PayPal, Aktie

PayPal Aktie: Gegensätze prallen aufeinander

22.12.2025 - 12:34:32

Während ein Vermögensverwalter seine PayPal-Position massiv ausbaut, senkt Morgan Stanley das Kursziel drastisch. Die Aktie bewegt sich im Spannungsfeld zwischen soliden Quartalszahlen und operativen Risiken.

Bei PayPal prallen derzeit zwei Lager hart aufeinander: Skeptische Analysten auf der einen Seite, zugreifende Institutionelle auf der anderen. Während ein prominentes Misstrauensvotum von Morgan Stanley auf den Kurs drückt, bauen professionelle Anleger ihre Positionen deutlich aus. Die zentrale Frage: Wie schwer wiegt der Analystenfrust im Vergleich zu den soliden Zahlen und dem frischen Kaufinteresse großer Adressen?

Institutionelle erhöhen Einsatz

Der wichtigste Impuls zu Beginn der neuen Handelswoche kommt von Secure Asset Management LLC. Laut den jüngsten, am Wochenende veröffentlichten Meldungen hat der Vermögensverwalter seine Beteiligung an PayPal im dritten Quartal um deutliche 57,1 % ausgebaut.

Konkret geht es um:

  • zusätzlich erworbene 20.726 Aktien
  • nun insgesamt 57.018 gehaltene Aktien
  • ein Beteiligungsvolumen von rund 3,80 Mio. US-Dollar

Dieser Schritt signalisiert klare Überzeugung in die Bewertung auf dem aktuellen Niveau. Ein derart kräftiger Positionsaufbau deutet in der Regel darauf hin, dass Fondsmanager die Aktie als überverkauft im Verhältnis zu ihrem inneren Wert und dem erwarteten zukünftigen Cashflow sehen. Er steht damit im starken Kontrast zur Zurückhaltung vieler Privatanleger.

Analystendruck bleibt spürbar

Auf der Gegenseite steht ein deutlich skeptischer Ton aus der Analystenwelt. Insbesondere eine scharfe Herabstufung durch Morgan Stanley vom Ende der vergangenen Woche sorgt für Gegenwind. Die Investmentbank stufte PayPal auf „Underweight“ ab und kappte das Kursziel von 74,00 auf 51,00 US‑Dollar.

Begründet wird dies vor allem mit drei Punkten:

  • Umsetzungsrisiken: Die Fortschritte beim Ausbau und der Verbesserung des „branded checkout“-Erlebnisses gelten als zu langsam.
  • Wettbewerb: Wachsende Integrationskomplexität soll PayPal Marktanteile an agilere Wettbewerber kosten.
  • Bewertungsanpassung: Ausgehend von früheren Kursniveaus impliziert das neue Ziel ein spürbares Abwärtspotenzial.

Brisant wird die Einschätzung durch den Vergleich mit dem restlichen Markt: Während Morgan Stanley lediglich 51 US‑Dollar für gerechtfertigt hält, liegt das durchschnittliche Analystenkursziel bei rund 78,97 US‑Dollar. Diese breite Spanne sorgt für Unsicherheit und kann die Schwankungen im Kurs zusätzlich verstärken.

Fundamentaldaten als Gegengewicht

Den skeptischen Stimmen stehen robuste Unternehmenszahlen gegenüber. PayPal konnte mit dem jüngsten Quartalsbericht die Erwartungen an der Wall Street gleich doppelt übertreffen.

Im dritten Quartal 2025 meldete der Konzern:

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  • Gewinn je Aktie (EPS): 1,34 US‑Dollar, deutlich über der Konsensschätzung von 1,20 US‑Dollar
  • Umsatz: 8,42 Mrd. US‑Dollar, verglichen mit erwarteten 8,21 Mrd. US‑Dollar
  • Wachstum: Umsatzplus von 7,3 % im Jahresvergleich

Zusätzlich hat das Management einen klaren Rahmen für das Gesamtjahr abgesteckt. Für 2025 stellt PayPal einen Gewinn je Aktie zwischen 5,35 und 5,39 US‑Dollar in Aussicht. Auf Basis dieser Prognosen ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis im Bereich von etwa 11 bis 12. Für viele Value-orientierte Investoren ist das im Vergleich zu anderen Techwerten ein Argument, dass das rechnerische Abwärtsrisiko begrenzt sein könnte.

Vor diesem Hintergrund wirkt der massive Zukauf von Secure Asset Management schlüssig: Starke operative Ergebnisse und eine im Branchenvergleich moderate Bewertung bilden aus institutioneller Sicht eine Art Sicherheitsnetz unter dem Kurs.

Technik, Stimmung und aktuelle Bewertung

Auf der Stimmungsseite ist die Lage dennoch angespannt. Ein Bewertungsindikator wie der „Fear & Greed Index“ steht bei 39 Punkten und signalisiert damit eine vorherrschende Angststimmung rund um die Aktie. Charttechnisch zeigt sich ebenfalls Druck: Der Titel liegt klar unter seinen gleitenden Durchschnitten, was auf einen intakten mittelfristigen Abwärtstrend hindeutet.

Auch im längerfristigen Bild spiegelt sich diese Schwäche wider. Seit Jahresanfang hat die PayPal-Aktie rund 39 % verloren und notiert aktuell mit etwa 51 Euro nur knapp über ihrem jüngsten 52‑Wochen-Tief, während der Abstand zum Hoch des Jahres bei fast 43 % liegt. Damit ist der Kurs deutlich von seinen früheren Niveaus abgerückt.

Diese Kombination aus schwacher Stimmung, technischen Verkaufssignalen und gleichzeitig steigender institutioneller Nachfrage schafft ein klassisches Spannungsfeld: Kurzfristig dominieren die Bedenken rund um Wettbewerb und Umsetzung, mittelfristig setzen einige Großanleger offenbar darauf, dass die solide Ertragskraft und das Bewertungsniveau schließlich den Ausschlag geben.

Fazit: Konfliktlinie klar gezogen

Die Fronten bei PayPal sind damit klar: Auf der einen Seite steht ein prominentes Bärenlager um Morgan Stanley mit Fokus auf Wettbewerbsdruck und operative Risiken. Auf der anderen Seite nutzen Investoren wie Secure Asset Management die Kursverluste, um ihre Positionen massiv aufzustocken – gestützt durch ein doppeltes Zahlen-Beat, eine konkrete Gewinnprognose und ein im Tech-Sektor vergleichsweise niedriges Bewertungsniveau. Wie sich dieser Konflikt in den kommenden Quartalen auflöst, hängt vor allem davon ab, ob PayPal seine Produktstrategie im Checkout-Bereich sichtbar voranbringt und das aktuell eingepreiste Misstrauen mit weiteren soliden Berichten Schritt für Schritt abbaut.

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