LWBK-Prüfbericht: Günstige Mieten, aber Neubau eingebrochen
04.12.2025 - 12:02:12Der Landesrechnungshof attestiert der Landeswohnbau Kärnten günstige Mieten, bemängelt jedoch einen massiven Einbruch der Neubautätigkeit und Mängel bei Betriebskostenabrechnungen.
Der Kärntner Landesrechnungshof bescheinigt der Landeswohnbau Kärnten (LWBK) niedrige Mieten – doch die Neubauleistung ist dramatisch eingebrochen. Der heute veröffentlichte Prüfbericht deckt zudem Mängel bei Betriebskosten auf.
Die rund 17.500 Mieter des größten gemeinnützigen Bauträgers im Land können aufatmen: Sie wohnen deutlich günstiger als der Durchschnitt. Doch die Prüfer üben scharfe Kritik an der gesunkenen Bautätigkeit und bemängeln unnötige Kostenbelastungen.
Mieten klar unter dem Durchschnitt
Die LWBK erfüllt ihren gemeinnützigen Auftrag vorbildlich. Die durchschnittliche Miete lag 2024 bei 4,67 Euro pro Quadratmeter – deutlich unter dem Kärntner Schnitt von 5,60 Euro.
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Auch bei den Betriebskosten schneidet der Konzern gut ab: Mit 1,90 Euro pro Quadratmeter unterbietet er den Landesdurchschnitt von 2,14 Euro klar. „Das Prinzip der Kostendeckung wird eingehalten”, bestätigt der Rechnungshof.
Bautätigkeit um 65 Prozent eingebrochen
Den schärfsten Tadel erntet die LWBK für ihre Neubauleistung. Die Zahlen sprechen für sich:
- 2005-2014: Knapp 3.000 neue Wohnungen
- 2015-2024: Nur noch 1.057 Einheiten
- Rückgang: Minus 64,7 Prozent
LWBK-Chef Harald Repar verweist auf Corona und Inflation als Bremsfaktoren. Aktuell befänden sich Projekte für rund 1.250 Wohnungen im Volumen von 310 Millionen Euro in Vorbereitung.
Rauchfangkehrer und Rücklagen: Wo es klemmt
Die Detailprüfung fördert konkrete Probleme zutage, die Mieter direkt betreffen:
Zu viele Kehrungen: In manchen Anlagen wurden 2025 fünf statt der gesetzlich vorgeschriebenen vier Kehrungen verrechnet. Die LWBK argumentiert mit fehlenden Alternativanbietern – der Rechnungshof fordert dennoch eine Korrektur.
Fehlende Rücklagen: In den ersten Jahren nach Bezug verrechnet die LWBK oft nicht den gesetzlich möglichen Maximalbetrag für Instandhaltungen. Die Folge: Bei späteren Sanierungen reichen die Rücklagen nicht aus. Ende 2024 betrugen die vorfinanzierten Beträge bereits über 92 Millionen Euro.
Ungenaue Abrechnungen: Bei älteren Objekten erfolgt die Aufteilung der Betriebskosten nicht immer exakt nach Nutzfläche. Hier fordert der Rechnungshof mehr Transparenz.
Gemeinnütziger Wohnbau unter Druck
Die Prüfung fällt in eine Zeit, in der leistbares Wohnen zur Kernfrage wird. Die LWBK als Marktführer mit einer Bilanzsumme von über einer Milliarde Euro steht dabei besonders im Fokus.
Der Bericht bestätigt: Das System der Gemeinnützigkeit wirkt preisdämpfend. Doch selbst große, landesnahe Träger kämpfen mit den Verwerfungen am Baumarkt. Die angekündigten Investitionen von 560 Millionen Euro bis 2029 sind eine direkte Reaktion auf den politischen Druck.
Was sich jetzt ändern muss
Die LWBK steht vor der Aufgabe, die Empfehlungen umzusetzen. Kann die Neubauoffensive den Wohnungsmarkt in Klagenfurt und Villach entspannen?
Für Mieter könnte der Bericht kurzfristig Verbesserungen bringen: Die Kritik an überzogenen Kehrgebühren und ungenauen Abrechnungen dürfte zu Korrekturen führen. Der Landesrechnungshof wird in einer Follow-up-Prüfung kontrollieren, ob die Mängel behoben wurden.
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