TeamViewer, Aktie

TeamViewer Aktie: US-Tür öffnet sich

18.12.2025 - 13:44:31

TeamViewer erhält mit FedRAMP-Compliance für seine DEX-Plattform Zugang zum US-Government-Markt. Die Aktie reagiert jedoch verhalten, da der Markt konkrete Umsatzbelege abwartet.

TeamViewer hat einen wichtigen Etappensieg in den USA gelandet: Die DEX-Plattform des Softwareanbieters erfüllt nun die strengen FedRAMP-Vorgaben und ist damit grundsätzlich für das US-Behördengeschäft zugelassen. Für die Wachstumsstrategie ist das ein klarer Meilenstein – im Kursbild spiegelt sich dieser Schritt bislang aber kaum wider.

FedRAMP-Compliance: Eintrittskarte in den US-Staatssektor

Am Mittwoch hat TeamViewer bekannt gegeben, dass das Live-Produktionssystem seiner Digital Employee Experience (DEX) Plattform die Anforderungen des Federal Risk and Authorization Management Program (FedRAMP) erfüllt. Die Lösung ist auf dem FedRAMP-Marktplatz unter der Listung des Partners Project Hosts registriert.

FedRAMP ist Pflicht, um Cloud-Dienste an US-Bundesbehörden zu verkaufen. Mit der erreichten Compliance kann TeamViewer seine DEX-Lösungen nun direkt für US-Regierungsstellen positionieren, etwa zur Verwaltung von IT-Infrastrukturen und Endgeräten.

Laut Chief Product & Technology Officer Mei Dent unterstreicht der Schritt die Einhaltung „strengster Cybersicherheitsstandards der US-Regierung“. Über die Partnerschaft mit Project Hosts wurden die notwendigen Sicherheitskontrollen implementiert; sie bilden die Basis für eine vollständige Autorisierung im Government-Cloud-Umfeld.

Wesentliche Punkte im Überblick:

  • FedRAMP-Compliance für die DEX-Plattform erreicht
  • Listung auf dem offiziellen FedRAMP-Marktplatz über Partner Project Hosts
  • Zugang zum US-Bundesbehördenmarkt als neuem Kundensegment
  • Fokus auf Verwaltung und Optimierung großer IT-Landschaften und Endgeräte

Für Softwareanbieter gilt der US-Government-Cloud-Markt häufig als langfristige Erlösquelle: Behördenverträge sind in der Regel mehrjährig und volumenstark, zugleich aber von langen Entscheidungs- und Verkaufszyklen geprägt.

Vertrieb neu aufgestellt, Produktportfolio erweitert

Die Zulassung fällt in eine Phase, in der TeamViewer seinen Vertrieb neu ordnet. Zum 1. Dezember 2025 trat Finn Faldi die Rolle des Executive Vice President Global Inside Sales an. Er war zuvor für das Amerika-Geschäft zuständig und soll den Vertrieb in den Regionen Americas, EMEA und APAC stärker bündeln und auf Wachstum ausrichten.

Die FedRAMP-Compliance verschafft dem US-Vertrieb dabei ein starkes Argument im öffentlichen Sektor. Die DEX-Plattform wurde durch die Integration der Anfang 2025 übernommenen 1E-Technologie deutlich ausgebaut. Ziel ist es, IT-Probleme proaktiv zu erkennen und zu beheben, bevor sie die Produktivität der Mitarbeiter beeinträchtigen – ein Ansatz, der vor allem bei großen Behörden mit tausenden Endgeräten relevant ist.

Kurs weiter schwach – trotz Meilenstein

An der Börse bleibt die Reaktion bislang verhalten. Heute notiert die Aktie bei rund 5,58 Euro, nach einem leichten Minus von 0,53 % zum Vortag. Damit liegt der Titel nur knapp über dem 52-Wochen-Tief von 5,42 Euro und weit unter dem Hoch von 13,42 Euro vom 30. April 2025.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei TeamViewer?

Der Rückgang seit Jahresanfang beträgt rund 42 %, auf Sicht von zwölf Monaten ist das Minus ähnlich deutlich. Charttechnisch zeigt sich damit ein klar belastetes Bild. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 9,08 Euro liegt bei rund 38 %, der 14-Tage-RSI von 27,6 signalisiert kurzfristig einen überverkauften Zustand.

Vor diesem Hintergrund wirkt auch das jüngst gefeierte 20-jährige Firmenjubiläum eher symbolisch. Operativ hat sich das Unternehmen vom klassischen Fernwartungs-Tool zu einer breiteren Digital-Workplace-Plattform entwickelt, an der Börse dominiert jedoch Skepsis.

Analysten fordern Belege für Wachstumsstory

Die Zurückhaltung spiegelt sich auch in aktuellen Einschätzungen wider. Die US-Investmentbank JPMorgan bestätigte Anfang Dezember ihr „Neutral“-Votum und senkte das Kursziel auf 7,50 Euro. Begründung: Neue Produkte wie die nun FedRAMP-zertifizierte DEX-Plattform müssten erst noch nachweisen, dass sie signifikante Umsatzbeiträge liefern können, um die aktuelle Bewertung zu untermauern.

Damit rückt die operative Umsetzung in den Mittelpunkt. Die FedRAMP-Listung erweitert zwar das adressierbare Marktvolumen deutlich, sie garantiert aber noch keine Aufträge. Entscheidend wird sein, ob das Vertriebsteam um Finn Faldi in den kommenden Quartalen konkrete Verträge mit US-Behörden an Land zieht.

Fazit und Ausblick

Die FedRAMP-Compliance ist für TeamViewer ein klarer strategischer Fortschritt: Sie öffnet den Zugang zu einem großen, langfristig orientierten Kundensegment und stärkt die Position der DEX-Plattform im Wettbewerb. Gleichzeitig zeigt der gedämpfte Kursverlauf, dass der Markt erst harte Zahlen sehen will, bevor er das Potenzial honoriert.

Kurzfristig wäre ein stabiler Anstieg über den Bereich um 6,00 Euro ein erstes technisches Entspannungssignal. Operativ rücken die nächsten Quartalszahlen im Februar 2026 in den Fokus: Dann wird sich abzeichnen, ob die Investitionen in Compliance, die Integration von 1E und neue KI-Funktionen wie „TeamViewer Intelligence“ beginnen, sich messbar in Umsatz und wiederkehrenden Erlösen niederzuschlagen.

Anzeige

TeamViewer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue TeamViewer-Analyse vom 18. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten TeamViewer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für TeamViewer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

TeamViewer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




@ boerse-global.de