PayPal: 23 Prozent Wachstum bei Ratenzahlungen

PayPal verzeichnet ein überdurchschnittliches Wachstum bei Ratenzahlungen und startet eine große Krypto-Marketingaktion, während die erste Quartalsdividende ansteht.

Der Zahlungsdienstleister PayPal meldet einen deutlichen Anstieg flexibler Bezahloptionen zur Weihnachtssaison. Gleichzeitig lockt das Unternehmen mit einem millionenschweren Bitcoin-Gewinnspiel neue Nutzer – ein Zeichen für den strategischen Wandel des Finanzriesen.

Die Cyber Week 2025 ist vorbei und die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Verbraucher setzen verstärkt auf Ratenkauf. PayPal verzeichnete zwischen dem 24. November und Thanksgiving einen Anstieg von 23 Prozent bei „Buy Now, Pay Later”-Transaktionen (BNPL) im Vergleich zum Vorjahr. Das ist deutlich mehr als das Marktwachstum von 8,9 Prozent, das Adobe Analytics für den gesamten E-Commerce-Sektor ermittelte.

Was steckt hinter diesem Boom? Die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit dürfte eine Rolle spielen. Konsumenten nutzen Ratenzahlungen offenbar gezielt, um ihre Weihnachtseinkäufe zu finanzieren, ohne das Budget zu sprengen. PayPals rechtzeitige Expansion nach Kanada mit dem „Pay in 4″-Modell im November zahlte sich dabei aus – genau zum Start der wichtigsten Shopping-Wochen des Jahres.

Mobile Bezahlungen dominieren den Cyber Monday

Der Cyber Monday am 1. Dezember unterstrich die Verschiebung hin zum mobilen Einkauf. PayPal meldete zweistelliges Wachstum beim mobilen Zahlungsvolumen in den ersten acht Stunden des Tages. Nach Einschätzung des Unternehmens könnte der Cyber Monday 2025 einer der umsatzstärksten Tage in der Firmengeschichte werden.

Die Zahlen von Adobe Analytics bestätigen den Trend: Über 80 Prozent der BNPL-Transaktionen am Black Friday erfolgten über mobile Endgeräte. Für PayPal ein klarer Vorteil – die nahtlose Integration in mobile Plattformen spielt dem Unternehmen in die Karten, während Desktop-Käufe an Bedeutung verlieren.

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Bitcoin-Gewinnspiel: 1,2 Millionen Euro für Krypto-Fans

Doch PayPal beschränkt sich nicht auf klassische Zahlungsmethoden. Mit einem Bitcoin-Gewinnspiel im Wert von rund 1,2 Millionen Euro will das Unternehmen während der Hochsaison seine Krypto-Sparte pushen. Die Aktion läuft bis zum 21. Dezember.

Sechs Gewinner können sich jeweils über 100.000 Dollar in Bitcoin freuen. Teilnahmeberechtigt sind US-Kunden, die entweder Kryptowährungen über PayPal kaufen oder per Postkarte ihr Glück versuchen. Kleinere Preise werden wöchentlich vergeben.

Die Strategie dahinter? Gelegenheitskäufer sollen zu aktiven Krypto-Nutzern werden. PayPal möchte seine digitalen Asset-Services – einschließlich des hauseigenen Stablecoins PYUSD – fest in seinem Ökosystem verankern. Ein geschickter Schachzug, um sich von Wettbewerbern wie Apple Pay oder Stripe abzuheben.

Premiere: Erste Dividendenzahlung steht an

Für Anleger rückt ein historisches Datum näher: Am 10. Dezember 2025 zahlt PayPal erstmals eine Quartalsdividende von 0,14 Dollar pro Aktie. Die im Oktober angekündigte Maßnahme markiert einen Kurswechsel hin zu konservativer Kapitalverteilung – typisch für ein gereiftes Technologieunternehmen.

Trotz der operativen Erfolge bleibt die Börse vorsichtig. Die Aktie pendelte Anfang Dezember zwischen 62 und 64 Dollar, Analysten empfehlen mehrheitlich „Halten”. Das 23-prozentige Wachstum bei Ratenzahlungen ist zwar ein positives Signal für das vierte Quartal, doch Wall Street wartet auf Belege, dass sich das höhere Volumen auch in stabilen Gewinnmargen niederschlägt.

Diversifikation als Überlebensstrategie?

Die Zahlen zur Weihnachtssaison offenbaren eine digitale Handelswelt im Wandel. PayPals Fähigkeit, BNPL-Konkurrenten wie Affirm oder Klarna mit 23 Prozent Wachstum deutlich zu überflügeln, zeigt: Das Unternehmen behauptet sich erfolgreich in einem umkämpften Markt.

Gleichzeitig verrät die aggressive Krypto-Offensive eine gewisse Dringlichkeit. Während die Margen im klassischen Zahlungsverkehr schwinden, braucht PayPal neue Standbeine. Produkte mit hoher Nutzerbindung – Krypto-Handel und Ratenkredite – werden zu entscheidenden Wachstumstreibern.

Wie geht es weiter?

Der vollständige Quartalsbericht Anfang 2026 wird zeigen, ob sich das Weihnachtsgeschäft auch finanziell ausgezahlt hat. PayPal hatte einen Gewinn je Aktie zwischen 1,27 und 1,31 Dollar für das vierte Quartal in Aussicht gestellt.

Sollte die Dynamik der Cyber Week bis Jahresende anhalten, könnte das Unternehmen diese Prognose übertreffen. Vorerst konzentriert sich PayPal darauf, die Hochsaison reibungslos abzuwickeln – und seine Nutzer mit Krypto-Anreizen fest an die eigene Plattform zu binden.

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