MP Materials Aktie: China schockt Anleger!

Die Aktie von MP Materials verliert stark, nachdem China seine Exportkontrollen für seltene Erden verschiebt. Analysten sehen dennoch langfristige Chancen.

Der gestrige Handelstag endete für Anleger von MP Materials mit einer kalten Dusche. Nachdem die Aktie zuletzt von geopolitischen Spannungen profitierte, sorgt eine überraschende Wende im Handelskrieg nun für Katerstimmung. Ist die Wette auf die Knappheit seltener Erden damit vorerst gescheitert?

Gestern rutschte das Papier um 6,2 Prozent auf 58,10 US-Dollar ab und vernichtete damit rund die Hälfte der Gewinne aus der Vorwoche. Der Grund für den Ausverkauf liegt nicht in den Unternehmenszahlen, sondern in der großen Politik. Die Aktie startete zwar noch stark bei knapp 62 US-Dollar, musste sich dem Verkaufsdruck im Tagesverlauf jedoch beugen.

Waffenstillstand belastet den Kurs

Berichte über einen unerwarteten „Waffenstillstand“ beim Export seltener Erden haben die Märkte auf dem falschen Fuß erwischt. Nach dem Gipfeltreffen zwischen Donald Trump und Xi Jinping in Seoul signalisierte Peking, die geplanten Exportkontrollen um ein Jahr zu verschieben. Für MP Materials, den einzigen großen Produzenten in Nordamerika, ist das fatal: Die vom Markt eingepreiste Verknappungs-Prämie für Neodym-Praseodym (NdPr) löst sich damit kurzfristig in Luft auf.

Das Timing könnte kaum schlechter sein. Erst vor wenigen Tagen war der Kurs nach der Ankündigung eines Joint Ventures mit Saudi-Arabien und dem US-Verteidigungsministerium um über 12 Prozent nach oben geschossen. Doch die Stimmung kippte schnell. Befeuert wurde die Unsicherheit zusätzlich durch massive Insider-Verkäufe:

• CEO James Litinsky stieß am 20. November Aktien im Wert von rund 15,8 Millionen US-Dollar ab.
• In Kombination mit den geopolitischen Nachrichten wirkt dieser Schritt wie ein Brandbeschleuniger auf die Anlegerstimmung.

Staatliche Garantien als Rettungsanker?

Trotz des scharfen Rücksetzers ist das langfristige Bild nicht völlig düster. Das Unternehmen dient weiterhin als geopolitische Absicherung und genießt massive Unterstützung durch die US-Regierung. Ein im Juli geschlossener Deal sichert MP Materials eine Preisuntergrenze von 110 US-Dollar pro Kilogramm für NdPr-Produkte zu – ein Sicherheitsnetz gegen genau solche Marktschwankungen.

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Auch die Wall Street wirft die Flinte noch nicht ins Korn. Analysten sehen in dem Rücksetzer eher eine Einstiegschance:
* Goldman Sachs rief erst Ende November ein Kursziel von 77 US-Dollar mit einer Kaufempfehlung aus.
* BMO Capital sieht das Ziel bei 75 US-Dollar und betont die nationale Sicherheitsrelevanz des Konzerns.

Kurzfristig bleibt die Lage jedoch fragil. Die Marke von 58 US-Dollar ist jetzt entscheidend. Fällt der Kurs darunter, droht ein Test des 200-Tage-Durchschnitts bei 55,70 US-Dollar. Ohne anstehende Quartalszahlen bleibt die Aktie in dieser Woche ein Spielball der geopolitischen Schlagzeilen. Gelingt es den Bullen nicht, die staatlich gestützte Langzeit-Story zu verteidigen, könnte es weiter abwärts gehen.

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