Smartphone-Verkauf, Polizei

Smartphone-Verkauf: Polizei warnt vor Gewaltwelle

27.12.2025 - 14:22:12

Behörden verzeichnen einen besorgniserregenden Anstieg bewaffneter Überfälle auf private Verkäufer. Die Täter locken gezielt in Hinterhalte und nutzen digitale Vorbereitung.

Die Polizei warnt vor einer Welle gewalttätiger Überfälle beim privaten Smartphone-Verkauf. Pünktlich zur traditionellen „Umtausch-Welle“ zwischen Weihnachten und Neujahr verzeichnen Behörden im gesamten deutschsprachigen Raum einen besorgniserregenden Anstieg von Raubdelikten. Kriminelle locken Verkäufer gezielt in Hinterhalte, um teure Geräte zu erbeuten.

Gewalt ersetzt Trickbetrug

Was früher als sicherste Methode galt, hat sich zum Risiko entwickelt: die physische Übergabe gegen Bargeld. Experten des Landeskriminalamtes (LKA) beobachten eine gesunkene Hemmschwelle. Statt Trickdiebstählen dominieren nun bewaffnete Konfrontationen. Der Grund? High-End-Smartphones gelten auf dem Schwarzmarkt als liquide Währung.

Die Brutalität dieses illegalen Marktes belegt ein aktuelles Urteil aus Österreich. Erst am 22. Dezember verurteilte ein Gericht einen 56-Jährigen zu mehrjähriger Haft wegen eines spektakulären Raubüberfalls auf Tausende Mobiltelefone. Prozessbeobachter werten dies als Signal für eine hochprofessionell organisierte und gewaltbereite Branche.

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Das perfide Muster der Täter

Das Vorgehen der Kriminellen folgt einem klaren Muster. Zunächst täuschen sie über Plattformen wie Kleinanzeigen echtes Kaufinteresse vor. Sie nutzen oft gehackte Nutzerkonten mit positiven Bewertungen, um Vertrauen aufzubauen. Anschließend drängen sie auf ein Treffen an abgelegenen Orten oder zu ungewöhnlichen Uhrzeiten.

Dort kommt es dann zur Tat: Unter Androhung von Gewalt werden die wertvollen Geräte entrissen. Ein Vorfall aus einem Regensburger Mobilfunkshop im Oktober zeigt, wie das Schema funktioniert. Ein vermeintlicher Kunde bedrohte einen Angestellten mit einer Klinge, nachdem er Kaufinteresse vorgetäuscht hatte. Dieses Muster wird nun vermehrt auf private Verkäufe übertragen.

Smishing als digitales Einfallstor

Die physischen Überfälle werden oft digital vorbereitet. Die Polizei warnt vor einer Rekordwelle des „Smishing“ (SMS-Phishing). Potenzielle Opfer erhalten gefälschte SMS von Paketdiensten oder Verkaufsplattformen.

Das Ziel ist zweierlei:
* Das Abgreifen von Zugangsdaten zu Konten.
* Das Auskundschaften, wer wo ein teures Gerät verkauft.

Warum die Lage gerade jetzt eskaliert

Branchenanalysten sehen klare Gründe für die aktuelle Gewaltspirale. Die Preise für neue Flaggschiff-Smartphones bleiben stabil hoch. Das treibt die Nachfrage nach Gebrauchtgeräten massiv an. Ein neuwertiges Smartphone lässt sich auf dem Schwarzmarkt in Minuten zu Bargeld machen.

Gleichzeitig zwingen verbesserte Diebstahlsicherungen der Hersteller die Kriminellen dazu, die Geräte im entsperrten Zustand zu rauben – also genau in dem Moment, in dem der Verkäufer es vorführt. Ein gestohlenes, gesperrtes Telefon ist für sie oft wertlos.

So schützen Sie sich beim Verkauf

Angesichts der bedrohlichen Lage geben Polizei und Verbraucherschützer konkrete Handlungsempfehlungen für sichere Verkäufe:

  • Treffen nur an sicheren Orten: Wählen Sie belebte, gut beleuchtete und ideally videoüberwachte Plätze. Die Polizei empfiehlt offiziell den Vorplatz einer Polizeiwache.
  • Niemals alleine gehen: Nehmen Sie stets eine Begleitung zu Übergabetreffen mit.
  • Bargeld vermeiden: Nutzen Sie Sofortüberweisungen. Große Bargeldsummen machen Sie selbst zum Ziel.
  • Profile prüfen: Seien Sie skeptisch bei neu erstellten Profilen oder Nutzern, die ungewöhnlich stark auf eine sofortige Abwicklung drängen.

Die Vorfälle der letzten Wochen machen es deutlich: Der Verkauf des alten Handys erfordert heute ein hohes Maß an Sicherheitsbewusstsein.

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@ boerse-global.de