Rigetti Aktie: Unter Druck
18.12.2025 - 19:56:31Rigettis Aktie verliert über 60 Prozent nach schwachem Umsatzrückgang und einem vorsichtigeren Branchenausblick zur Kommerzialisierung von Quantencomputern.
Rigetti erlebt einen harten Reality-Check. Nach einem kurzen Höhenflug im Herbst ist die Euphorie rund um Quantencomputer deutlich abgekühlt. Schwache Quartalszahlen und skeptischere Aussagen aus der Branche zwingen Investoren, ihre Erwartungen an Tempo und Umfang der Kommerzialisierung neu zu justieren.
Vom Hype in die Korrektur
Noch Mitte Oktober markierte die Aktie ihr Rekordhoch, befeuert von hoher Erwartungshaltung an die Quantenstory. Seitdem hat sich das Bild gedreht: Der Titel hat in gut zwei Monaten mehr als 60 % vom Hoch verloren. Ein Großteil der zuvor aufgebauten Gewinne ist damit wieder ausgelöscht – ein klares Signal, dass die Risikobereitschaft der Anleger deutlich gesunken ist.
Heute notiert die Aktie mit 20,00 Euro nur knapp über ihrem Tief dieser Woche und rund 59 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 48,36 Euro. Die Distanz zum 50‑Tage-Durchschnitt von gut 23 % unterstreicht den etablierten Abwärtstrend.
Q3-Zahlen enttäuschen Wachstumserwartungen
Der zentrale Auslöser für die Neubewertung waren die Q3‑Zahlen 2025. Statt einer Beschleunigung der Kommerzialisierung zeigt sich eine klare Delle im Geschäft:
- Q3 2025 Umsatz: 1,9 Mio. US‑Dollar
- Q3 2024 Umsatz: 2,4 Mio. US‑Dollar
- Umsatzveränderung Jahr auf Jahr: –20,8 %
Damit schrumpft der Umsatz in einem Umfeld, in dem viele Anleger eigentlich steigende Erlöse und Pilotprojekte erwartet hatten. Diese Diskrepanz zwischen Hype und Realität zwingt den Markt, den zuvor eingepreisten Wachstumsaufschlag deutlich zurückzunehmen.
Hinzu kommt: Die bisherigen Erlöse sind insgesamt sehr niedrig. Für das laufende Jahr 2025 summieren sie sich bislang auf 5,2 Mio. US‑Dollar, nach 10,8 Mio. US‑Dollar im gesamten Jahr 2024. Für ein Unternehmen, das als „Pure Play“ auf Quanten-Hardware gilt, verstärkt ein stagnierender bzw. rückläufiger Umsatz die Sorge, dass der Kapitalbedarf lange vor der Profitabilität weiter hoch bleibt.
Gegenwind aus der gesamten Branche
Nicht nur die unternehmensspezifischen Zahlen belasten. Die gesamte Quantenbranche erlebt derzeit eine Ernüchterung. Mehrere prominente Branchenvertreter haben in den vergangenen Wochen die Erwartungen an den Zeitpunkt kommerziell nutzbarer Quantenrechner nach hinten geschoben.
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Besonders beachtet wurden Aussagen von Nvidia‑CEO Jensen Huang. Er skizzierte ein Zeitfenster von 15 bis 30 Jahren, bis großskalige, wirtschaftlich nutzbare Quantencomputer Realität werden könnten. Für kurzfristig orientierte Investoren ist das eine deutlich längere Perspektive, als bisher in vielen Kursen reflektiert war.
Für Rigetti bedeutet diese verlängerte Zeitschiene: Die Phase mit geringen Umsätzen und hoher Forschungs- und Entwicklungsintensität könnte sich erheblich ziehen. Marktbeobachter leiten daraus ein erhöhtes Risiko ab, dass das Unternehmen wiederholt frisches Kapital benötigen könnte, bevor sich das Geschäftsmodell trägt.
Charttechnik bestätigt den Abwärtstrend
Auch aus technischer Sicht ist das Bild angeschlagen. Wichtige Unterstützungszonen um 40 und später um 30 US‑Dollar wurden in den vergangenen Wochen ohne nennenswerte Gegenwehr unterschritten. Der Rutsch in den Bereich um 22 bis 20 US‑Dollar hat die Abwärtsdynamik zusätzlich verstärkt.
Der aktuelle RSI von 51,1 signalisiert dabei weder eine deutliche Überkauft- noch eine Überverkauftsituation. Das passt zu einem Markt, der weniger auf technische Signale als auf harte Fakten reagiert: sinkende Umsätze, ein stark gefallener Kurs und ein Branchenumfeld, in dem die schnelle Story vom baldigen Durchbruch deutlich relativiert wurde.
Fazit: Beweislast liegt beim Unternehmen
Die Kombination aus deutlichem Umsatzrückgang, mehr als 60 % Kursverlust seit dem Hoch und einem vorsichtigeren Branchenausblick hat Rigetti in eine Phase der Bewährung geführt. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob das Unternehmen in den kommenden Quartalen konkrete Fortschritte in der kommerziellen Nutzung seiner Technologie und eine Stabilisierung der Erlöse zeigen kann. Ohne solche Signale dürfte der Markt den Bewertungsabschlag zunächst nicht zurücknehmen.
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