Microsoft setzt bei Windows-Anmeldung auf modernes Chromium-Framework
17.12.2025 - 20:20:12
Microsoft modernisiert die Identitätsinfrastruktur von Windows 11 mit einem strategischen Wechsel zu Chromium-basierten Technologien. Der Schritt verspricht schnellere Anmeldungen, verbesserte Sicherheit und ebnet den Weg für eine passwortlose Zukunft.
Die Änderung, die am Mittwoch, dem 17. Dezember, bekannt wurde, betrifft den Kern der Windows-Authentifizierung. Microsoft ersetzt den veralteten EdgeHTML-Rendering-Engine durch das moderne WebView2-Framework, das auf der gleichen Chromium-Basis läuft wie der aktuelle Microsoft Edge-Browser. Diese Integration in den Web Account Manager (WAM) soll das Anmeldeerlebnis für Millionen Unternehmensnutzer grundlegend verbessern.
Jahrelang vertraute Windows für Authentifizierungsabfragen in nativen Apps auf die alte EdgeHTML-Engine. Diese Technologie hinkte modernen Webstandards jedoch hinterher. Die Einführung von WebView2 beendet diese Ära nun.
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Die Integration ermöglicht es dem WAM, die volle Leistung der Chromium-Engine zu nutzen. Anmeldeseiten werden nun genauso dargestellt wie in einem modernen Browser und unterstützen aktuelle Webtechnologien. Das Update ist für Windows-11-Geräte mit dem kumulativen Update KB5072033 verfügbar.
„Authentifizierung ist die Eingangstür zu Ihrer digitalen Welt“, erklärte Microsoft. „Wir brauchen eine Grundlage, die moderne Webstandards, fortschrittliche Sicherheit und zukunftsweisende Szenarien unterstützt.“
Der Wechsel zu WebView2 ist vor allem ein Sicherheits-Upgrade. Die Grenzen der alten Engine blockierten oft die Einführung fortschrittlicher Identitätsschutz-Funktionen.
Zu den wichtigsten Verbesserungen gehören:
- FIDO2 und Passkey-Unterstützung: Robuste Unterstützung für hardwaregestützte Sicherheitsschlüssel und Passkeys reduziert die Abhängigkeit von phishing-anfälligen Passwörtern.
- Nahtloser bedingter Zugriff: Unternehmen können granularere Zugriffsrichtlinien mit weniger Umleitungen durchsetzen.
- Verbesserte Jailbreak-Erkennung: Die aktualisierte Infrastruktur hilft, kompromittierte Umgebungen besser zu erkennen.
Auch Drittanbieter von Identitätsdiensten profitieren. Komplexe Web-Frameworks werden nun korrekt und performant dargestellt, was Support-Anfragen zu fehlerhaften Anmeldeseiten reduzieren dürfte.
Praktische Schritte für IT-Administratoren
Die Funktion ist verfügbar, aber noch nicht standardmäßig für alle Nutzer aktiviert. Microsoft verfolgt eine Opt-in-Strategie, damit Unternehmen die neuen Abläufe vor einem verpflichtenden Rollout testen können.
So aktivieren Sie WebView2 für Entra-ID-Anmeldungen:
IT-Administratoren müssen die Windows-Registrierung anpassen:
* Registrierungspfad: ComputerHKEY_LOCAL_MACHINESOFTWAREPoliciesMicrosoftWindowsAAD
* Wertname: WebView2Integration
* Werttyp: DWORD
* Wertdaten: 1 (Aktivieren) oder 0 (Deaktivieren)
Nach Anwendung der Richtlinie werden die Änderungen wirksam, sobald der Microsoft.AAD.BrokerPlugin-Prozess neu startet. Experten raten Unternehmen mit komplexen Proxy-Konfigurationen zu Pilot-Tests.
Das Nebeneinander von EdgeHTML und WebView2 ist nur vorübergehend. In einer zukünftigen Windows-Version wird WebView2 der verbindliche Standard für alle WAM-Operationen sein. Die Legacy-Engine wird dann eingestellt.
Blickt man auf 2026 voraus, könnte diese Modernisierung über einfache Anmeldungen hinausgehen. Die neuen Fähigkeiten könnten interaktivere Einrichtungsassistenten, tiefere KI-Integration bei der Kontowiederherstellung und eine nahtlosere Verbindung von Privat- und Geschäftsidentitäten ermöglichen.
Für Endnutzer bleibt die Änderung weitgehend unsichtbar, soll aber spürbar sein: Langsame Ladebalken und nicht reagierende Buttons in Anmeldefenstern könnten der Vergangenheit angehören. Die Tür zu Windows wird nicht nur geöffnet, sondern ist künftig schneller, sicherer und zukunftsfähig.
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