PayPal, NFL-Deal

PayPal: NFL-Deal vor Abschluss – doch Wall Street bremst

07.12.2025 - 08:50:12

Während der Online-Zahlungsriese kurz vor einem prestigeträchtigen Sponsoring-Vertrag mit der NFL steht, schockt das Unternehmen gleichzeitig mit ernüchternden Wachstumsprognosen. Eine Analyst-Abstufung setzt dem Aktienkurs zusätzlich zu – mitten im wichtigsten Geschäftsmonat des Jahres.

Das Timing könnte kaum widersprüchlicher sein: Einerseits verhandelt PayPal über einen Millionen-Deal mit der amerikanischen Football-Liga. Andererseits warnt die eigene Finanzchefin vor einer Verlangsamung im Kerngeschäft. Was bedeutet das für die Zukunft des Zahlungsdienstleisters?

Die Branchenmedien Sports Business Journal und Ministry of Sport berichteten Anfang dieser Woche von fortgeschrittenen Verhandlungen. PayPal stehe unmittelbar vor dem Abschluss eines Sponsorenvertrags mit der National Football League (NFL). Die Rolle: offizieller “Peer-to-Peer-Banking-Sponsor” der Liga.

Was dahintersteckt: Der Deal würde einen Teil der finanziellen Rechte abdecken, die zuvor ausschließlich bei Visa lagen. Während die U.S. Bank sich die klassischen Banking-Rechte gesichert hat und American Express die Kreditkartensparte übernimmt, würde PayPal die digitale und P2P-Zahlungsnische besetzen.

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Die wichtigsten Details der geplanten Zusammenarbeit:

  • Umfang: Sowohl PayPal als auch die Tochter Venmo sollen Zahlungen im gesamten Liga-Ökosystem ermöglichen
  • Status: Der Deal steht kurz vor dem Abschluss – eine offizielle Bestätigung gibt es allerdings noch nicht
  • Strategie: PayPal will sich tiefer in hochfrequente Konsumentenaktivitäten einbetten, ähnlich wie bei früheren College-Sport-Deals im NIL-Bereich (Name, Image, and Likeness)

Diese Expansion würde PayPal weit über den klassischen E-Commerce-Checkout hinaus positionieren – direkt ins Herz von Live-Events und Fan-Erlebnissen.

JPMorgan stuft ab: “Zeige-mir-was-du-kannst-Jahr”

Doch während die Marketing-Abteilung jubelt, macht die Wall Street einen Rückzieher. Am vergangenen Donnerstag stufte JPMorgan die PayPal-Aktie von “Übergewichten” auf “Neutral” herab. Das Kursziel sackte von 85 auf 70 US-Dollar ab.

Die Begründung der Analysten: 2026 werde ein “Investment-Jahr” und ein Jahr der Beweisführung. Das Unternehmen müsse massiv in Produktinnovationen investieren, bevor signifikante Renditen sichtbar würden.

Die unangenehme Wahrheit: Diese Einschätzung deckt sich mit den Aussagen von PayPal-Finanzchefin Jamie Miller auf einer Technologie-Konferenz Anfang der Woche. Miller prognostizierte für das vierte Quartal 2025 ein Wachstum im gebrandeten Checkout-Geschäft von lediglich rund 3 Prozent – nach 5 Prozent im dritten Quartal.

Das Checkout-Geschäft gilt als Gewinnmaschine des Konzerns. Kein Wunder also, dass die Märkte nervös reagieren. Die langfristige KI-Transformation steht im Widerspruch zu kurzfristigen Wachstumshemmnissen im klassischen Kerngeschäft.

Sicherheitsprobleme im Weihnachtsgeschäft

Als wären die geschäftlichen Herausforderungen nicht genug, kämpft PayPal auch mit technischen und Sicherheitsproblemen. Cybersecurity-Experten warnten zu Wochenbeginn vor einem ausgeklügelten Netzwerk aus über 2.000 gefälschten Online-Shops.

Die Betrugsmasche: Die Fake-Storefronts imitieren beliebte Marken und zielen darauf ab, Zahlungsdaten abzugreifen oder Nutzer auf Schein-Händlerkonten umzuleiten. Gerade im hektischen Weihnachtsgeschäft fallen viele Käufer auf diese professionell gestalteten Websites herein.

Hinzu kommt ein peinlicher Serviceausfall: Am Mittwoch, 3. Dezember, fiel die Tochter Venmo großflächig aus. Zehntausende Nutzer konnten sich nicht einloggen oder Transaktionen abschließen – ausgerechnet zu den Stoßzeiten am Abend. Der Dienst wurde zwar später in der Nacht wiederhergestellt, doch der Vorfall zeigt die Anfälligkeit digitaler Infrastruktur unter Hochlast.

PayPal hatte bereits Ende November (25. November) eine Verbraucherwarnung herausgegeben: Nutzer sollten die “Käuferschutz”-Funktion verwenden und die “Freunde und Familie”-Option nicht für Warenkäufe nutzen. Ein Ratschlag, der heute aktueller ist denn je.

Die KI-Wette: Hoffnung oder Strohfeuer?

Um das schwächelnde Wachstum im klassischen Checkout auszugleichen, setzt PayPal massiv auf Künstliche Intelligenz. Ende November integrierte das Unternehmen seine Dienste in die KI-Suchmaschine Perplexity AI.

Das Versprechen: Nutzer können Produkte direkt in den KI-generierten Suchergebnissen kaufen – ein Test für “agentenbasiertes Shopping”, bei dem KI-Assistenten Einkäufe für Nutzer erledigen. Analysten sehen hierin Potenzial, doch wie die JPMorgan-Abstufung zeigt, wartet die Wall Street auf konkrete Beweise, dass solche High-Tech-Initiativen die Verlangsamung im Standardgeschäft kompensieren können.

Die Frage bleibt: Kann PayPal schnell genug innovieren, bevor die Konkurrenz – von Apple Pay über Google Pay bis zu aufstrebenden Fintech-Startups – den Vorsprung weiter ausbaut?

Was kommt als Nächstes?

Für den Rest des Dezembers erwarten Branchenbeobachter folgende Entwicklungen:

  1. NFL-Deal-Bekanntgabe: Eine offizielle Ankündigung könnte noch vor Beginn der NFL-Playoffs im Januar erfolgen
  2. Weihnachtsgeschäft-Zahlen: Anfang Januar wird sich zeigen, ob die prognostizierte Verlangsamung auf 3 Prozent Wachstum tatsächlich eingetreten ist
  3. Investitionsoffensive: Bei der Q4-Gewinnmitteilung Anfang 2026 werden Investoren genau auf Details zu den von der CFO angekündigten “Investment-Jahr”-Ausgaben achten

PayPal steckt in einem klassischen Dilemma: Die Aufregung um potenzielle neue Partnerschaften trifft auf die harte Realität eines reifenden Kerngeschäfts und einen skeptischen Aktienmarkt. Ein Balanceakt, der in den kommenden Monaten zur Zerreißprobe werden könnte.

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