Microsoft, Oracle

Microsoft und Oracle: Das teure KI-Wettrennen treibt Abo-Preise

26.12.2025 - 21:52:12

Milliardenschwere KI-Investitionen von Tech-Konzernen führen zu höheren Abo-Kosten für Nutzer, während juristische Klagen und regulatorischer Druck das Geschäftsmodell herausfordern.

Die Softwarebranche steuert auf eine Zäsur zu. Während Tech-Riesen wie Microsoft Milliardensummen in KI-Infrastruktur pumpen und die Kosten auf Abonnenten abwälzen, formiert sich Widerstand. Nutzer leiden unter Abo-Müdigkeit, Autoren klagen gegen KI-Training, und die EU stellt sich gegen US-Digitalkonzerne. Eine Bestandsaufnahme zum Jahreswechsel 2025.

Die Milliarden-Last: Warum Ihre Software-Abo jetzt teurer wird

Hinter den jüngsten Preiserhöhungen für Cloud‑Dienste steckt ein finanzielles Wettrennen um die Vorherrschaft in der Künstlichen Intelligenz. Eine Analyse der Nasdaq vom 26. Dezember 2025 macht das Ausmaß deutlich: Microsoft hat allein in diesem Dezember neue KI-Investitionen von 23 Milliarden US-Dollar verbucht. Diese gigantischen Summen für Rechenzentren in Indien und Kanada finanzieren sich vor allem durch teurere Abonnements für Microsoft 365 mit integriertem Copilot.

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Die Rechnung zahlt am Ende der Nutzer. Die Logik der Branche ist simpel: Die horrenden Kosten für KI-Infrastruktur, insbesondere für GPU-Cluster, werden auf die monatlichen Abonnements umgelegt. Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer (ARPU) muss steigen, um diese „KI-first“-Strategie zu tragen.

Das zeigt ein Blick auf Oracle. Dessen Aktie ist im laufenden Quartal um fast 30 Prozent eingebrochen. Grund ist eine geplante Investitionslast von 50 Milliarden Dollar für das Geschäftsjahr 2026. Die Botschaft für Produktivitätssoftware-Nutzer ist klar: Die Ära günstiger Cloud-Abos ist vorbei. Sie werden durch Premium-Tarife ersetzt, die sich mit KI-Funktionen rechtfertigen – ob der Kunde sie nutzen will oder nicht.

Zwei Fronten: Juristische Attacken und regulatorischer Druck

Parallel zur finanziellen Schieflage gerät das Geschäftsmodell unter juristischen und politischen Beschuss. Über die Weihnachtstage eskalierte die Lage auf beiden Seiten des Atlantiks.

Klagewelle gegen KI-Training
Am 25. Dezember wurde eine neue Sammelklache bekannt. Eine Autorengruppe um Enthüllungsjournalist John Carreyrou zieht gegen führende KI-Unternehmen vor Gericht. Die Klage reiht sich ein in den Fall Lyon gegen Adobe, der seit Mitte Dezember für Aufsehen sorgt. Der Vorwurf: Adobe habe für das Training der KI in seinem Creative Cloud-Abo urheberrechtlich geschütztes Material verwendet. Diese Klagen treffen den Kern des Abo-Modells. Wenn sich herausstellt, dass die werbewirksamen KI-Features auf unrechtmäßigen Daten basieren, bröckelt das zentrale Verkaufsargument.

EU-Regulierung als Geschäftsrisiko
Am 24. und 25. Dezember berichteten Medien von einem diplomatischen Eklat. Die USA sollen Visa-Sanktionen gegen EU-Beamte erwogen haben, die den Digital Services Act (DSA) durchsetzen. Dieser Konflikt zeigt die Fragilität des globalen Abo-Geschäfts. Die strikten EU-Regeln zu digitaler Fairness und Transparenz gefährden das „Operate anywhere“-Modell US-amerikanischer Konzerne. Für europäische Nutzer könnte das bedeuten, dass bestimmte KI-Funktionen künftig nicht mehr verfügbar sind.

Abo-Müdigkeit: Die Geduld der Nutzer ist am Ende

Nicht nur Juristen und Politiker, auch die Kunden selbst sind unzufrieden. Branchenanalysen um den 23. Dezember 2025 diagnostizieren eine tiefe „Subscription Fatigue“. Eine Studie von International Finance belegt steigende Kündigungsraten. Viele Nutzer durchforsten zum Jahreswechsel ihre „digitalen Brieftaschen“ und stoßen eine Kündigungswelle an.

Die Flut an Abos für jede noch so kleine Anwendung – vom Projektmanagement bis zur Notizen-App – führt zu einem Umdenken. Nutzer weichen auf „good enough“-Gratisversionen aus oder suchen gezielt nach Software mit Einmalkauf-Option. Kluge Nischenanbieter machen dies bereits zum Verkaufsargument und werben mit „Kauf es einmal, besitze es für immer“.

Im Unternehmensumfeld, das von Microsoft und Salesforce dominiert wird, bleibt das Abo-Modell dagegen unangefochten. Es wird nur neu begründet: Statt mit Cloud-Speicher wird nun mit „KI-Intelligenz“ argumentiert.

Ausblick 2026: Die Spaltung des Marktes

Für das kommende Jahr zeichnet sich eine klare Spaltung ab:
* Für Unternehmen: Erwartet sie aggressives Upselling. Die „KI-Steuer“ wird zum Standardposten. Features wie Copilot werden vom Add-on zum Pflichtbestandteil, der Grundpreiserhöhungen rechtfertigt.
* Für Privatkunden: Der Gegenwind könnte eine Renaissance abgespeckter „Lite“-Versionen oder gebündelter Dienstpakete auslösen, um Kunden zu halten.
* Für die Justiz: Die Verfahren Lyon gegen Adobe und Carreyrou werden 2026 richtungsweisend sein. Ein Sieg der Kläger könnte die Preismodelle für KI-Abos grundlegend erschüttern.

Die Bilanz der letzten Tage ist eindeutig: Die Technologie für unsere Produktivität wird klüger, doch das Geschäftsmodell, das sie finanziert, gerät immer stärker unter Druck. Die Rechnung für das KI-Wettrennen ist gestellt – und sie landet auf der Abrechnung der Nutzer.

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