Rotavirus-Welle: Moderne Schonkost hilft bei Magen-Darm-Infekt

Deutschland erlebt eine heftige Welle von Magen-Darm-Infekten. Angesichts rasant steigender Rotavirus-Zahlen und einer frühen Grippesaison suchen Tausende Linderung. Ernährungsexperten raten im Dezember 2025 von veralteten Diäten ab und empfehlen stattdessen eine evidenzbasierte „Leichte Vollkost“.

Das Robert Koch-Institut (RKI) und lokale Gesundheitsämter melden diese Woche die höchsten Rotavirus-Fallzahlen seit Jahren. Besonders in Süddeutschland schlagen die Behörden Alarm. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit verzeichnet einen Höchststand, der die Werte der letzten acht Jahre übertrifft. Nicht mehr nur Kleinkinder, sondern zunehmend auch Erwachsene sind betroffen.

Parallel sorgt das hochinfektiöse Norovirus für Ausbrüche. Ein Vorfall auf einem AIDA-Kreuzfahrtschiff Anfang Dezember zeigt die Dynamik: Über 100 Passagiere erkrankten. „Wir sehen eine Überlagerung verschiedener Infektionswellen“, bestätigen Mediziner. Die ungewöhnlich frühe Grippesaison belastet die Bevölkerung zusätzlich.

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Was darf ich bei einem Infekt noch essen? Die Antwort der Ernährungswissenschaft hat sich grundlegend gewandelt. „Die Zeiten, in denen man den Darm durch tagelanges Fasten ‚aushungern‘ wollte, sind vorbei“, erklären Diätologen. Der aktuelle Goldstandard heißt Leichte Vollkost.

Diese moderne Schonkost entlastet den Verdauungstrakt, ohne dem Körper wichtige Energie zu entziehen. Der Fokus liegt auf kleinen Mahlzeiten, Fettreduktion und schonenden Garmethoden wie Dünsten. Ziel ist es, das im Virenkampf geschwächte Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten.

Diese Lebensmittel helfen jetzt

Experten empfehlen für den Winter 2025 eine klare Auswahl magenfreundlicher Lebensmittel:

• Moro’sche Karottensuppe: Der Klassiker erlebt eine Renaissance. Durch langes Kochen entstehen Zuckermoleküle, die verhindern können, dass sich Viren an der Darmwand festsetzen.
• Natürliche Bindemittel: Geriebener Apfel und zerdrückte Banane liefern Pektin, das Flüssigkeit im Darm bindet.
• Einfache Kohlenhydrate: Weißer Reis, Kartoffelpüree (ohne Milch), Haferbrei mit Wasser und Toast bleiben die Basis der Energieversorgung.

Strikt meiden sollte man hingegen schwer Verdauliches. Dazu zählen auch trendige Produkte wie Hülsenfrüchte-Pasta, scharfe Gewürze, Kohl und Zwiebeln. Kaffee, Alkohol und Milchprodukte sind bei akutem Durchfall ebenfalls tabu.

Warum die Welle so stark ausfällt

Analysten sehen zwei Hauptgründe für die heftige Infektionslage: einen Nachholeffekt und die Saisonalität. Nach Jahren erhöhter Hygiene ist das Immunsystem vieler Menschen wieder anfälliger für klassische Erreger. Das nasskalte Wetter treibt die Menschen zudem in geschlossene Räume – die ideale Umgebung für Tröpfchen- und Schmierinfektionen.

Der Trendreport „Ernährung 2025“ identifizierte „Darmgesundheit“ bereits zu Jahresbeginn als Top-Thema. Das Bewusstsein, dass das Mikrobiom eine zentrale Rolle für die Immunabwehr spielt, ist gewachsen. Betroffene passen heute schneller ihre Ernährung an, anstatt wahllos zu Medikamenten zu greifen.

Experten des RKI rechnen damit, dass die Zahlen über die Weihnachtsfeiertage hoch bleiben. Der beste Schutz ist und bleibt gründliche Hygiene. Wer erkrankt ist, sollte die Prinzipien der Leichten Vollkost auch noch einige Tage nach den Symptomen beibehalten, um Rückfälle zu vermeiden. Die gute Nachricht: Die Infekte sind zwar heftig, aber meist von kurzer Dauer.