Österreichs Wirtschaft wächst um 0,4 Prozent im dritten Quartal

04.12.2025 - 16:51:12

Statistik Austria überrascht mit deutlich höheren BIP-Zahlen als erwartet. Das dritte Quartal 2025 bringt Österreichs Wirtschaft den stärksten Zuwachs des Jahres – doch die Exportzahlen trüben das Bild erheblich.

Die österreichische Wirtschaft zeigt sich robuster als prognostiziert. Statt der im Oktober geschätzten 0,1 Prozent wuchs das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Jahresvergleich liegt das Plus bei 0,9 Prozent – ein deutliches Signal nach der Stagnation der ersten Jahreshälfte.

„Die österreichische Wirtschaft hat ihren Erholungskurs im dritten Quartal fortgesetzt”, erklärt Statistik-Austria-Generaldirektorin Manuela Lenk. Doch sie warnt zugleich: „Von einer stabilen Wachstumsphase kann noch keine Rede sein.”

Die Zahlen offenbaren eine gespaltene Wirtschaft. Die Industrie verzeichnet erstmals seit langem wieder Zuwächse von 0,4 Prozent. Der eigentliche Wachstumstreiber ist allerdings der Aufbau von Lagerbeständen – kein nachhaltiger Motor.

Besonders alarmierend: Die Exporte stürzten um 1,6 Prozent ab. Österreichs traditionelle Stärke im Außenhandel gerät unter Druck. Die schwache deutsche Wirtschaft und geoökonomische Spannungen hinterlassen deutliche Spuren. Auch die Importe sanken um 0,5 Prozent.

Unternehmen produzieren zwar auf Lager, finden aber auf internationalen Märkten schwerer Abnehmer. Ein klassisches Zeichen wirtschaftlicher Unsicherheit.

Arbeitsmarkt zeigt Widersprüche

Der Arbeitsmarkt sendet gemischte Signale. Die geleisteten Arbeitsstunden stiegen um 0,3 Prozent – zeitgleich sank die Zahl der Beschäftigten um 0,3 Prozent. Unternehmen lasten bestehende Kapazitäten stärker aus, zögern aber bei Neueinstellungen.

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Die Inflation bleibt mit 4,1 Prozent im November ein Belastungsfaktor. Weit über dem EZB-Ziel von 2 Prozent schmälert die Teuerung die Reallöhne. Besonders Dienstleistungen treiben die Preise.

Der private Konsum verharrt auf niedrigem Niveau. Die Österreicher sparen lieber, als in unsicheren Zeiten Geld auszugeben.

Bauwirtschaft bleibt im Keller

Während die Industrie aufatmet, leidet die Bauwirtschaft weiter. Hohe Finanzierungskosten und Investitionszurückhaltung drücken den Sektor. Ohne Zinssenkung oder staatliche Impulse erwarten Experten keine Trendwende vor 2026.

Was bedeutet das für 2026?

Für das Gesamtjahr 2025 rechnen WIFO und IHS mit einem Wachstum zwischen 0,3 und 0,4 Prozent. Eine Rezession scheint abgewendet. Für 2026 prognostizieren die Institute eine Beschleunigung auf 1,1 bis 1,2 Prozent.

Doch das hängt an drei entscheidenden Faktoren:
* Sinkende Inflation stärkt die Kaufkraft
* EZB senkt Zinsen und belebt die Bauwirtschaft
* Welthandel bleibt trotz geopolitischer Spannungen stabil

Die Exportzahlen mahnen zur Vorsicht. Sollten die USA 2026 neue Zölle einführen, könnte der zaghafte Aufschwung schnell kippen. Kann sich Österreich von Deutschlands Schwäche abkoppeln? Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Erholung trägt oder nur ein Strohfeuer bleibt.

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