Milka-Phishing: Betrüger locken mit Weihnachtskörben

Eine groß angelegte Phishing-Kampagne lockt WhatsApp-Nutzer mit angeblichen Gratis-Schokoladenkörben in Daten- und Abo-Fallen. Mondelez warnt offiziell vor der Betrugsmasche.

Eine massive Phishing-Welle verbreitet sich pünktlich zu Weihnachten über WhatsApp. Betrüger locken mit angeblichen “kostenlosen Milka-Weihnachtskörben” und erbeuten sensible Daten. Die Masche nutzt gezielt das vorweihnachtliche Vertrauen aus.

Sicherheitsexperten und Verbraucherschützer schlagen Alarm. Die Nachrichten, oft begleitet von Bildern praller Schokoladenkörbe, sehen aus wie nette Tipps von Freunden. In Wahrheit führen sie auf gefälschte Webseiten. Dort werden persönliche Daten abgegriffen oder teure Abos angelegt.

So funktioniert die perfide Masche

Die Nachricht kommt meist von bekannten Kontakten und lautet: “Schau mal, ich habe einen kostenlosen Milka-Weihnachtskorb bekommen! Hier kannst du dir auch einen sichern: [Link]”.

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Wer den Link antippt, landet auf einer täuschend echten Fälschung der Milka-Website. Nutzer werden durch harmlose Umfragen geködert. Anschließend erscheint die Meldung eines Gewinns – mit Haken.

Um den Korb zu “erhalten”, muss die Nachricht an 10 bis 20 Kontakte weitergeleitet werden. Dieser virale Mechanismus treibt die Verbreitung explosionsartig voran. Ahnungslose Nutzer werden so zu unfreiwilligen Komplizen der Betrüger.

Datenklau statt Festtagsfreude

Hinter der süßen Verheißung stecken handfeste kriminelle Absichten. Die Experten von Watchlist Internet und Polizeidienststellen warnen vor drei konkreten Gefahren:

• Identitätsdiebstahl: Am Ende der Klickstrecke werden oft vollständige Adressen, E-Mail-Adressen und Geburtsdaten abgefragt. Diese werden im Darknet gehandelt.
• Die Abo-Falle: Häufig leitet die Seite auf dubiose Drittanbieter weiter. Dort lauern teure Abos, die über die Handyrechnung abgerechnet werden.
• Schadsoftware: In einigen Fällen wird zur “Freischaltung” eine App installiert. Dahinter verbergen sich oft Spyware oder Trojaner.

Milka warnt offiziell vor den Betrügereien

Der Mutterkonzern Mondelez International stellt klar: Diese Gewinnspiele haben nichts mit dem Unternehmen zu tun. Auf der offiziellen Webseite warnt das Unternehmen:

“Unsere Marke Milka steht mit diesen Gewinnspielen in keinem Zusammenhang. Sie verfolgen nur den Zweck, personenbezogene Daten zu erhalten.”

Die aktuelle Welle ist kein Einzelfall. Bereits im November warnten Verbraucherportale vor gefälschten Adventskalender-Gewinnspielen. Die “Milka-Korb”-Masche nutzt gezielt die vorweihnachtliche Sorglosigkeit aus.

Diese Schutzmaßnahmen helfen jetzt

Falls Sie eine solche Nachricht erhalten oder bereits darauf hereingefallen sind, sollten Sie sofort handeln:

1. Nicht klicken, nicht teilen: Löschen Sie die Nachricht sofort und unterbrechen Sie die Verbreitungskette.
2. Absender warnen: Informieren Sie den Kontakt, von dem die Nachricht kam. Er ist wahrscheinlich selbst Opfer.
3. Drittanbietersperre einrichten: Richten Sie bei Ihrem Mobilfunkanbieter eine kostenlose Sperre gegen Abo-Fallen ein.
4. Virenscan durchführen: Bei verdächtigen App-Installationen: Gerät in den Flugmodus versetzen, App deinstallieren und Scan starten.

Experten rechnen damit, dass die Betrugswelle über die Feiertage anhalten wird. Bleiben Sie skeptisch – wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meist auch.

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