Netflix, Aktie

Netflix Aktie: Mega-Deal sorgt für Turbulenzen

06.12.2025 - 04:16:31

Netflix plant die Übernahme von Warner Bros. Discovery für 83 Milliarden Dollar. Die Ankündigung belastet die Aktie, da Anleger regulatorische Risiken und eine hohe Verschuldung fürchten.

Netflix will Warner Bros. Discovery schlucken – und die Börse reagiert mit Skepsis. Der angekündigte Kauf für 83 Milliarden Dollar bringt die Aktie unter Druck. Die größten Sorgen der Anleger: eine erdrückende Schuldenlast, massive Verwässerung und vor allem die Kartellwächter.

Die Details des Milliardendeals

Am 5. Dezember 2025 machte Netflix Nägel mit Köpfen. Für rund 82,7 Milliarden Dollar – inklusive übernommener Schulden – will der Streaming-Riese die Studio- und Streaming-Assets von Warner Bros. Discovery übernehmen. Die Aktionäre des Übernahmekandidaten erhalten 27,75 Dollar je Aktie: 23,25 Dollar in bar und etwa 4,50 Dollar in Netflix-Aktien.

Um die gewaltige Transaktion zu stemmen, hat sich Netflix eine Brückenfinanzierung über 59 Milliarden Dollar gesichert. Im Gegenzug wandern HBO Max und begehrte Marken wie “Game of Thrones” oder “Harry Potter” ins Netflix-Universum. Das Management verspricht Kosteneinsparungen von 2 bis 3 Milliarden Dollar jährlich – allerdings erst ab dem dritten Jahr nach Abschluss.

Kursreaktion: Anleger bleiben vorsichtig

Die Börse strafte den Käufer prompt ab. Netflix-Aktien gaben heute zwischen 3% und 4% nach und rutschten auf etwa 100,50 Dollar. Investoren fürchten die massive Verschuldung und die Verwässerung durch die Aktienkomponente.

Auf der anderen Seite legten Warner Bros. Discovery-Papiere um 3% bis 6% zu. Doch selbst nach diesem Anstieg notieren sie noch rund 10% unter dem Angebotspreis. Diese ungewöhnlich große Differenz signalisiert: Der Markt zweifelt daran, dass der Deal durchgeht.

Kartellrechtliche Hürden als Hauptrisiko

Der Kern der Nervosität liegt bei den Wettbewerbshütern. Berichten zufolge betrachtet die Trump-Regierung die Fusion mit “erheblicher Skepsis”. Senatorin Elizabeth Warren bezeichnete den Deal öffentlich als “kartellrechtlichen Albtraum”.

Die Zahlen geben ihr recht: Netflix bringt 300 Millionen Abonnenten mit, HBO Max 128 Millionen. Zusammen käme das Unternehmen auf einen Marktanteil von 56% unter mobilen Streaming-Nutzern. Dass die Parteien selbst mit diesem Risiko rechnen, zeigt die vereinbarte Abstandszahlung: Scheitert der Deal an regulatorischen Hürden, muss Netflix 5,8 Milliarden Dollar zahlen.

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Analysten werden vorsichtiger

Die Reaktion der Experten fällt verhalten aus. Barclays bekräftigte heute ein “Neutral”-Rating. Deep Value Investing stufte die Aktie sogar auf “Sell” herab – Begründung: zu viel Fremdkapital, zu hohes Risiko durch die Strafzahlung.

Auch prominente Investoren ziehen Konsequenzen. Josh Brown, Chef von Ritholtz Wealth, verkaufte 85% seiner Netflix-Position unmittelbar nach Bekanntgabe. Sein Argument: regulatorische Unsicherheit und bessere Alternativen. Morningstar-Analysten warnen, der Deal könnte Wert vernichten, da sich die Abonnentenstämme stark überschneiden.

Eckdaten der Transaktion:

  • Gesamtwert: ~82,7 Mrd. Dollar (Enterprise Value)
  • Angebotspreis: 27,75 Dollar je WBD-Aktie
  • Zahlungsstruktur: 23,25 Dollar bar + ~4,50 Dollar in Aktien
  • Abstandszahlung: 5,8 Mrd. Dollar (zahlt Netflix)
  • Finanzierung: 59 Mrd. Dollar Brückenkredit
  • Geplanter Abschluss: 12 bis 18 Monate

Solide Basis, aber neue Abhängigkeiten

Operativ steht Netflix gut da. Im dritten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen 11,51 Milliarden Dollar Umsatz bei zweistelligem Wachstum. Die operative Marge lag bei 28,2%, gebremst durch Steuerlasten. Mit liquiden Mitteln von etwa 9,33 Milliarden Dollar ist Netflix jedoch auf die neue Kreditlinie angewiesen – der Schuldenberg wird die Bilanzstruktur fundamental verändern.

Die kommenden 12 bis 18 Monate werden zeigen, ob die Kartellbehörden grünes Licht geben. Bis dahin dürfte die Unsicherheit die Aktie belasten.

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