MTU Aero Engines Aktie: Erholung oder Strohfeuer?

Der Triebwerksbauer meldet deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen und hebt seine Jahresprognose an, während die Aktie nach starken Verlusten erste Erholungssignale zeigt.

Nach einer heftigen Talfahrt scheint die Luftfahrtaktie endlich wieder Auftrieb zu bekommen. Doch ist der aktuelle Anstieg mehr als nur eine technische Erholung? Die jüngsten Zahlen des Triebwerksspezialisten liefern eine überraschend robuste Basis – doch der Markt bleibt nervös.

Düstere Woche, plötzlicher Aufschwung

Die Volatilität schlägt weiter zu: Nach einem Minus von fast 8,5 Prozent innerhalb eines Monats und einem Wochenverlust von über 3,6 Prozent drehte der Titel heute deutlich ins Plus. Ein Anstieg von rund 1,4 Prozent mag auf den ersten Blick unspektakulär wirken, doch er markiert einen spürbaren Gegenimpuls zu den vorherrschenden Verkaufsströmen. Die Handelsspanne zwischen Tageshoch und -tief war dabei beachtlich, ein klares Zeichen für die anhaltende Nervosität der Anleger.

Kann diese Bewegung halten? Die technische Lage gibt gemischte Signale. Ein Blick auf die Kennzahlen zeigt:

• Der Kurs von 346,80 Euro liegt noch deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 369,42 Euro (-6,1%).
• Vom 52-Wochen-Hoch bei 397,50 Euro ist das Papier noch über 12 Prozent entfernt.
• Der Relative Strength Index (RSI) von 60,4 deutet jedoch nicht auf eine überkaufte Situation hin.

Die fundamentale Stärke im Hintergrund

Während der Kurs schwankte, lieferte das Unternehmen selbst solide Argumente. Die Zahlen für die ersten neun Monate 2025 überraschten positiv:
Der bereinigte Umsatz legte um 19 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zu, während das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) sogar um 34 Prozent auf 995 Millionen Euro sprang. Auf Basis dieser Performance zog der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr kräftig an.

Die angehobenen Erwartungen für 2025 im Überblick:
* Umsatz: Erwartet werden nun 8,6 bis 8,8 Milliarden Euro.
* Bereinigtes EBIT: Die Prognose wurde “deutlich” erhöht.

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Hier liegt der eigentliche Widerspruch: Ein operativ starkes Unternehmen mit steigenden Prognosen sieht sich gleichzeitig mit massivem Verkaufsdruck konfrontiert. Treibt die allgemeine Marktängstlichkeit den Kurs unabhängig von den Fundamentaldaten?

Kampf um die Trendwende

Die heutige Erholung ist ein erstes, vorsichtiges Signal. Doch für eine echte Trendwende muss die MTU-Aktie mehrere technische Hürden überwinden. Die Nähe zum 200-Tage-Durchschnitt bei 355,17 Euro bietet einen ersten wichtigen Widerstand. Die große Frage ist: Setzt sich die fundamentale Stärke des Triebwerksbauers am Ende durch, oder bleibt der Titel im Strudel der kurzfristigen Marktstimmung gefangen? Die nächsten Handelstage werden zeigen, ob der heutige Aufwind nachhaltig ist.

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