LVMH Aktie: Gegenbewegung

LVMH notiert mit klarem Kursplus im schwachen Markt. Die Analystenmeinungen klaffen extrem auseinander, während die Uhrenmarke Hublot ihre Marketingstrategie ändert.

Während der französische Leitindex CAC 40 am Dienstag nachgibt, setzt sich LVMH mit Kursgewinnen von über einem Prozent nach oben ab. Der wertvollste Titel im Index profitiert von unterschiedlichen Signalen: Hublot kündigt eine strategische Neuausrichtung an, während Analysten extrem uneinig über die Bewertung sind.

Die wichtigsten Fakten:

• Kurs steigt auf 633 Euro – klare Outperformance im CAC 40
• Analystenspanne reicht von 570 bis 725 Euro Kursziel
• Hublot beendet FIFA-Partnerschaft und setzt auf neue Manufaktur-Strategie
• UBS erwartet Stabilisierung im US-Spirituosengeschäft 2026

Berenberg gegen UBS: 155 Euro Differenz

Die Bewertungsdiskrepanz ist bemerkenswert. Berenberg-Analyst Nick Anderson bekräftigt sein “Hold”-Rating mit einem Kursziel von 570 Euro – rund zehn Prozent unter dem aktuellen Niveau. Die Botschaft ist eindeutig: Die Aktie ist bereits voll bewertet.

UBS-Analystin Zuzanna Pusz sieht das fundamental anders. Ihr Kursziel liegt bei 725 Euro, kombiniert mit einer Kaufempfehlung. Ihre These: Das schwächelnde Cognac-Geschäft hat den Tiefpunkt erreicht. Für 2026 erwartet sie eine Stabilisierung im US-Markt, wenn auch ohne Rückkehr zu historischen Wachstumsraten. Entscheidend sei die Entlastung beim Margendruck.

Hublot verlässt etablierte Pfade

Parallel zur Kursentwicklung vollzieht die Uhrenmarke Hublot eine strategische Wende. CEO Julien Tornare bestätigt das Ende der langjährigen FIFA-Partnerschaft. Die Begründung folgt einer klaren Kosten-Nutzen-Logik: Hublot will die Marketingeffizienz erhöhen und stattdessen die “Street Credibility” sowie die eigenen Manufakturwerke in den Vordergrund rücken.

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Ende Januar 2026 wird im Rahmen der LVMH Watch Week eine Neuinterpretation des “Big Bang”-Modells erwartet. Der Schritt zeigt, dass LVMH bereit ist, auch etablierte Marketingkanäle aufzugeben, wenn diese nicht mehr zur Positionierung der Einzelmarken passen.

Positionierung in unsicherem Marktumfeld

Die heutige Entwicklung unterstreicht die Sonderstellung von LVMH im französischen Index. Mit einer Marktkapitalisierung von über 308 Milliarden Euro fungiert das Papier als Stabilitätsanker, während andere Blue Chips unter Druck stehen. Die zentrale Frage bleibt: Welches Szenario setzt sich durch – Berenbergs Bewertungsskepsis oder die UBS-Erwartung einer Trendwende im US-Spirituosenmarkt? Von dieser Antwort hängt ab, ob die aktuelle Stärke der Auftakt zu weiteren Gewinnen ist oder eine Überbewertung markiert.

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