Meech-Festnahme, Millionen

Meech-Festnahme: 18 Millionen Dollar Krypto beschlagnahmt

07.12.2025 - 04:30:12

Die Blockchain-Szene hält den Atem an: Der berüchtigte SIM-Swapper “Meech” soll in Dubai festgenommen worden sein. Zeitgleich hoben indische Behörden eine massive Betrugs-Infrastruktur mit über 200 SIM-Karten aus. Zwei Schläge gegen das organisierte Verbrechen, die zeigen: Der Kampf gegen Identitätsdiebstahl erreicht eine neue Dimension.

Während ZachXBT, einer der renommiertesten Blockchain-Analysten, am 5. Dezember brisante Daten zu möglichen Beschlagnahmungen veröffentlichte, durchsuchten Ermittler in Indien zeitgleich illegale Server-Farmen. Die Ereignisse verdeutlichen die globale Professionalisierung dieser Kriminalitätsform – und die internationale Kooperation, die nötig ist, um sie zu stoppen.

Der britische Hacker Danish Zulfiqar Khan, bekannt als “Meech” oder “Danny”, gilt als einer der gefährlichsten SIM-Swapper weltweit. Laut ZachXBT wurden Krypto-Assets im Wert von 18,58 Millionen Dollar von einer ihm zugeordneten Wallet transferiert. Das Muster ähnelt stark behördlichen Beschlagnahmungsprozessen.

Der Verdächtige soll in spektakuläre Diebstähle verwickelt sein, darunter der 243-Millionen-Dollar-Raub von einem Genesis-Gläubiger im August 2024. Besonders auffällig: Seit dem Transfer ist der sonst aktive Hacker in allen Kanälen verstummt.

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Wichtige Einschränkung: Weder die Polizei in Dubai noch die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate haben eine Verhaftung offiziell bestätigt. Die Indizien stützen sich ausschließlich auf forensische Blockchain-Analysen und das plötzliche Schweigen des Verdächtigen. Sollte sich der Zugriff bestätigen, wäre dies einer der bedeutendsten Schläge gegen organisierte SIM-Swap-Netzwerke seit Jahren.

Hardware-Razzia in Indien: Das physische Rückgrat des Betrugs

Während Dubai noch Fragen offenlässt, schufen indische Behörden Fakten. In einer koordinierten Aktion zwischen der Cyber Crime Police und dem Telekommunikationsanbieter BSNL hoben Ermittler ein massives Betrugsnetzwerk aus, das internationale Anrufe illegal maskierte.

Im Distrikt Deoria verhafteten die Beamten den mutmaßlichen Rädelsführer Tej Narayan Singh. Die Razzien erstreckten sich bis nach Kolkata. Die Beute:

  • SIM-Boxen zur gleichzeitigen Verwaltung hunderter SIM-Karten
  • Über 200 SIM-Karten für die Umwandlung internationaler VoIP-Anrufe
  • Technische Infrastruktur – Router, Antennen, Laptops zur Netzwerksteuerung

Diese “SIM-Farmen” bilden das technische Rückgrat für großangelegte Phishing-Kampagnen. Sie ermöglichen Betrügern aus dem Ausland, auf den Telefonen ihrer Opfer als lokaler Anrufer zu erscheinen – ein Schlüsselelement für erfolgreiche SIM-Swaps und das Abgreifen von 2-Faktor-Authentifizierungscodes.

1.055 Prozent Anstieg: Die Statistik der Bedrohung

Die aktuellen Fälle sind keine Ausreißer. Der britische Betrugspräventionsdienst Cifas meldete für 2024 einen alarmierenden Anstieg von SIM-Swap-Fällen um 1.055 Prozent. Besonders betroffen: nicht nur wohlhabende Krypto-Investoren, sondern zunehmend ältere Menschen über 60, deren Konten für Identitätsdiebstahl missbraucht wurden.

Das FBI IC3 verzeichnete in den USA allein für 2024 direkte Verluste von 26 Millionen Dollar durch SIM-Swap-Attacken. Der tatsächliche Schaden dürfte weitaus höher liegen, da SIM-Swaps oft nur der erste Schritt für komplexere Krypto-Diebstähle sind, die in die Milliarden gehen.

Warum SMS-2FA das schwächste Glied bleibt

Die Methode hinter diesen Angriffen bleibt erschreckend simpel. Beim SIM-Swapping überzeugen Kriminelle den Mobilfunkanbieter des Opfers – durch Social Engineering oder bestochene Insider –, die Telefonnummer auf eine neue, von den Tätern kontrollierte SIM-Karte zu übertragen.

Sobald dies geschieht, empfangen die Angreifer alle SMS-Nachrichten, einschließlich der Einmalpasswörter für Banken, E-Mail-Konten und Krypto-Börsen. Die Abhängigkeit von SMS als zweitem Faktor bleibt die Achillesferse der digitalen Identität.

“Der Fall ‘Meech’ zeigt, dass selbst technisch versierte Krypto-Wale nicht sicher sind, solange ihre Sicherheit an einer Telefonnummer hängt”, kommentieren Sicherheitsforscher die Entwicklungen.

Das Ende der Telefonnummer als Ausweis?

Die Regulierungsbehörden reagieren, wenn auch langsam. Die US-Behörde FCC hat bereits neue Regeln eingeführt, die Mobilfunkanbieter zwingen, Kunden sofort über Portierungsanfragen zu benachrichtigen. Doch die Umsetzung bietet weiterhin Schlupflöcher.

Für Verbraucher und Unternehmen zeichnet sich eine klare Tendenz ab: die Abkehr von SMS-Authentifizierung.

Passkeys und FIDO2 – physische Sicherheitsschlüssel wie YubiKeys oder biometrische Passkeys von Apple und Google sind resistent gegen SIM-Swaps, da sie nicht an die Telefonnummer gebunden sind.

Doch während technische Hürden steigen, setzen Betrüger vermehrt auf KI-gestütztes Social Engineering. KI-Stimmklone täuschen Support-Mitarbeiter immer überzeugender.

Die Ereignisse dieser Woche senden ein zweischneidiges Signal: Die Strafverfolger holen auf, doch die Angreifer operieren weiterhin mit enormen Summen und hoher Raffinesse. Für Endverbraucher bleibt die wichtigste Lektion: Die Telefonnummer ist kein Sicherheitsmerkmal, sondern eine öffentliche Adresse. Wer sie als Schlüssel zum Tresor nutzt, lebt gefährlich.

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