Millionen, Pfund

UK investiert 11,7 Millionen Pfund in digitale Schulungen für Senioren

10.12.2025 - 04:40:11

Die britische Regierung schießt umgerechnet 13,7 Millionen Euro in digitale Weiterbildung – gezielt für ältere Menschen. Die Botschaft: Wer heute nicht online ist, zahlt drauf. Und das nicht zu knapp.

Zeitgleich liefert eine neue Studie von AARP und LinkedIn überraschende Zahlen: Arbeitnehmer über 50 eignen sich Zukunftstechnologien wie Cybersecurity und Data Science schneller an als ihre jüngeren Kollegen. Ein Generationenbild, das ins Wanken gerät?

Das britische Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Technologie (DSIT) hat heute den Digital Inclusion Innovation Fund (DIIF) gestartet. Mit 13,7 Millionen Euro werden 80 lokale Initiativen gefördert, die vor allem Senioren fit für das digitale Gesundheits- und Finanzwesen machen sollen.

“Digitale Teilhabe bedeutet nicht nur Zugang zur Technik – es geht darum, Menschen Werkzeuge zu geben, die ihr Leben verändern”, erklärte Liz Lloyd, Ministerin für digitale Inklusion, bei einem Besuch des Projekts “Connected Lives” im Londoner Stadtteil Bromley by Bow.

Was konkret passiert:

  • NHS-App-Training: Age UK schult über 7.000 ältere Erwachsene im Umgang mit der Gesundheits-App des staatlichen Gesundheitsdienstes – für Terminbuchungen und Rezeptverwaltung.
  • Finanzielle Grundbildung: Projekte wie “Connected Lives” verteilen Geräte und vermitteln, wie man Sozialleistungen und Rechnungen online verwaltet. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten eine existenzielle Frage.
  • Flächendeckung: Die 80 Programme verteilen sich auf Stadt und Land gleichermaßen.

Die Zahlen sprechen für sich: Rund 8 Millionen britische Erwachsene fehlen grundlegende digitale Fähigkeiten. Wer offline bleibt, zahlt im Schnitt 25 Prozent mehr für Versicherungen und Energieversorgung.

Studie: Über-50-Jährige lernen schneller als Digital Natives

Während die Politik an den Basics arbeitet, räumt eine gestern veröffentlichte Analyse von AARP und LinkedIn mit einem hartnäckigen Klischee auf: Ältere Arbeitnehmer würden technologisch stehenbleiben.

Das Gegenteil ist der Fall. Der Report “Employers, Take Note: Older Workers Are Increasingly Closing the Tech Skills Gap” analysierte Millionen LinkedIn-Lernaktivitäten. Ergebnis: Der Anteil der Über-50-Jährigen an Tech-Kursen stieg von 19 Prozent (2022) auf 27 Prozent (2025).

Besonders bemerkenswert: Bei sogenannten “disruptiven Technologien” – Cybersecurity, Data Science, Mensch-Computer-Interaktion – legten ältere Lernende um 25 Prozent zu. Jüngere Nutzer kamen nur auf 13 Prozent Wachstum.

“Diese Daten widerlegen veraltete Annahmen über ältere Arbeitnehmer und Technologie”, kommentierte Debra Whitman, Vizepräsidentin für Public Policy bei AARP.

Die Interpretation: Erfahrene Fachkräfte sichern ihre Karrieren proaktiv ab. Sie kombinieren jahrzehntelanges Fachwissen mit hochaktuellen digitalen Kompetenzen – eine Kombination, die in KI-geprägten Arbeitswelten Gold wert ist.

Betrugsabwehr: Lokale Initiativen gegen Cyberkriminalität

Je mehr Senioren online gehen, desto verlockender werden sie als Ziel für Kriminelle. Parallel zu nationalen Programmen starten Kommunen eigene Verteidigungslinien.

Am Dienstag kündigte die Stadt Doral in Florida die Doral Seniors IT Academy an – ein Pilotprojekt mit halbjährlichen Cybersecurity-Seminaren und vierteljährlichen Digital-Workshops.

“Unsere Senioren haben das Recht, sich sicher zu fühlen, wenn sie ihr Smartphone nutzen oder E-Mails öffnen”, erklärte Stadtrat Rafael Pineyro. “Die IT Academy gibt ihnen praktische Werkzeuge, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.”

Der Lehrplan setzt auf “Zero Trust”-Prinzipien: Teilnehmer lernen, KI-gestützte Phishing-Mails und gefälschte Support-Anrufe zu erkennen. Die Cyber Safety Checklist 2025 hatte zuvor gewarnt, dass Betrüger mittlerweile KI nutzen, um Stimmen und Schreibstile von Familienmitgliedern zu imitieren.

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Vom Breitband zur Kompetenz: Der Wandel der Digitalpolitik

Der heutige britische Vorstoß und die AARP-Daten markieren eine Zeitenwende. Jahrelang konzentrierte sich Politik auf Infrastruktur – Glasfaser und Geräteverteilung. Jetzt geht es um Kompetenz und Widerstandsfähigkeit.

“Wir erleben den Übergang von der ‘Zugangs-Ära’ zur ‘Kompetenz-Ära’ für ältere Erwachsene”, analysiert Dr. Sarah Jenkins, Expertin für digitale Gerontologie. “Der britische Fokus auf Gesundheits-Apps und der US-Fokus auf Cybersecurity spiegeln eine Realität wider, in der digitale Fähigkeiten zur täglichen Überlebensfrage geworden sind.”

Wirtschaftlich betrachtet bietet eine mehrgenerationelle, technologieaffine Belegschaft einen einzigartigen Vorteil: Die Stabilität und Soft Skills erfahrener Mitarbeiter treffen auf aktuelles technisches Know-how.

Ausblick: Großoffensive für 2026 geplant

Die britische Regierung kündigte an, dass der DIIF nur der Auftakt ist. 2026 startet das TechFirst-Programm mit einem Budget von umgerechnet 219 Millionen Euro. Ziel: 1 Million Bürger erreichen.

Für Senioren lautet die Botschaft: Die digitale Tür steht offen – und die Werkzeuge, um sicher hindurchzugehen, werden zugänglicher. Ob in der Stadtbibliothek oder über LinkedIn-Kurse: Die “graue digitale Kluft” schließt sich von beiden Seiten.

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