Samsung, Speicher-Preisschock

Samsung löst mit Speicher-Preisschock Smartphone-Krise aus

17.12.2025 - 10:19:12

Smartphones werden 2026 deutlich teurer – und seltener. Ein Preissprung bei Speicherchips von über 100 Prozent zwingt die Branche zu einer schmerzhaften Kehrtwende. Was bedeutet das für Käufer?

Die Nachricht traf die globale Elektronikbranche wie ein Schlag: Samsung, der weltgrößte Speicherchip-Hersteller, hat die Vertragspreise für seine DRAM-Module innerhalb weniger Tage nahezu verdoppelt. Konkret stieg der Preis pro Einheit von rund 7 US-Dollar auf fast 19,50 US-Dollar – ein Plus von fast 180 Prozent. Auslöser ist eine drastische Knappheit. Samsung teilte seinen Partnern mit, die Lager für Verbraucher-Speicher seien leer.

„Die Tage des billigen Arbeitsspeichers sind offiziell vorbei“, kommentierte das Fachportal NotebookCheck. Für die Smartphone-Hersteller gibt es kaum ein Entrinnen. Sie müssen die höheren Kosten schlucken – und werden sie an die Kunden weitergeben.

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Die Folgen sind bereits messbar. Die Marktforscher von Counterpoint Research haben ihre Prognose für 2026 radikal nach unten korrigiert. Statt eines erwarteten Wachstums von 3,3 Prozent prophezeien sie nun einen Rückgang der weltweiten Auslieferungen um 2,1 Prozent. Gleichzeitig wird der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) voraussichtlich um 6,9 Prozent steigen.

Besonders hart trifft es die Billig-Smartphones. Die Materialkosten für Geräte unter 200 US-Dollar sind in diesem Jahr bereits um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Für Hersteller wie Xiaomi, OPPO oder Honor, die mit minimalen Gewinnspannen operieren, wird die Lage prekär. Sie stehen vor einer schwierigen Wahl: die Preise deutlich erhöhen oder an anderen Stellen sparen – etwa bei der Ausstattung.

Künstliche Intelligenz frisst den Speicher auf

Warum wird Speicher plötzlich so knapp und teuer? Die Antwort liegt nicht in Fabrikausfällen, sondern in einer fundamentalen Verschiebung der Nachfrage. Der Boom der Künstlichen Intelligenz (AI) frisst die Kapazitäten auf.

Große Hersteller wie Samsung, SK Hynix und Micron priorisieren die Produktion von High Bandwidth Memory (HBM) und Enterprise-DRAM für AI-Rechenzentren. Diese Chips für Server bringen deutlich höhere Margen als der Standard-Arbeitsspeicher für Smartphones. „US-Cloud-Dienstleister bauen ihre KI-Infrastruktur aggressiv aus. Das ist die absolute Nachfrage-Grundlage“, stellt das Analysehaus TrendForce fest.

Die Produktionslinien sind auf Server-Hardware umgerüstet. Für den Konsumentenmarkt bleibt immer weniger übrig – und das bei schwindendem Angebot.

Die Ära des „Mehr für weniger“ ist vorbei

Die Branche steht an einer Zeitenwende. Fast ein Jahrzehnt lang bekamen Verbraucher regelmäßig mehr Leistung für gleiches oder weniger Geld. 2026 könnte das Jahr der „Tech-Shrinkflation“ werden.

Um psychologische Preisgrenzen wie das 999-Euro-Flaggschiff oder das 299-Euro-Einstiegsmodell zu halten, könnten Hersteller bei der Ausstattung sparen. Denkbar sind wieder mehr Plastikgehäuse, der Wegfall von Teleobjektiven in der Mittelklasse oder stagnierende Basis-Speicher trotz wachsender App-Größen.

„Wenn sie die Kosten nicht weitergeben können, werden die Hersteller anfangen, ihr Portfolio zu beschneiden“, warnt Counterpoint-Analyst Yang Wang. Es entstehe ein „Barbell-Markt“: ein robustes Premium-Segment mit AI-fähigen Geräten für über 1.200 Euro – und ein angeschlagener Einstiegsmarkt mit teureren und schlechter ausgestatteten Geräten.

Wann kommt Entspannung? Frühestens 2027

Auf baldige Besserung sollten Verbraucher nicht hoffen. Die durch KI getriebene „Memory-Supercycle“ habe gerade erst begonnen, so der Branchentenor. Die Preise könnten im zweiten Quartal 2026 noch einmal um bis zu 40 Prozent steigen.

Die Konsequenz für alle, die ein neues Smartphone brauchen, ist eindeutig: Der Kauf noch in diesem Jahr – bevor die volle Preiserhöhung in den Läden ankommt – ist wahrscheinlich die finanziell klügste Entscheidung. Die Ära der erschwinglichen High-End-Smartphones pausiert. Zumindest so lange, bis die globale Lieferkette den unersättlichen Hunger der KI mit den Bedürfnissen der Mobilfunknutzer in Einklang bringen kann.

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