Mikroplastik, Gehirn

Mikroplastik schädigt das Gehirn – fünf gefährliche Wege entdeckt

10.12.2025 - 10:19:12

Forscher aus Australien und den USA schlagen Alarm: Mikroplastik kann die Blut-Hirn-Schranke durchbrechen und neurologische Schäden verursachen. Eine aktuelle Studie identifiziert fünf zentrale Mechanismen, die mit Alzheimer und Parkinson in Verbindung stehen könnten.

Die in der Fachzeitschrift Molecular and Cellular Biochemistry veröffentlichte Untersuchung der University of Technology Sydney und der Auburn University zeigt: Diese allgegenwärtigen Partikel lösen Neuroinflammationen aus und greifen Gehirnzellen direkt an. Bei weltweit über 57 Millionen Demenzkranken gewinnt die Frage nach den gesundheitlichen Folgen der Plastikverschmutzung dramatisch an Bedeutung.

Die Blut-Hirn-Schranke schützt normalerweise unser Denkorgan vor Giftstoffen. Doch Mikroplastik durchbricht diese erste Verteidigungslinie. “Mikroplastik schwächt die Blut-Hirn-Schranke und macht sie undicht”, erklärt Kamal Dua, außerordentlicher Professor für Pharmazie an der UTS.

Anzeige

Passend zum Thema Demenz‑Vorbeugung – kleine, regelmäßige Übungen können Ihre kognitive Gesundheit nachhaltig stärken. Der kostenlose PDF‑Report “Gehirntraining leicht gemacht” fasst 7 erprobte Geheimnisse, 11 alltagstaugliche Übungen sowie einen kurzen Selbsttest zusammen, mit denen Sie Konzentration und Gedächtnis gezielt trainieren können. Plus einfache Ernährungs‑ und Alltagstipps, die sich leicht umsetzen lassen. Ideal für Leser, die aktiv etwas gegen Gedächtnisverlust tun möchten. Gratis-Report ‘Gehirntraining leicht gemacht’ sofort herunterladen

Sobald die Barriere durchlässig wird, dringen entzündliche Moleküle und Immunzellen ungehindert ein. Das löst einen gefährlichen Dominoeffekt aus.

Fünf Schadensmechanismen arbeiten zusammen

Die Forscher werteten systematisch Tier- und Zellstudien aus und identifizierten fünf primäre Angriffspfade:

Chronische Entzündung: Der Körper erkennt Mikroplastik als Fremdkörper. Die Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, starten einen Dauerangriff. Diese Neuroinflammation gilt als Schlüsselfaktor bei neurodegenerativen Erkrankungen.

Oxidativer Stress: Die Partikel erhöhen die Produktion instabiler Moleküle – reaktive Sauerstoffspezies genannt. Diese greifen Zellstrukturen, Proteine und Membranen an. Gleichzeitig schwächen sie die körpereigenen Abwehrmechanismen.

Energiekrise in den Zellen: Mikroplastik stört die Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen. “Dieser Energiemangel schwächt die neuronale Aktivität und kann letztendlich die Gehirnzellen schädigen”, so Professor Dua. Neuronen verhungern förmlich.

Direkte physische Schäden: Die Partikel zerstören schützende Myelinscheiden der Nervenfasern und beschädigen Zellmembranen. Die Signalübertragung zwischen Nervenzellen bricht zusammen.

Verbindung zu Alzheimer und Parkinson wird sichtbar

Die entdeckten Schadensmechanismen überschneiden sich verblüffend mit den Prozessen bei Alzheimer und Parkinson. Mikropartikel könnten die krankhafte Ansammlung von Beta-Amyloid, Tau und Alpha-Synuclein beschleunigen – jenen Proteinen, die sich in den Gehirnen von Demenzpatienten verklumpen.

Laborexperimente bestätigen: Plastikpartikel treiben diese gefährliche Verklumpung voran. Eine Anfang 2025 in Nature Medicine veröffentlichte Studie fand deutlich höhere Mikroplastik-Konzentrationen in Gehirnen verstorbener Demenzpatienten. Die aktuelle Übersichtsarbeit liefert nun die zellulären Mechanismen hinter diesem Zusammenhang.

250 Gramm Plastik pro Jahr – ohne es zu merken

Die Zahlen sind erschreckend: Jeder Erwachsene nimmt jährlich etwa 250 Gramm Mikroplastik auf – das Gewicht eines Esstellers. Die Quellen sind überall: kontaminierte Meeresfrüchte, Salz, Lebensmittelverpackungen, Plastikflaschen, Teebeutel, sogar Staub von synthetischen Textilien und Teppichen.

Der Körper scheidet zwar einen Großteil wieder aus. Doch Studien zeigen: Partikel reichern sich in Organen an – auch im Gehirn.

Was können wir tun?

“Wir müssen unsere Gewohnheiten ändern und weniger Plastik verwenden”, mahnt Mitautor Dr. Keshav Raj Paudel. Die Forscher empfehlen konkrete Schritte:

  • Verzicht auf Plastikbehälter und -schneidebretter
  • Naturfasern statt synthetische Stoffe wählen
  • Verarbeitete und verpackte Lebensmittel reduzieren
  • Glasflaschen statt Plastikflaschen nutzen

Die Wissenschaftler hoffen auf strengere Umweltrichtlinien, um die Plastikproduktion einzudämmen. Doch klar ist: Die Langzeitfolgen niedriger Dosen über Jahre hinweg müssen dringend weiter erforscht werden. Die bisherige Beweislage ist alarmierend genug zum Handeln – bevor eine ganze Generation die Rechnung zahlt.

Anzeige

PS: Gerade wenn wissenschaftliche Studien vor neuen Risikofaktoren wie Mikroplastik warnen, lohnt es sich, einfache Präventionsschritte zu kennen. Der Gratis‑Report “Gehirntraining leicht gemacht” erläutert kurz, welche Übungen im Alltag am effektivsten sind, enthält einen Selbsttest zur Einschätzung der eigenen Gedächtnisleistung und gibt konkrete Hinweise zu Ernährung und Alltagsstruktur, mit denen Sie das Demenzrisiko senken können. Der Download ist sofort per E‑Mail verfügbar und unverbindlich. Jetzt Gratis-Report zum Gehirntraining anfordern

@ boerse-global.de