Thailands Elektronik-Boom: KI-Nachfrage und Handelsregeln treiben Exporte
25.12.2025 - 23:09:12Thailands Exporte wachsen seit 17 Monaten – angetrieben von einer massiven Nachfrage nach KI-Komponenten und der strategischen Neuausrichtung globaler Lieferketten. Das Land profitiert als verlässlicher Partner im „Friend-Shoring“ westlicher Konzerne.
Die aktuellen Daten des thailändischen Handelsministeriums für November 2025 sind beeindruckend: Die Ausfuhren stiegen um 7,1 Prozent auf 27,45 Milliarden US-Dollar. Der eigentliche Treiber ist der Elektroniksektor, der sich zum neuen Rückgrat der Exportwirtschaft entwickelt. Während traditionelle Branchen wie die Landwirtschaft (-15,7 Prozent) leiden, explodieren die Verkäufe von Hochtechnologie.
„Wir sehen eine klare Verschiebung hin zu Hochtechnologiegütern“, erklärt Nantapong Chiralerspong, Generaldirektor des Trade Policy and Strategy Office (TPSO). Die Zahlen geben ihm recht: Computer und Zubehör legten um 59,9 Prozent zu, Telefone und ihre Komponenten sogar um 68,0 Prozent.
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Hinter dem Boom stecken zwei globale Megatrends. Erstens der massive Ausbau der KI-Infrastruktur, vor allem in den USA, der die Nachfrage nach speziellen Halbleitern und Computerteilen antreibt. Zweitens das sogenannte „Friend-Shoring“: Internationale Konzerne diversifizieren ihre Produktion aus China heraus, um Handelskonflikten und Sanktionen zu entgehen. Thailand positioniert sich dabei als komplianter und verlässlicher Alternativstandort.
Die Exporte in die USA schossen im November um 37,9 Prozent in die Höhe. Gleichzeitig gingen die Ausfuhren nach China um 7,8 Prozent zurück – ein deutliches Signal für die geopolitische Neuordnung der Lieferketten. Thailändische Hersteller haben ihre Prozesse erfolgreich an strenge internationale Handelscompliance-Vorgaben angepasst, insbesondere an die Ursprungsregeln der USA.
Import-Surge als Investition in die Zukunft
Ein scheinbarer Wermutstropfen ist das gestiegene Handelsdefizit. Die Importe wuchsen mit 17,6 Prozent auf 30,17 Milliarden US-Dollar sogar stärker als die Exporte, was ein Defizit von 2,73 Milliarden US-Dollar zur Folge hat. Die Behörden bewerten dies jedoch positiv.
„Die importierten Kapitalgüter sind das Fundament für die Exporte von morgen“, so Nantapong. Ein Großteil der Einfuhren sind Rohstoffe und Maschinen, die für die Produktion künftiger Exportgüter benötigt werden. Dieser Import-Boom stellt Unternehmen jedoch vor Herausforderungen: Sie müssen ihre Lieferketten streng überwachen, um sicherzustellen, dass keine sanktionierten Vorprodukte, etwa aus Regionen mit Zwangsarbeitsrisiken, verwendet werden.
Vorsichtiger Ausblick trotz robustem Jahresergebnis
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet die Regierung in Bangkok mit einem Exportwachstum von 11,6 bis 12,1 Prozent – ein Ergebnis, das die ursprünglichen Prognosen deutlich übertrifft. Für 2026 wird die Lage jedoch ungewisser. Das TPSO prognostiziert eine Bandbreite von minus 3,3 Prozent bis plus 1,1 Prozent.
Als Hauptrisiken gelten eine mögliche Verschärfung geopolitischer Konflikte, neue protektionistische Zölle in wichtigen Absatzmärkten und die anhaltende Stärke des Thailändischen Baht. Die Landeswährung hat 2025 etwa 10,4 Prozent gegenüber dem US-Dollar gewonnen, was thailändische Waren auf dem Weltmarkt verteuert.
Dennoch bleibt die Kernbotschaft: Thailand hat durch Investitionen in Hochtechnologie und strikte Compliance einen strukturellen Wandel vollzogen. Für die deutsche Industrie, die ebenfalls auf stabile und regelkonforme Lieferketten angewiesen ist, gewinnt Thailand damit weiter an Attraktivität als Produktions- und Beschaffungsstandort.
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