TUI Aktie: Rekordgewinn verpufft

Der Touristikkonzern meldet ein operatives Rekordergebnis und kündigt eine Dividende an, doch der verhaltene Ausblick für 2026 belastet die Aktie.

Das beste operative Ergebnis der Unternehmensgeschichte und die Rückkehr der Dividende reichen den Anlegern nicht aus. TUI präsentierte heute starke Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr, doch die Aktie reagiert mit Kursverlusten und rutscht unter die Marke von 8 Euro. Die Freude über die Rekordbilanz wird durch einen verhaltenen Ausblick auf 2026 getrübt.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

• Rekordergebnis: Das bereinigte EBIT stieg um 12,6 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro.
• Dividende: Erstmals seit Jahren plant TUI eine Ausschüttung von 0,10 Euro je Aktie.
• Schuldenabbau: Die Nettoverschuldung sank auf 1,3 Milliarden Euro.
• Kursreaktion: Die Aktie verliert deutlich an Boden und notiert aktuell bei 7,87 Euro.

Starke Segmente, schwacher Ausblick

Treibende Kraft hinter den Rekordzahlen war das Segment “Holiday Experiences”. Hotels & Resorts sowie das Kreuzfahrtgeschäft lieferten hervorragende Ergebnisse. Allein die Kreuzfahrtsparte steigerte ihr EBIT um 108 Millionen Euro, wobei die Schiffe eine beeindruckende Auslastung von 99 Prozent erreichten. Insgesamt reisten im Geschäftsjahr 34,7 Millionen Gäste mit dem Touristikkonzern.

Der Markt straft das Papier jedoch aufgrund der Prognose für das neue Geschäftsjahr ab. Zwar erwartet das Management für 2026 ein Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent und einen Anstieg des bereinigten EBIT um 7 bis 10 Prozent, doch Analysten hatten im Vorfeld mit dynamischeren Zuwächsen gerechnet. CEO Sebastian Ebel verwies zur Begründung auf makroökonomische Unsicherheiten und ein herausforderndes Umfeld.

Sorgenkind “Markets + Airline”

Während Hotels und Schiffe boomen, bremst das klassische Veranstalter- und Fluggeschäft die Euphorie. Im Segment “Markets + Airline” fiel das bereinigte EBIT von 304 auf 217 Millionen Euro. Insbesondere die Region West (Niederlande, Belgien, Frankreich) rutschte operativ in die roten Zahlen.

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Belastet wird dieses Segment durch die laufende Transformation. TUI investiert massiv in IT-Systeme und neue Vertriebskanäle, um den Trend zu dynamisch zusammengestellten Reisepaketen zu bedienen. Diese Strategie kostet kurzfristig Marge, zeigt aber erste Erfolge: Die Buchungen dynamischer Pakete legten um 11 Prozent zu.

Fazit: Bilanz saniert, Fantasie begrenzt

TUI hat seine Hausaufgaben gemacht: Die Verschuldung ist gesenkt, die Profitabilität in den Kernbereichen ist hoch und die Dividende kehrt zurück. Der aktuelle Kursrückgang auf 7,87 Euro spiegelt jedoch die Enttäuschung darüber wider, dass das Wachstumstempo 2026 voraussichtlich abflachen wird. Für eine nachhaltige Trendwende nach oben muss der Konzern beweisen, dass die Transformation im Airline-Bereich greift und die Margen dort wieder steigen.

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