Right, Disconnect

Right to Disconnect: Gesetze zwingen zur digitalen Pause

29.12.2025 - 13:52:12

Weltweit setzen Länder wie Australien, die USA und Großbritannien Gesetze zum Schutz der Privatsphäre nach Feierabend durch. Verstöße gegen das 'Right to Disconnect' können zu Bußgeldern führen.

Die Ära der ständigen Erreichbarkeit geht zu Ende. Neue Gesetze zum “Right to Disconnect” schützen Arbeitnehmer weltweit vor digitaler Belästigung nach Feierabend. Was als Trend begann, wird jetzt mit Geldstrafen durchgesetzt.

Australien führt mit harten Regeln vor

Das Land dient als globales Testlabor. Seit August müssen auch kleine Unternehmen das Recht auf Nichterreichbarkeit respektieren. Die Weihnachtszeit 2025 war der erste große Stresstest.

Wer jetzt außerhalb der Arbeitszeit kontaktiert wird, darf einfach nicht antworten – es sei denn, es gibt einen dringenden betrieblichen Grund. Unternehmen, die dagegen verstoßen, riskieren empfindliche Bußgelder. Aus einer netten Idee ist ein Compliance-Imperativ geworden.

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USA und Europa ziehen nach

Die Bewegung ist global. In den USA sorgt ein Gesetzentwurf im Bundesstaat New Jersey für hitzige Debatten. Er will verbindliche Regeln für die Nichterreichbarkeit vorschreiben. Beobachter sehen darin einen möglichen Präzedenzfall, ähnlich wie Kalifornien ihn im Datenschutz setzte.

In Großbritannien treibt die Regierung Pläne für ein “Right to Switch Off” voran. Sie setzt dabei weniger auf starre Gesetze, sondern auf verbindliche Verhaltenskodizes. Das Ziel: Produktivität durch die Verhinderung von Burnout steigern, nicht durch Überregulierung ersticken.

“Informations-Fettleibigkeit” als Treiber

Hinter den Gesetzen stehen alarmierende wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Begriff “Information Obesity” macht die Runde. Studien belegen: Ständige digitale Unterbrechungen schädigen die kognitive Leistung dauerhaft.

Die Daten sind klar:
* Nach einer Unterbrechung braucht das Gehirn lange, um wieder in den Fokus zu finden.
* Die sogenannte “Digital Debt” – die Zeit für das Verwalten von Nachrichten – frisst die produktive Arbeitszeit.
* Ohne Pausen nimmt die Fähigkeit zum tiefen, strategischen Denken physiologisch ab.

Vom Zeit- zum Aufmerksamkeitsmanagement

Die Debatte markiert einen Paradigmenwechsel. Es geht nicht mehr darum, mehr Aufgaben in weniger Zeit zu packen. Der neue Fokus heißt Aufmerksamkeitsmanagement.

Wie einst bei der DSGVO lernen Unternehmen jetzt: Nur weil die Technologie ständige Kontaktaufnahme erlaubt, heißt das nicht, dass sie sinnvoll ist. Vorreiter-Unternehmen, die “Core Hours” oder “No-Email-Wochenenden” einführen, berichten von höherer Zufriedenheit und besseren Ergebnissen. Der Schutz der mentalen Gesundheit wird zum Wettbewerbsvorteil im Kampf um Talente.

Was kommt 2026?

Das kommende Jahr wird die Regeln weiter verschärfen und präzisieren.

  • Technologie als Wächter: Anbieter wie Microsoft oder Slack werden mehr Features einbauen, die Grenzen erzwingen – etwa KI-gesteuerte Nachrichtenverzögerungen oder automatische Fokus-Modi.
  • Gerichte definieren Regeln: Mit den neuen Gesetzen werden die ersten großen Gerichtsurteile erwartet. Sie müssen klären, was “unzumutbare Kontaktaufnahme” konkret bedeutet.
  • Gesundheit wird Thema: Die Diskussion wird sich ausweiten. “Digital Detox” könnte fester Bestandteil von öffentlichen Gesundheitskampagnen werden.

Die Grenze zwischen Job und Privatleben wird nicht mehr dem Zufall überlassen. Sie wird neu gezogen – per Gesetz, durch Technik und in den Köpfen.

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