Münchener Rück Aktie: Dunkle Vorahnungen?

Die enttäuschenden Gewinnziele von Swiss Re für 2026 drücken den gesamten Rückversicherungssektor und belasten die Aktie der Münchener Rück vor deren eigenem Investorentag.

Die Münchener Rück gerät in den Sog des Schweizer Konkurrenten Swiss Re. Dessen enttäuschender Ausblick auf das Jahr 2026 zieht den gesamten Rückversicherungssektor nach unten – und trifft den deutschen Marktführer zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

Swiss Re verfehlt Erwartungen deutlich

Auf dem Investorentag des zweitgrößten Rückversicherers weltweit wird klar: Die Gewinnziele bleiben hinter den Hoffnungen zurück. Swiss Re peilt für 2026 einen Nettogewinn von 4,5 Milliarden Dollar an. Analysten hatten laut Visible Alpha mit 4,81 Milliarden Dollar gerechnet.

Die Fakten im Überblick:

• Gewinnziel für 2026: 4,5 Mrd. Dollar (Erwartung: 4,81 Mrd.)
• Aktienrückkauf: nur 500 Mio. Dollar (erste seit 2020)
• Swiss-Re-Aktie verliert zeitweise über 7,5 Prozent
• Münchener Rück und Hannover Rück ebenfalls im Minus

Die Swiss-Re-Aktie sackt daraufhin ab und wird zum schwächsten Wert im Stoxx Europe 600. Auch der angekündigte Aktienrückkauf von nur 500 Millionen Dollar enttäuscht Investoren. 2020 hatte das Unternehmen noch 1 Milliarde Franken für diesen Zweck aufgewendet.

CEO Andreas Berger verteidigte die konservativen Ziele mit schwierigen Marktbedingungen. Man wolle sich zudem Spielraum für mögliche Übernahmen bewahren.

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Deutsche Rückversicherer in Sippenhaft

Die Münchener Rück bekommt die Nervosität unmittelbar zu spüren. Die Aktie gehört zu den schwächsten Werten im DAX, auch die Hannover Rück verzeichnet Verluste. Der Kurs notiert merklich unter der 200-Tage-Linie bei etwa 560 Euro.

Dabei hatte der Konzern Anfang November noch mit starken Quartalszahlen überzeugt. Der Nettogewinn im dritten Quartal stieg auf rund 2 Milliarden Euro – deutlich über den Erwartungen. Die Großschadenbelastung fiel ungewöhnlich niedrig aus. Das Gewinnziel von 6 Milliarden Euro für 2025 bestätigte das Management.

Investor Day als Lackmustest

Am 10. Dezember folgt der eigene Investorentag der Münchener Rück. Nach dem Swiss-Re-Debakel wird der Marktführer zeigen müssen, wie ambitioniert er sich für die kommenden Jahre positioniert. Anleger dürften genau darauf achten, ob die Ziele realistisch, aber gleichzeitig zuversichtlicher ausfallen als beim Schweizer Konkurrenten. Die technische Lage bleibt vorerst angespannt.

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