Mutares Aktie: Deal-Doppelschlag

Die Beteiligungsgesellschaft Mutares vollzieht zwei Akquisitionen und meldet ein starkes operatives Ergebnis, während die Aktie deutlich unter ihrem Jahreshoch notiert.

Die Münchener Beteiligungsgesellschaft macht Ernst mit ihrer Wachstumsstrategie und meldet Vollzug bei gleich zwei Übernahmen innerhalb einer Woche. Während der Aktienkurs aktuell rund 39 Prozent unter dem Jahreshoch notiert, treibt das Management die Expansion aggressiv voran. Zahlt sich die konsequente „Buy-and-Build“-Taktik für die Aktionäre aus?

• Expansion: Übernahme des JOST Kran-Geschäfts (€100 Mio. Umsatz) und der schwedischen M3 Group abgeschlossen.
• Track Record: Holding-Nettoergebnis in den ersten neun Monaten um 56 % gesteigert.
• Kurspotenzial: Aktie handelt deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt von 30,97 Euro.

Strategische Offensive im Detail

Mutares nutzt die Zeit bis zum Jahresende für eine deutliche Erweiterung des Portfolios. Am 3. Dezember schloss das Unternehmen den Kauf des Kran-Geschäftsbereichs von JOST ab. Dieser Zukauf ist signifikant: Mit rund 100 Millionen Euro Umsatz und 400 Mitarbeitern stärkt er das Segment „Goods & Services“ als neue Plattform-Investition. Die globale Ausrichtung mit Werken in Italien, Brasilien und China sowie einem internationalen Vertriebsnetzwerk diversifiziert das Portfolio weiter.

Bereits zwei Tage zuvor meldete die Holding den Vollzug bei der M3 Group. Diese Akquisition ist klassisches „Add-on“-Geschäft: Der schwedische Anbieter für Infrastruktur-Dienstleistungen wird an die bestehende Beteiligung GDL Anläggning & Miljö angegliedert. Mit 35 Millionen Euro Umsatz erhöht dieser Schritt die Schlagkraft im nordischen Markt. Diese schnelle Taktung bei den Abschlüssen unterstreicht die Handlungsfähigkeit des Managements.

Fundamentale Basis und Exits

Die Einkaufstour steht auf einem soliden finanziellen Fundament. Erst im November konnte Mutares den kompletten Ausstieg bei Steyr Motors verkünden. Dieser Exit spülte über die gesamte Haltedauer Bruttoerlöse von mehr als 170 Millionen Euro in die Kassen und lieferte eine Kapitalrendite deutlich über den internen Zielen.

Diese Liquidität ist notwendig, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Für das Gesamtjahr 2025 bestätigt der Vorstand einen Konzernumsatz zwischen 6,5 und 7,5 Milliarden Euro sowie ein Holding-Nettoergebnis von 130 bis 160 Millionen Euro. Bis 2028 soll der Umsatz sogar auf 10 Milliarden Euro klettern.

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Diskrepanz zwischen Operativem und Börsenkurs

Trotz der operativen Fortschritte spiegelt der Aktienkurs die Dynamik derzeit nicht wider. Zum Schlusskurs von 28,20 Euro notiert das Papier noch immer 38,70 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 46,00 Euro. Auch technisch kämpft der Titel: Der Kurs liegt unter dem 50-Tage-Durchschnitt (27,91 Euro) und hat einen spürbaren Abstand von knapp 9 Prozent zur langfristigen 200-Tage-Linie.

Mit einem RSI von 37,3 befindet sich die Aktie in neutralem bis leicht überverkauftem Terrain. Der Markt scheint die Risiken des Private-Equity-Modells aktuell stärker zu gewichten als das Wachstumstempo.

Fazit

Mutares liefert operativ genau das, was Investoren von einer Private-Equity-Holding erwarten: erfolgreiche Exits und zügige Reinvestition in neue Assets. CIO Johannes Laumann hatte zuletzt einen starken Endspurt mit weiteren Transaktionen angekündigt. Anleger sollten nun genau beobachten, ob das Management bis zum 31. Dezember die noch ausstehenden, angekündigten Deals und Exits finalisieren kann, um das Vertrauen des Kapitalmarktes zurückzugewinnen und den Kursrutsch nachhaltig zu stoppen.

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