SoftBank Aktie: Oracle-Schock belastet

Enttäuschende Oracle-Zahlen wecken Zweifel an der Finanzierung des milliardenschweren KI-Projekts 'Stargate' mit SoftBank. Der Aktienkurs des Konzerns gerät unter Druck.

Die SoftBank Group setzt aggressiv auf den Ausbau künstlicher Intelligenz, doch diese Wette erhielt am Donnerstag einen herben Dämpfer. Enttäuschende Quartalszahlen des strategischen Partners Oracle ließen am Markt Zweifel an der Finanzierbarkeit gemeinsamer Großprojekte aufkommen. Anleger reagieren nervös auf die Nachrichten aus den USA und strafen das Papier ab, da die kostspieligen Infrastrukturpläne nun kritischer hinterfragt werden.

Zweifel am “Stargate”-Projekt

Auslöser für den Kursrutsch waren die Geschäftszahlen von Oracle, die sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen verfehlten. Diese Entwicklung trifft SoftBank an einer empfindlichen Stelle: Beide Unternehmen sind über das geplante “Stargate”-Projekt eng miteinander verflochten – eine 500 Milliarden Dollar schwere Initiative für einen KI-Supercomputer in Zusammenarbeit mit OpenAI.

Die höheren Kapitalausgaben, die Oracle einräumen musste, wecken bei Investoren die Sorge, dass die Profitabilität dieser massiven Infrastruktur-Investitionen in weiter Ferne liegen könnte. SoftBank, als treibende Kraft hinter diesen Plänen, geriet dadurch in Sippenhaft, was sich deutlich im Kurs niederschlug. Selbst die Zinssenkung der US-Notenbank Fed, die Wachstumswerten normalerweise Auftrieb verleiht, konnte diese spezifischen Ängste nicht zerstreuen.

Ungünstiges Timing beim Portfolio-Umbau

Die Brisanz der Lage wird durch jüngste strategische Entscheidungen des japanischen Konzerns verstärkt. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass SoftBank seine gesamte Nvidia-Beteiligung veräußert hat, um rund 5,8 Milliarden Dollar freizusetzen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass dieses Kapital direkt in das “Stargate”-Projekt fließen soll.

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Dass nun ausgerechnet der wichtigste Partner für dieses Vorhaben schwächelt, erhöht das wahrgenommene Risiko der Kapitalallokationsstrategie deutlich. Während andere japanische Halbleiterwerte wie Advantest dem Trend trotzten und zulegten, differenzieren Anleger mittlerweile stark zwischen Hardware-Zulieferern und den Betreibern kostenintensiver Infrastruktur.

Blick auf die Finanzierungslücke

Der Fokus der Marktteilnehmer verschiebt sich nun auf die finanzielle Tragfähigkeit der ambitionierten Pläne. Analysten weisen auf eine Diskrepanz hin: Investitionszusagen von geschätzten 113 Milliarden Dollar stehen unmittelbaren Finanzierungsmöglichkeiten von rund 58,5 Milliarden Dollar gegenüber. Aktuell notiert die Aktie bei 95,00 Euro und hat sich damit weiter von ihrem 52-Wochen-Hoch entfernt. Für zusätzliche Volatilität könnte die Sitzung der Bank of Japan in der kommenden Woche sorgen, sollte dort über eine Zinsanhebung diskutiert werden.

• Aktueller Kurs: 95,00 €
• Change 7 Tage: -5,66%
• Seit Jahresanfang (YTD): 69,49%
• 52-Wochen-Hoch: 153,72 € (03.11.2025)
• Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -38,20%

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