Nike Aktie: Richtungsentscheidung steht an

Nike veröffentlicht Quartalsergebnisse unter hoher Anlegerspannung. Analysten erwarten Gewinneinbruch und fokussieren sich auf die Umsatzprognose als Wendepunkt für die Aktie.

Für Nike wird es heute ernst. Nach Börsenschluss öffnet der Sportartikelgigant seine Bücher, und die Nervosität unter Anlegern ist spürbar. Während CEO Elliott Hill versucht, das Ruder herumzureißen, stellt sich die Frage: Greift die neue Strategie bereits oder droht der nächste Rückschlag für die ohnehin gebeutelte Aktie?

Gedämpfte Erwartungen und Skepsis

Die Messlatte für die heute anstehenden Quartalszahlen liegt niedrig. Analysten rechnen im Konsens mit einem Gewinneinbruch von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch beim Umsatz wird ein leichter Rückgang erwartet.

Besonders auffällig ist die Stimmung im Vorfeld: In den letzten Monaten wurden die Gewinnschätzungen mehrfach nach unten korrigiert. Dies signalisiert erhebliche Zweifel daran, ob Nike seine Margen angesichts steigender Kosten schützen kann. Der Markt hat bereits viel Pessimismus eingepreist, was sich in der Kursentwicklung widerspiegelt – seit Jahresanfang hat das Papier fast 22 Prozent an Wert verloren.

Der Kampf mit den Altlasten

Hinter den nüchternen Zahlen steht ein komplexer Umbau. Unter der „Win Now“-Strategie korrigiert Nike frühere Fehler und setzt wieder stärker auf Partnerschaften mit Großhändlern statt auf den reinen Direktvertrieb. Doch dieser Kurswechsel kostet Geld.

Analysten weisen auf eine massive Bereinigung der Lagerbestände hin. Besonders klassische Modellreihen wie der Air Force 1 oder Jordan 1 müssen kontrolliert abverkauft werden, was laut Expertenprognosen über die nächsten Jahre Milliarden an Belastungen verursachen könnte. Zusätzlich schwebt das Damoklesschwert möglicher neuer Zölle über dem Konzern, die die Profitabilität weiter schmälern könnten.

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Was die Profis sagen

Trotz dieser Gegenwinde bleiben einige große Adressen optimistisch. Häuser wie Guggenheim und Bernstein haben ihre Kaufempfehlungen bestätigt und sehen Potenzial für eine Erholung. Der Optionsmarkt hingegen signalisiert Alarmbereitschaft: Die Preise deuten auf eine mögliche Kursbewegung von rund 7 Prozent nach den Zahlen hin. Das “Smart Money” rechnet also mit einer signifikanten Reaktion – in die eine oder andere Richtung.

Der Ausblick entscheidet

Wenn die Zahlen heute nach 22:00 Uhr MEZ veröffentlicht werden, dürfte der Blick der Anleger weniger auf der Vergangenheit als auf der Zukunft liegen. Entscheidend ist die Prognose für das kommende dritte Quartal. Bankanalysten werten den Umsatzausblick als den wichtigsten Indikator dafür, ob die Talsohle bei der Nachfrage durchschritten ist. Ein überzeugender Ausblick könnte der Aktie helfen, sich vom 52-Wochen-Tief zu lösen, während eine Enttäuschung den Abwärtstrend zementieren würde.

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