkeiten.

Ausblick: Index-Effekt trifft auf operative Trendwende

Die kommenden Wochen dürften von der technischen Nachfrage rund um die SDAX-Aufnahme geprägt sein. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung bleibt aber die Frage, ob Verbio die operative Verbesserung ins zweite Quartal tragen kann. Die Prognose für das Gesamtjahr steht, doch der Markt wird genau beobachten, wie sich die THG-Quoten-Preise entwickeln. Sollte die regulatorische Wende ab 2026 wie erhofft eintreten, wäre die Dividendenstreichung von heute eine Investition in deutlich höhere Erträge von morgen.

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