Robinhood, Aktie

Robinhood Aktie: Hohe Erwartungen

23.12.2025 - 18:28:32

Die Robinhood-Aktie zeigt eine starke Jahresperformance, steht aber vor der Herausforderung, hohe Bewertungserwartungen mit neuen Erlösquellen zu rechtfertigen, während Analysten weiteres Potenzial sehen.

Robinhood hat ein starkes Börsenjahr hinter sich, steht aber vor einem Spannungsfeld aus wachsender Skepsis bei den Fundamentaldaten und anhaltender Zuversicht vieler Analysten und Wachstumsinvestoren. Während zentrale Handelskennzahlen zuletzt deutlich nachgaben, setzen große Adressen weiter auf die Story rund um Krypto, internationale Expansion und neue Technologien. Wie stimmig ist dieses Bild aus operativer Abkühlung und hohem Bewertungsniveau?

Analysten bleiben zuversichtlich

Auf Basis der heutigen Notierung von 103,20 Euro fällt die Kursbilanz beeindruckend aus: Seit Jahresanfang liegt die Aktie über 160 Prozent im Plus, auf Zwölf-Monats-Sicht sogar bei knapp 190 Prozent. Trotz dieser Rally sehen mehrere große Häuser weiteres Potenzial.

Morgan Stanley-Analyst Michael Cyprys bestätigte am 23. Dezember sein „Hold“-Rating und ein Kursziel von 147 US-Dollar, was vom aktuellen Niveau aus rund 20 Prozent Luft nach oben impliziert. Im Markt ist die Grundstimmung sogar noch positiver: Der durchschnittliche Zielkurs liegt bei 152,30 Dollar.

Truist Securities ist seit Mitte Dezember mit einer Kaufempfehlung und einem Ziel von 155 Dollar dabei. Citizens JMP zeigte sich bereits im Oktober besonders optimistisch und hob sein Ziel auf 170 Dollar an. Die Botschaft: Die Wall Street traut Robinhood trotz hoher Bewertung weiteres Wachstum zu, sieht aber zugleich ein breites Spektrum möglicher Entwicklungen.

Institutionen nutzen Rücksetzer

Parallel zur Analystenunterstützung zeigt sich auch auf institutioneller Seite bemerkenswerte Aktivität. Vor allem Ark Invest um Cathie Wood hat den jüngsten Kursrückgang im Dezember genutzt, um die Position in Robinhood deutlich auszubauen.

Zwischen dem 10. und 12. Dezember kaufte Ark für mehr als 30 Millionen US-Dollar Robinhood-Aktien. Inzwischen hält der ARK Innovation ETF (ARKK) rund 330 Millionen Dollar in HOOD-Titeln, was etwa 4,5 Prozent des Fondsvolumens entspricht. Der ARK Fintech ETF (ARKF) kommt zusätzlich auf gut 57,7 Millionen Dollar.

Diese Aufstockungen zeigen: Wachstumsorientierte Investoren interpretieren die Kursschwäche eher als Gelegenheit als als Trendwende. Sie setzen darauf, dass Robinhood mittelfristig neue Erlösquellen erschließt und Rückgänge im klassischen US-Retailhandel auffängt.

Belastung durch schwächere Handelsvolumina

Auslöser der Dezember-Schwäche waren schwache Volumenzahlen für den November. Robinhood meldete deutliche Rückgänge bei der Kundenaktivität über alle wichtigen Assetklassen hinweg:

  • Aktienhandelsvolumen: minus 37 % zum Vormonat
  • Optionsvolumen: minus 28 %
  • Kryptovolumen: minus 12 %

Diese Zahlen deuten auf eine spürbare Abkühlung der Handelslust hin. Für ein Geschäftsmodell, das stark von Transaktionsaktivität abhängt, ist das ein Warnsignal. Entsprechend kam es zunächst zu einem Rücksetzer beim Aktienkurs, den insbesondere Ark Invest zum Nachkauf nutzte.

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Operativ bleibt damit die Kernfrage, ob die Volumenflaute ein temporärer Effekt in einem schwankungsarmen Marktumfeld ist – oder ein Hinweis darauf, dass das bisherige Wachstumsmodell an seine Grenzen stößt. Der breite Zielkorridor der Analystenprognosen für 2026 (1,10 bis 3,32 Dollar Gewinn je Aktie) spiegelt diese Unsicherheit deutlich wider.

Expansion nach Europa und in die Token-Welt

Um die Abhängigkeit vom US-Retailhandel zu verringern, treibt Robinhood seine Expansion in neue Geschäftsfelder und Regionen voran. Ein Schwerpunkt liegt auf Europa und der Nutzung von Blockchain-Technologie.

Über das Arbitrum-Netzwerk bietet das Unternehmen europäischen Nutzern tokenisierte US-Aktien und ETFs an. Rund 2.000 solcher tokenisierten Werte sollen bereits handelbar sein. Der Handel ist dabei 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche möglich – deutlich flexibler als klassische Börsenzeiten.

Technisch setzt Robinhood auf ein Layer-2-Protokoll, um Abwicklungszeiten zu verkürzen und Transaktionskosten zu senken. Strategisch zielt der Konzern darauf, sich von einer reinen Trading-App in Richtung einer breiter aufgestellten Finanzplattform zu entwickeln, die Elemente einer „Super-App“ bündelt und sich damit neue Margenquellen erschließt.

Hohe Bewertung, breite Spanne

Die Kehrseite des Optimismus: Die Bewertung ist bereits anspruchsvoll. Auf Basis der vergangenen zwölf Monate wird Robinhood mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 50 gehandelt. Das liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt von etwa 25 und setzt eine Fortsetzung des starken Gewinnwachstums voraus.

Analysten erwarten für 2026 nach aktuellem Stand Erträge je Aktie in einer sehr weiten Spanne von 1,10 bis 3,32 Dollar. Diese Bandbreite zeigt, wie offen die Frage ist, wie gut Robinhood seine neuen Krypto- und internationalen Aktivitäten tatsächlich monetarisieren kann. Einige Bewertungsmodelle sehen den fairen Wert deutlich tiefer, im Bereich um 43 Dollar, und signalisieren damit ein erhebliches Ausführungsrisiko.

In Kombination mit der hohen Volatilität der Aktie – der 14-Tage-RSI von 76 signalisiert bereits ein überkauftes Niveau – entsteht ein klares Bild: Der Markt preist viel zukünftige Stärke ein, während die jüngsten Volumendaten und die heterogenen Gewinnschätzungen zeigen, dass Robinhood diese Erwartungen operativ erst noch untermauern muss.

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