Nitro, BentoPDF

Nitro, BentoPDF und ONLYOFFICE: Lokale PDF-Bearbeitung schlägt Cloud

08.12.2025 - 11:11:12

Der Markt für digitale Dokumentenverwaltung erlebt einen Paradigmenwechsel. Zwischen dem 2. und 8. Dezember haben gleich mehrere Software-Anbieter Updates veröffentlicht, die eine klare Botschaft senden: Datensouveränität schlägt Cloud-Abhängigkeit. Statt alles in die Wolke zu verlagern, kehren die Tools zurück auf Desktop und Browser – mit mehr Leistung und Privatsphäre als je zuvor.

Die Schlagzeilen dieser Woche: Nitro PDF Pro behebt kritische Sicherheitslücken auf macOS, der Open-Source-Geheimtipp BentoPDF wird plötzlich zum Medienstar und ONLYOFFICE integriert künstliche Intelligenz direkt in die Desktop-Software. Was alle eint? Sie setzen auf lokale Verarbeitung statt auf Server-Abhängigkeit.

Am Samstag veröffentlichte Nitro Software die Version 14.10.4 für macOS – ein Update, das vor allem Unternehmenskunden aufatmen lässt. Im Fokus: die Handhabung von Login-Tokens bei Nitro Sign.

Was nach technischem Kleinkram klingt, ist für Anwaltskanzleien und Finanzabteilungen hochbrisant. Das Problem: Nutzer meldeten sich ab, doch Sitzungsdaten blieben im Hintergrund aktiv. Teilen sich mehrere Personen einen Arbeitsplatz, könnte der nächste Nutzer theoretisch auf fremde Dokumente zugreifen. Die neue Version räumt damit auf und sorgt für vollständige Abmeldung.

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Parallel dazu beseitigt das Update einen Absturz-Bug bei der Texterkennungs-Funktion. Wer gescannte Archive mit OCR bearbeitet und dabei die Textebene löschen will, musste bisher mit Datenverlust rechnen. Das gehört nun der Vergangenheit an.

BentoPDF: Der stille Revolutionär ohne Server

Einen Tag später, am Sonntag, rückte die Tech-Plattform How-To Geek ein Tool in den Fokus, das bisher vor allem Insidern bekannt war: BentoPDF. Die aktuelle Version 1.10.1 macht Adobe Acrobat Web und Co. ernsthafte Konkurrenz – mit einem entscheidenden Unterschied.

BentoPDF verarbeitet alles direkt im Browser. Kein Upload, kein Server, keine Cloud. Die Dokumentendaten verlassen niemals den Rechner des Nutzers. In Zeiten, in denen Cloud-Anbieter Nutzerdaten zum Training ihrer KI-Modelle heranziehen, ist das ein gewichtiges Argument.

Die jüngsten Updates haben das Toolkit massiv aufgewertet. Mittlerweile lassen sich ausfüllbare Formulare von Grund auf erstellen – inklusive Textfeldern, Checkboxen und Radio-Buttons. Auch ein Stempel-Tool für offizielle Freigaben ist an Bord. Die Entwickler betonen: “Keine serverseitige Verarbeitung nötig – Ihre Dateien bleiben sicher und privat.”

Kann ein Browser-Tool wirklich mit Desktop-Software mithalten? Die wachsende Nutzerbasis deutet darauf hin: Ja, wenn Datenschutz Priorität hat.

ONLYOFFICE bringt KI auf den Desktop

Bereits am 2. Dezember legte ONLYOFFICE mit Version 9.2 seiner Desktop Editors vor. Das Besondere: Künstliche Intelligenz läuft hier nicht in der Cloud, sondern direkt auf dem Rechner – egal ob Windows, Linux oder macOS.

Nutzer können jetzt in natürlicher Sprache Befehle eingeben und Routineaufgaben automatisieren. Die KI generiert auf Wunsch ausfüllbare PDF-Formulare oder fasst Inhalte zusammen, ohne dass Daten den Editor verlassen. Das Unternehmen verspricht: “Arbeiten Sie schneller, mit minimalen manuellen Eingriffen.”

Technisch interessant: Version 9.2 unterstützt erstmals ARM64-Prozessoren unter Windows 11. Das kommt dem wachsenden Markt von ARM-basierten Laptops entgegen und sorgt dafür, dass die rechenintensive lokale PDF-Bearbeitung samt KI flüssig läuft.

Rückkehr der Desktop-Software

Diese drei Updates sind mehr als zufällige Veröffentlichungen. Sie markieren einen Trendwechsel in der Produktivitäts-Software. Nachdem 2024 und Anfang 2025 Cloud-Plattformen wie Adobe Acrobat Web das Tempo vorgaben, schlägt das Pendel nun zurück.

Die Branche spricht vom Comeback des “Thick Client” – Software, die auf lokale Rechenleistung setzt statt auf externe Server. Die Gründe liegen auf der Hand: Unternehmen wollen keine Daten mehr in Clouds hochladen, deren Anbieter mit KI-Training Geld verdienen. Gleichzeitig sind moderne Prozessoren leistungsfähig genug, um KI-Funktionen lokal auszuführen.

Nitro sichert Login-Sessions ab, BentoPDF verarbeitet alles im Browser, ONLYOFFICE bringt KI auf den Desktop. Der gemeinsame Nenner: Datenkontrolle bleibt beim Nutzer.

Was kommt 2026?

Branchenbeobachter erwarten für Anfang 2026 eine Beschleunigung dieses Trends. Hardware-Hersteller statten ihre Chips zunehmend mit Neural Processing Units (NPUs) aus – spezialisierte Recheneinheiten für künstliche Intelligenz. PDF-Editoren dürften diese nutzen, um Features wie “Chat mit PDF” oder intelligente Schwärzungen komplett offline anzubieten.

Für den Rest des Dezembers stehen bei anderen großen Anbietern eher kleinere Patch-Zyklen an, bevor im ersten Quartal die nächsten Feature-Wellen anrollen. Die Botschaft dieser Woche aber ist unmissverständlich: In der Welt der PDF-Verwaltung sind Privatsphäre und lokale Performance wieder Trumpf.

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