Petrobras, Aktie

Petrobras Aktie: Teure Pläne belasten

08.12.2025 - 09:38:31

Der brasilianische Ölkonzern Petrobras sieht sich mit massiven Investitionsplänen und akuten Zahlungsverpflichtungen konfrontiert, was die Aussichten für die zuletzt hohen Dividenden trübt und den Aktienkurs belastet.

Der brasilianische Ölriese Petrobras steht an der Börse unter erheblichem Druck. Statt Fantasie über künftige Gewinne dominiert aktuell die Sorge um die Liquidität. Der Auslöser ist der neue Strategieplan bis 2030: Massive Investitionsvorhaben treffen auf unmittelbare Zahlungsverpflichtungen, was Investoren an der Nachhaltigkeit der zuletzt üppigen Dividenden zweifeln lässt.

Skepsis gegenüber der neuen Strategie

Die jüngste Kursentwicklung spiegelt eine deutliche Skepsis des Marktes gegenüber der beschlossenen Kapitalallokation wider. Zwar wirken die langfristigen Produktionsziele des Konzerns robust, doch der Fokus der Anleger hat sich auf die enormen Kosten verschoben. Der bestätigte Investitionsplan (Capex) von 109 Milliarden US-Dollar für die nächsten fünf Jahre drückt auf die Stimmung. Allein 69,2 Milliarden US-Dollar davon sind strikt für den Bereich Exploration & Produktion vorgesehen.

Akute Liquiditätsabflüsse im Dezember

Neben den langfristigen Plänen belasten konkrete kurzfristige Zahlungsverpflichtungen den Kurs, der zuletzt bei 5,20 € notierte. Der Markt preist derzeit eine signifikante Verengung des Free Cash Flow im laufenden Quartal ein:

  • Milliardenzahlung: Petrobras muss noch in diesem Monat rund 6,97 Milliarden Real (ca. 1,2 Milliarden US-Dollar) für die Aufstockung der Anteile an den Ölfeldern Mero und Atapu zahlen.
  • Schuldentilgung: Am 29. Dezember 2025 steht zudem die Rückzahlung von Anleihen im Volumen von 344 Millionen US-Dollar an.

Diese kombinierten Abflüsse dämpfen den Appetit auf die Aktie trotz optisch günstiger Bewertung, da sie den Spielraum für Ausschüttungen direkt beschneiden.

Operative Ziele vs. finanzielle Realität

Während der Aktienkurs kämpft, bleibt der operative Fahrplan aggressiv. Das Ziel lautet, die Produktion bis 2030 auf 3,3 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag zu steigern. Doch Anleger betrachten diese Ambitionen derzeit vor allem durch die Brille der hohen Ausführungskosten. Rund 91 Milliarden US-Dollar sind bereits fest im sogenannten “Implementation Portfolio” verplant. Das bedeutet: Der Großteil der Ausgaben ist fixiert, was wenig Flexibilität lässt, falls die Ölpreise schwanken sollten.

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Das Kerngeschäft bleibt dabei die Förderung in den “Pre-Salt”-Regionen, die etwa 62 Prozent des Budgets verschlingt. Die schiere Größe der notwendigen Investitionen, um diese Reserven zu erschließen, sorgt bei institutionellen Investoren momentan für eine risikoscheue Haltung.

Die Abwägung zwischen langfristiger Expansion und kurzfristiger Kapitaldisziplin definiert die aktuelle Lage. Da die milliardenschwere Zahlung für die “Transfer of Rights”-Gebiete unmittelbar bevorsteht, fehlt der Aktie kurzfristig ein positiver Katalysator für eine Trendwende. Solange das Management nicht beweist, dass diese aggressiven Investitionen neben attraktiven Dividendenrenditen koexistieren können, dürfte der Abgabedruck anhalten.

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