Stadler, Rail

Stadler Rail Aktie: Juristisches Nachspiel

05.12.2025 - 18:16:32

Stadler Rail geht juristisch gegen die Vergabe eines milliardenschweren SBB-Auftrags an Siemens vor. Ein neuer Hybrid-Zug-Deal aus Dänemark kann die Verluste nicht ausgleichen, was den Aktienkurs belastet.

Die Auftragsbücher füllen sich, doch die Stimmung bleibt angespannt. Stadler Rail akzeptiert den Verlust des prestigeträchtigen SBB-Großauftrags an Siemens nicht kampflos und zieht vor Gericht. Kann der neue Auftrag aus Dänemark die Wogen glätten, oder dominiert der Rechtsstreit das Sentiment?

Die aktuelle Lage auf einen Blick:

  • Neuer Deal: Vertrag mit Aarhus Letbane über acht Hybrid-Trams plus Optionen.
  • Der Konflikt: Berufung gegen die SBB-Vergabeentscheidung (2 Milliarden CHF) eingereicht.
  • Der Kurs: Aktie notiert mit 20,78 Euro in Schlagdistanz zum 52-Wochen-Tief.

Lichtblick aus dem Norden

Operativ liefert der Schweizer Schienenfahrzeughersteller weiterhin Erfolgsmeldungen. Mit dem dänischen Betreiber Aarhus Letbane wurde ein Vertrag über die Lieferung von acht CITYLINK-Tram-Trains unterzeichnet. Der Deal beinhaltet eine Option auf zwölf weitere Einheiten sowie ein Ersatzteilmanagement.

Technisch setzen die Züge auf Innovation: Sie verfügen über Traktionsbatterien für den Hybridbetrieb, was eine Weiterfahrt auch bei vereisten Oberleitungen ermöglicht. Gefertigt werden die Fahrzeuge im spanischen Werk Valencia. Dieser Auftrag reiht sich in eine Serie jüngster Erfolge ein, darunter Bestellungen der niederländischen NS und von NEXRAIL, die das Orderbook stabilisieren.

Harte Bandagen im Heimatmarkt

Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich jedoch primär auf den eskalierenden Konflikt mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Stadler hat beim Bundesverwaltungsgericht Berufung gegen die Vergabe von 116 Doppelstock-Triebzügen an den Konkurrenten Siemens Mobility eingelegt. Es geht um ein Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken.

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Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler übt scharfe Kritik. Das Unternehmen argumentiert, das eigene Angebot basiere auf der bewährten KISS-Plattform, während Siemens mit einem Zug gewonnen habe, der lediglich auf dem Papier existiere. Die SBB weisen die Vorwürfe entschieden zurück und betonen, dass Siemens über die gesamte Lebensdauer von 25 Jahren einen Kostenvorteil im dreistelligen Millionenbereich biete.

Kurs unter Druck

Der Kapitalmarkt reagiert nervös auf die Unsicherheit im Heimatmarkt. Die Aktie verlor auf Wochensicht über 4 Prozent und notiert mit aktuell 20,78 Euro nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 20,12 Euro. Der Verlust des SBB-Auftrags wiegt schwer, da er nicht nur finanzielle Einbußen bedeutet, sondern auch die Auslastung der Schweizer Werke betrifft – die Siemens-Züge sollen in Deutschland gefertigt werden.

Das eingeleitete juristische Verfahren verzögert nun den Zeitplan der SBB, die einen Einsatz ab 2031 planten. Solange das Bundesverwaltungsgericht kein Urteil fällt, schwebt das milliardenschwere Projekt in der Schwebe. Für Stadler bedeutet dies eine Phase der Ungewissheit, in der internationale Aufträge wie jener aus Dänemark zwar wichtig, aber kaum ein vollwertiger Ersatz für das entgangene Volumen im Kerngeschäft sind.

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