Nebius Aktie: Beruhigende Analyse

Die Aktie der Nebius Group erholte sich nach starken Verlusten, nachdem das Management die hohe Nachfrage nach KI-Infrastruktur betonte. Die hohe Volatilität spiegelt gemischte Signale von Großinvestoren wider.

Anleger der Nebius Group brauchten am Donnerstag starke Nerven. Nach einem deutlichen Kursrutsch drehte die Aktie plötzlich ins Plus und machte fast alle Tagesverluste wieder wett. Auslöser für das spektakuläre Intraday-Comeback waren neue Aussagen der Unternehmensführung zur massiven Nachfrage nach KI-Infrastruktur.

Hohe Volatilität trifft auf Wachstumsfantasie

Die Handelsspanne war enorm: Zwischen dem Tagestief bei 86,70 Dollar und dem Hoch bei 95,45 Dollar lagen fast zehn Prozent. Der Schlusskurs pendelte sich schließlich bei 94,25 Dollar ein. Diese Stabilisierung erfolgte parallel zu Berichten, in denen das Management die gut gefüllte Auftragspipeline betonte. Im Zentrum steht dabei die ungebrochene Nachfrage nach GPU-Clustern, untermauert durch Großaufträge wie den 3-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Meta Platforms.

Zusätzlich startete das Unternehmen am Mittwoch eine strategische Initiative im Bereich Robotik. Mit einem Förderprogramm, das Rechenleistung im Wert von 1,5 Millionen Dollar umfasst, sollen Start-ups aus dem Sektor “Physical AI” auf die Nebius-Plattform gelockt werden. Finanziell fällt dieser Schritt im Vergleich zum Kerngeschäft zwar kaum ins Gewicht, er signalisiert jedoch eine wichtige Diversifizierung über das reine Training von Sprachmodellen (LLMs) hinaus.

Gemischte Signale der Großinvestoren

Hinter den Kulissen herrscht Uneinigkeit bei den institutionellen Anlegern. Während Investment House LLC die Position zuletzt um über 113.000 Aktien ausbaute, meldete Slate Path Capital eine Reduzierung der Anteile. Diese Umschichtungen trugen vermutlich zur hohen Volatilität bei, da der Markt nach der jüngsten Korrektur noch immer nach einer fairen Bewertung sucht.

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Die Aktie hatte seit den Oktober-Hochs rund 20 Prozent an Wert eingebüßt. Ursache für den Druck waren die Zahlen zum dritten Quartal, die höher als erwartete Investitionskosten (CapEx) offenbarten. Der aggressive Kapazitätsausbau für Kunden wie Microsoft und Meta belastet kurzfristig die Bilanz, auch wenn die verfügbaren Kapazitäten bereits ausverkauft sind.

Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich nun auf die operative Umsetzung des Infrastruktur-Rollouts im ersten Quartal 2026. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob das Unternehmen die enormen Investitionsanforderungen ohne weitere Verwässerung des Aktienkapitals finanzieren kann. Die charttechnische Unterstützung im Bereich von 91 bis 92 Dollar hat im gestrigen Handel gehalten, was eine kurzfristige Bodenbildung andeutet.

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