Smartphone-Sicherheit, WLAN

Smartphone-Sicherheit: Warum öffentliches WLAN jetzt so riskant ist

17.12.2025 - 05:41:12

Cybersicherheitsexperten und Tech-Konzerne schlagen Alarm: Angriffe über öffentliche WLAN-Netze nehmen dramatisch zu. Gleichzeitig schließen Notfall-Updates kritische Lücken in Android-Geräten – Nutzer müssen jetzt handeln.

Die Warnungen erreichten diese Woche einen neuen Höhepunkt. Am Montag verbreiteten Sicherheitsexperten eine ursprünglich von der US-Sicherheitsbehörde NSA stammende Empfehlung mit neuer Dringlichkeit: Smartphone-Nutzer sollten WLAN und Bluetooth in öffentlichen Räumen deaktivieren, wenn sie nicht aktiv genutzt werden. Der Grund ist eine Welle raffinierter “Evil Twin”-Attacken.

Bei dieser Methode erstellen Kriminelle täuschend echte WLAN-Hotspots, die legitime Netzwerke in Flughäfen, Hotels oder Cafés imitieren. Verbindet sich ein Nutzer, können Angreifer sensible Daten abfangen – von Login-Daten bis zu Bankinformationen. “Daten, die über öffentliches WLAN gesendet werden, sind besonders auf offenen Netzwerken ohne Passwort anfällig für Diebstahl oder Manipulation”, warnten Experten.

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Die Dimensionen sind alarmierend: Daten der französischen Cybersicherheitsbehörde ANSSI und von Google legen nahe, dass fast 20 Prozent aller Mobilgeräte in öffentlichen Netzen bereits Hackerversuche erlebt haben. Für Android-Nutzer liegt die Quote sogar bei über 90 Prozent.

Notfall-Patches: Samsungs kritische Dezember-Updates

Die Warnungen fallen mit einem kritischen Software-Update von Samsung zusammen. Seit Montag rollt der südkoreanische Konzern seinen Dezember-2025-Sicherheitspatch für Flaggschiff-Geräte wie das Galaxy Z Flip 6 und Galaxy Z Fold 6 aus. Dieses 450-MB-Update behebt nicht weniger als 57 hochkritische Schwachstellen in Android und 11 Samsung-spezifische Lücken.

Besonders brisant: Zwei Zero-Day-Schwachstellen, die bereits in gezielten Angriffen ausgenutzt wurden:
* CVE-2025-48633: Eine kritische Lücke im Android-Framework, die sensible Informationen preisgeben kann.
* CVE-2025-48572: Ein Rechteausweitung-Fehler, der Angreifern unbefugte Kontrolle über Geräte ermöglicht.

Ungepatcht könnten diese Schwachstellen über kompromittierte WLAN-Netze ausgenutzt werden. Sicherheitsexperten raten dringend, auf den Sicherheitspatchstand “1. Dezember 2025” oder “5. Dezember 2025” zu aktualisieren.

KI-gestützte Abwehr gegen Identitätsdiebstahl

Während die Bedrohungen wachsen, entwickeln sich auch die Abwehrmechanismen weiter. Am Dienstag stellte das Digitalunternehmen Appinventiv eine neue, mehrschichtige Sicherheitsarchitektur vor, die speziell auf KI-gestützte Identitätsangriffe abzielt.

“Die Branche hat gestohlene Passwörter hinter sich gelassen. Die neue Front der digitalen Täuschung ist der Diebstahl der Identität selbst”, erklärte Appinventiv-CEO Saurabh Singh. Das Framework kombiniert Gesichtsverifikation, Stimm-Signalanalyse und Verhaltensmuster, um sich gegen Deepfakes und synthetische Audio-Angriffe zu wappnen.

Warum die Gefahr gerade jetzt so groß ist

Das Zusammentreffen dieser drei Entwicklungen – die Expertenwarnungen, die Notfall-Patches und die neuen KI-Abwehrsysteme – zeichnet ein klares Bild der mobilen Sicherheitslage 2025. Die bequeme “Einmal-verbinden-und-vergessen”-Mentalität bei öffentlichem WLAN ist nicht mehr haltbar.

Zwar bieten 5G-Netze bessere Verschlüsselung als öffentliches WLAN, doch der Reiz kostenloser Hotspots lockt Nutzer weiter in unsichere Umgebungen. Gleichzeitig haben Kriminelle die “Evil Twin”-Technik automatisiert und benötigen kaum noch technisches Know-how.

Was Nutzer jetzt tun müssen

Die unmittelbaren Empfehlungen für Verbraucher sind eindeutig:
1. Update prüfen: Sicherstellen, dass der Dezember-2025-Sicherheitspatch installiert ist
2. Automatische Verbindungen deaktivieren: WLAN-Automatik in den Einstellungen ausschalten
3. Mobilfunk bevorzugen: Für sensible Transaktionen 4G/5G statt öffentlichem WLAN nutzen

Mit der beginnenden Reisezeit zum Jahreswechsel wird digitale Hygiene unterwegs entscheidend. Die Industrie arbeitet bereits an “Zero Trust”-Architekturen, die öffentliche Netze standardmäßig als feindselig behandeln. Bis dahin liegt die Sicherheit in der Hand jedes einzelnen Nutzers.

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