Unilever Aktie: Überraschende Marktstärke!

Der Konsumgüterkonzern Unilever trennt sich von seiner Eiskrem-Einheit, was den Aktienkurs auf ein Jahrestief drückt. Die neue Firma startet mit einem Börsenwert von 7,9 Milliarden Euro.

Der Konsumgüterriese Unilever vollzieht einen historischen strategischen Wandel und trennt sich von seiner berühmten Eiskrem-Sparte, zu der Marken wie Ben & Jerry’s und Magnum gehören. Dieser Schritt sorgt zum Wochenstart für deutliche Bewegungen im Chart und drückte die Aktie am Montag auf ein neues 52-Wochen-Tief. Doch der aktuelle Kursrückgang ist weniger ein Warnsignal für das Kerngeschäft, sondern primär die mathematische Folge dieser massiven Umstrukturierung.

Die Hintergründe der Abspaltung

Verantwortlich für die optische Verbilligung der Unilever-Aktie ist das Börsendebüt der nun eigenständigen Eiskrem-Sparte. Unter dem Namen “The Magnum Ice Cream Company” (MICC) werden die Anteile ab sofort in London, Amsterdam und New York gehandelt. Da Unilever wertvolle Assets und Umsatzträger aus der eigenen Bilanz entfernt, passt sich der Aktienkurs des Mutterkonzerns mechanisch nach unten an.

Der Markt bewertet die neue Eiskrem-Firma zum Start mit einer Kapitalisierung von rund 7,9 Milliarden Euro. Dies entspricht auch dem Umsatz, den die Sparte im Jahr 2023 erwirtschaftete. Trotz eines leicht schwächeren Eröffnungskurses konnte sich die MICC-Aktie im Vormittagshandel stabilisieren.

Strategische Neuausrichtung

Für Unilever markiert dieser “Spin-off” eine klare Abkehr vom bisherigen Konglomerats-Modell. Das Management trennt sich bewusst vom kapitalintensiven Geschäft mit tiefgekühlten Waren, das komplexe Logistikketten erfordert, um die operativen Abläufe des verbleibenden Konzerns zu straffen. Analysten bewerten diesen Schritt überwiegend positiv. So bestätigte die britische Investmentbank Barclays kurz vor Vollzug der Trennung ihr “Buy”-Rating für Unilever.

Die wichtigsten Eckdaten zur Transaktion:
* Marktwert: Die neue Magnum Ice Cream Company startet mit ca. 7,9 Mrd. Euro Börsenwert.
* Beteiligung: Unilever behält vorerst einen Anteil von 20 Prozent an der neuen Firma.
* Marktstellung: Die abgespaltene Einheit hält einen globalen Marktanteil von rund 21 Prozent im Eis-Sektor.
* Dividende: Das neue Unternehmen plant erste Ausschüttungen voraussichtlich erst ab 2027.

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Auswirkung auf den Sektor

Die technische Korrektur bei Unilever belastete auch den breiteren Markt. Der STOXX 600 verzeichnete leichte Verluste, wobei auch andere Branchengrößen unter Druck gerieten. So gab die L’Oreal-Aktie im Fahrwasser der Unilever-Neuordnung ebenfalls nach.

Für Investoren liegt der Fokus nun auf der Frage, wie effizient Unilever den verbleibenden 20-Prozent-Anteil an der Eiskrem-Sparte verwerten wird. Das Management hat angekündigt, dieses Paket innerhalb der nächsten fünf Jahre vollständig zu veräußern, was mittelfristig zusätzlichen Cashflow generieren dürfte.

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