Körperarbeit, Schlüssel

Körperarbeit wird Schlüssel für mentale Gesundheit

22.12.2025 - 07:09:12

Die Zukunft der Therapie liegt im Spüren, nicht nur im Reden. Neue Leitlinien und ein globaler Fachgipfel bestätigen: Die Regulation des Nervensystems rückt ins Zentrum der mentalen Gesundheitsvorsorge.

Die zentrale Botschaft des kürzlich zu Ende gegangenen „Nervous System Reset“-Gipfels ist eindeutig: Sicherheit ist ein physiologischer Zustand, keine kognitive Entscheidung. Experten wie Stephen Porges und Janina Fisher betonten, dass reine Gesprächstherapien oft an ihre Grenzen stoßen. Viele Klienten verstehen ihre Traumata – ihr Körper bleibt dennoch in Alarmbereitschaft.

Aktuelle Daten des Global Wellness Institute und der Deutschen Gesellschaft für Körperpsychotherapie (DGK) unterstreichen diesen Trend. Die Nachfrage nach Therapien, die den Vagusnerv und die Polyvagal-Theorie einbeziehen, ist zuletzt sprunghaft gestiegen. Der Fokus verschiebt sich von der Symptombekämpfung hin zum Aufbau einer resilienten „nervlichen Architektur“.

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Tech trifft auf Körperwissen

Spannend ist die aktuelle Verschmelzung von uraltem somatischem Wissen mit neuen Technologien.

Biofeedback und KI als Hilfsmittel

Neben klassischer Körperarbeit gewinnen technologische Lösungen an Boden. KI-gesteuerte Systeme wie der „Aescape“-Roboter, der personalisierte Massagen basierend auf Muskelspannungs-Daten durchführt, werden ernsthaft diskutiert.

Apps zur Nervensystem-Regulation integrieren präzise Messungen der Herzratenvariabilität (HRV). Sie machen den Effekt von Übungen wie Summen, Tapping oder spezieller Atmung sofort sichtbar. Kritik an der Technik bleibt – doch die Tools helfen vielen, überhaupt erst ein Gefühl für ihren inneren Zustand zu entwickeln.

Der „Felt Sense“ wird zum neuen Leitmodell

In der Fachwelt setzt sich das „Felt Sense Polyvagal Model“ (FSPM) als methodischer Durchbruch durch. Es verbindet die Polyvagal-Theorie mit dem „Focusing“-Ansatz.

Die Kernidee: Symptome wie Dissoziation oder chronische Anspannung werden entpathologisiert. Sie gelten nicht als Krankheit, sondern als intelligente, wenn auch heute hinderliche Anpassungsleistungen des Nervensystems.

Die traumasensible Arbeit folgt nun drei klar definierten Phasen:
* Erkennen: Welchen Zustand (Sicherheit, Kampf/Flucht oder Erstarrung) zeigt mein Nervensystem?
* Würdigen: Diese Reaktion als Schutzfunktion anerkennen – ohne Verurteilung.
* Regulieren: Die sanfte Rückführung in einen Zustang der Sicherheit und Verbundenheit durch körperliche Ressourcen.

Antwort auf eine globale Erschöpfungskrise

Dieser Trend ist mehr als Mode. Er ist eine Reaktion auf steigende Zahlen stressbedingter Erkrankungen und deren volkswirtschaftliche Kosten. Die Grenzen zwischen Wellness und Therapie verschwimmen: Eine traumasensible Massage wird zunehmend als präventive Gesundheitsmaßnahme anerkannt.

Die Akzeptanz im Mainstream wächst. Selbst Unternehmen denken über „nervensystemfreundliche“ Arbeitsumgebungen nach. Begriffe wie „Neurozeption“ – die unbewusste Einschätzung von Sicherheit oder Gefahr – finden ihren Weg in die Alltagssprache.

Ausblick 2026: Mehr Evidenz und bessserer Zugang

Was kommt nächstes Jahr? Experten rechnen mit einer Welle neuer Zertifizierungen, um den Begriff „traumasensibel“ vor Verwässerung zu schützen. Die DGK will die wissenschaftliche Fundierung weiter stärken.

Der Druck wächst, dass Krankenkassen körperorientierte Verfahren stärker in die Regelversorgung aufnehmen. Für den Einzelnen wird die Fähigkeit zur Selbstregulation zur vielleicht wichtigsten Kompetenz des Jahrzehnts. Die Devise lautet: Wir können lernen, uns in einer unsicheren Welt sicherer zu fühlen.

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