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LibreOffice feiert ODF 1.4 und stärkt Asien-Fokus in Tokio

16.12.2025 - 12:11:12

Die asiatische Open-Source-Community hat in Tokio die Zukunft der freien Bürosoftware geprägt. Auf der gemeinsamen LibreOffice Asia Conference und dem GNOME Asia Summit standen der neue Standard ODF 1.4 und spezielle Anforderungen asiatischer Sprachen im Mittelpunkt.

Vom 13. bis 14. Dezember trafen sich Entwickler und Experten im Hauptquartier von Internet Initiative Japan Inc. Die Botschaft war eindeutig: Die globale Entwicklung von LibreOffice wird immer stärker von Innovationen aus Asien vorangetrieben.

Die gemeinsame Ausrichtung der Konferenzen unterstreicht eine strategische Neuausrichtung. Ziel ist ein nahtlos integriertes Open-Source-Desktop-Erlebnis. LibreOffice bleibt zwar plattformübergreifend, die enge Verzahnung mit Linux-Desktop-Umgebungen wie GNOME ist jedoch entscheidend. Sie schafft eine echte Alternative zu proprietären Systemen.

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In zahlreichen Sessions ging es um technische Fortschritte und Interoperabilität. Ein Schwerpunkt war die Textverarbeitung für unterschiedliche Schriftsysteme. Eyal Rozenberg forderte in seinem Vortrag ein einheitlicheres Konzept für die Handhabung westlicher, rechtsläufiger und asiatischer Texte im ODF-Standard.

Durchbruch bei asiatischen Schriftsystemen?

Angesichts des Konferenzortes lag der Fokus stark auf Verbesserungen für Nutzer aus China, Japan und Korea. Shinji Enoki, eine Schlüsselfigur der japanischen Community, präsentierte den aktuellen Stand zu CJK-Problemen und Gaiji.

Bei Gaiji handelt es sich um benutzerdefinierte Zeichen, die in offiziellen japanischen Dokumenten unverzichtbar sind, aber in Standard-Zeichensätzen fehlen. Die Unterstützung dieser komplexen Legacy-Formate ist eine Grundvoraussetzung für den Einsatz in Behörden und großen Unternehmen Asiens. Die direkte Ansprache dieser „technischen Schulden“ zeigt: The Document Foundation (TDF) priorisiert gezielt die Marktreife in regionalen Märkten.

ODF 1.4: Mehr als nur ein technisches Update

Ein zentrales Thema war die jüngste Billigung von ODF 1.4 als OASIS-Standard Anfang Dezember. Die Feierlichkeiten in Tokio waren der erste große Community-Gipfel nach dieser Ratifizierung.

Der neue Standard bringt wesentliche Verbesserungen für moderne Dokumenten-Workflows. Dazu gehören ein überarbeitetes Änderungsprotokoll, erweiterte Tabellenkalkulationsfunktionen und bessere Barrierefreiheit. Für Befürworter ist ODF 1.4 die einzige wirklich offene, herstellerneutrale Alternative zu proprietären Formaten – ein starkes Argument im globalen Streben nach digitaler Souveränität.

„Die Genehmigung von ODF 1.4 ist nicht nur ein technisches Update, sondern eine Bestätigung des Open-Standard-Modells“, so die TDF. Der Zeitpunkt ist ideal, da Regierungen weltweit Abhängigkeiten von Softwareherstellern kritisch hinterfragen.

Vorschau auf LibreOffice 26.2

Der Blick richtet sich bereits auf die nächste große Version. Während die LibreOffice 25.8-Serie stabil läuft, konzentrieren sich die Entwickler auf LibreOffice 26.2, das für Februar 2026 geplant ist.

Auf der Konferenz wurde die erste Alpha-Version diskutiert. Sie soll die neuen ODF-1.4-Funktionen vollständig integrieren und Verfeinerungen an der Benutzeroberfläche sowie den Barrierefreiheitstools enthalten, die in Tokio besprochen wurden. Parallel demonstrierten Entwickler Fortschritte bei LibreOffice WebAssembly (LOWA), dem browserbasierten Port der Suite.

Asien als Innovationsmotor

Die Konferenz sendete ein klares Signal: Die asiatische Open-Source-Community ist zu einem vitalen Motor für die globale Entwicklung von LibreOffice geworden. Die strategische Partnerschaft mit GNOME und der Fokus auf tiefgehende Lokalisierung zeigen einen reiferen Marktansatz. In einer Region, in der staatliche Vorgaben für offene Standards neue Chancen eröffnen, positioniert sich LibreOffice damit gezielt als enterprise-taugliche Lösung.

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