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RTL Group Aktie: KI-Offensive gegen Werbeflaute

11.12.2025 - 19:30:32

Der Medienkonzern RTL Group senkt seine Jahresprognose und forciert eine KI-Offensive, um das Werbegeschäft zu automatisieren. Zugleich liefert das Streaming-Geschäft positive Signale.

Der europäische Medienriese RTL Group steht unter Druck: Hartnäckige Schwächen in den wichtigen Werbemärkten Deutschland und Frankreich zwangen den Konzern zuletzt zur Senkung der Jahresprognose. Doch statt in Schockstarre zu verfallen, forciert das Unternehmen die technologische Flucht nach vorn. Mit einer neuen KI-Initiative der Adtech-Tochter smartclip soll das Kerngeschäft effizienter und widerstandsfähiger gegen konjunkturelle Schwankungen gemacht werden.

Automatisierung als Antwort auf Marktdruck

Die RTL-Tochter smartclip hat ein Portfolio neuer KI-Agenten veröffentlicht, die auf der hauseigenen Plattform „Sidekicks“ basieren. Diese Tools sind nun vollständig in die Buchungssysteme integriert und zielen darauf ab, komplexe Werbeprozesse zu automatisieren.

Hinter der technischen Neuerung steckt eine klare wirtschaftliche Notwendigkeit. Die neuen KI-Agenten sollen Arbeitsabläufe beschleunigen und durch datengestützte Analysen die Werbeeffizienz steigern. In einem Umfeld, in dem Werbudgets strenger denn je kontrolliert werden, ist die technologische Hoheit über die Ausspielung von Werbung ein entscheidender Wettbewerbsfaktor gegenüber der US-Konkurrenz.

Belastungsfaktoren dominieren den Chart

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt ein Blick auf die jüngsten Geschäftszahlen. Im November 2025 musste die RTL Group ihren Ausblick für das Gesamtjahr korrigieren. Die Prognose für das bereinigte EBITA wurde deutlich von rund 780 Millionen auf 650 Millionen Euro gesenkt. Auch der Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 gab um 2,2 Prozent nach.

Diese fundamentale Schwäche spiegelt sich im Aktienkurs wider. Auf Sicht von 30 Tagen verlor das Papier knapp 3,7 Prozent an Wert. Der RSI (Relative Strength Index) von aktuell 14,5 signalisiert mittlerweile einen stark überverkauften Zustand, was auf eine mögliche technische Gegenreaktion hindeuten könnte, solange keine weiteren Hiobsbotschaften folgen.

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Streaming und Übernahmen als Hoffnungsträger

Während das klassische TV-Werbegeschäft schwächelt, liefert die Streaming-Sparte Lichtblicke. Mit 7,6 Millionen zahlenden Abonnenten per Ende September liegt der Konzern auf Kurs, die Marke von 8 Millionen bis zum Jahresende zu knacken. Das Ziel ist klar definiert: Bis 2026 soll das Streaming-Geschäft profitabel arbeiten. Die Anlaufverluste sollen sich bereits 2025 auf rund 50 Millionen Euro mehr als halbieren.

Zudem steht ein personeller Neuanfang bevor. Clément Schwebig wird im Mai 2026 die Nachfolge von CEO Thomas Rabe antreten. Seine Aufgabe wird es sein, die Synergien aus der geplanten Übernahme von Sky Deutschland zu heben. Die regulatorische Freigabe für diesen Deal steht allerdings noch aus, wird aber als entscheidender Hebel für geplante Einsparungen von 250 Millionen Euro gesehen.

Entscheidend für die mittelfristige Kursentwicklung dürfte nun die regulatorische Freigabe der Sky-Deutschland-Übernahme sowie das tatsächliche Erreichen der Gewinnschwelle im Streaming-Geschäft im kommenden Jahr sein.

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