Klimapolitik 2026: CO2-Preis steigt, Strom wird günstiger
29.12.2025 - 13:43:12Ab 2026 steuert Deutschland mit einem marktbasierten CO2-Preis und einem 10-Milliarden-Entlastungspaket die Energiewende. Ziel ist die Lenkung von fossilen Brennstoffen hin zur Elektrizität.
Ab dem 1. Januar 2026 steuert Deutschland seine Energie- und Klimapolitik neu. Die Bundesregierung setzt auf eine Doppelstrategie: Ein marktbasierter CO2-Preis macht fossile Brennstoffe teurer, während ein milliardenschweres Entlastungspaket die Stromkosten senken soll. Das Ziel ist klar: Die Wirtschaft soll zur Elektrizität gelenkt werden.
Vom Festpreis zum Markt: Der neue CO2-Preiskorridor
Das nationale Emissionshandelssystem erlebt eine Zäsur. Statt eines staatlich festgelegten Preises wird der Wert einer Tonne CO2 ab Neujahr durch Auktionen in einem Korridor zwischen 55 und 65 Euro ermittelt. Der bisherige Festpreis von 55 Euro ist damit Geschichte.
Diese Reform ist der Probelauf für die vollständige Integration in den europäischen Emissionshandel ETS II, der nun für 2028 geplant ist. Für Verbraucher hat der höhere CO2-Preis direkte Folgen: An der Tankstelle könnte Benzin und Diesel um etwa 3 Cent pro Liter teurer werden. Auch die Heizkosten für Öl und Gas dürften moderat steigen.
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Das 10-Milliarden-Euro-Entlastungspaket für Stromkunden
Gegen die Belastung durch den CO2-Preis setzt die Regierung massive finanzielle Hilfen. Das Paket hat ein Volumen von rund 10 Milliarden Euro. Der größte Brocken, 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds, fließt direkt an die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, TenneT und TransnetBW.
Ziel ist es, den Anstieg der Netzentgelte zu dämpfen. Diese machen bis zu 30 Prozent der Stromrechnung aus und sollten eigentlich wegen notwendiger Investitionen steigen. Die Subvention soll die Basis-Stromkosten für alle Verbraucher senken – vom Privathaushalt bis zum Großbetrieb.
Ein weiterer Pluspunkt: Die umstrittene Gasspeicherumlage wird zum 1. Januar 2026 komplett abgeschafft. Diese während der Energiekrise eingeführte Sonderabgabe gilt nicht mehr als notwendig.
Industriestandort Deutschland: Stromsteuer sinkt dauerhaft
Ein Schwerpunkt der Neuregelungen liegt auf dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Für die verarbeitende Industrie wird die Stromsteuer dauerhaft auf den EU-Mindestsatz von 0,05 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Rund 600.000 Unternehmen, darunter viele Mittelständler, profitieren von dieser Planungssicherheit.
Zudem wird der Kreis der begünstigten Unternehmen für die Strompreiskompensation erweitert. Dieser Mechanismus gleicht indirekte CO2-Kosten aus, die im Strompreis enthalten sind. Künftig sollen auch Branchen wie die Batteriezellfertigung und Teile der Chemieindustrie Anspruch auf die Beihilfe haben.
Die Details für einen subventionierten „Industriestrompreis“ werden noch mit der EU-Kommission abgestimmt, um EU-Wettbewerbsregeln einzuhalten.
Lenkungswirkung und offene Fragen
Die Strategie ist eine gezielte Marktsteuerung: Fossile Energien werden durch den CO2-Preis verteuert, Strom durch Steuersenkungen und Netzentgeltsubventionen verbilligt. Für Haushalte, die von Ölheizung auf Wärmepumpe oder vom Verbrenner auf E-Auto umsteigen, vergrößert sich so die finanzielle Schere.
Doch wie wirksam ist der neue Preiskorridor? Umweltverbände kritisieren, die Obergrenze von 65 Euro sei zu niedrig, um im Verkehrssektor eine schnelle Dekarbonisierung auszulösen. Die erste Bewährungsprobe kommt mit den Auktionen im neuen Jahr. Tendiert der Preis konsequent zur Obergrenze, dürfte die Debatte über die Angemessenheit der Entlastungen neu aufflammen.
Die Bundesnetzagentur will im ersten Quartal 2026 eine erste detaillierte Analyse vorlegen. Sie soll zeigen, ob das 10-Milliarden-Paket sein Ziel erreicht hat: die Stromkosten in Deutschland zu stabilisieren.
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