KI-Angriffe: Cyberkriminelle starten automatisierte Großoffensive
17.12.2025 - 01:19:12Die Cybersicherheit hat diese Woche einen kritischen Punkt überschritten. Aus theoretischen Warnungen vor Künstlicher Intelligenz ist eine reale Bedrohung geworden: automatisierte Angriffe in industriellem Maßstab. Neue Erkenntnisse vom 14. bis 16. Dezember 2025 zeigen, wie sogenannte „Agentic AI“ und raffinierte Phishing-Kits die traditionelle Zwei-Faktor-Authentifizierung aushebeln.
Forscher von Malwarebytes und Zscaler haben zwei gefährliche neue Angriffswerkzeuge identifiziert, die derzeit das digitale Untergrundgeschäft fluten: GhostFrame und BlackForce.
GhostFrame setzt auf Tarnung. Die Schadsoftware versteckt sich in eingebetteten Iframes, die bösartige Inhalte dynamisch nachladen können, ohne die übergeordnete Seite zu verändern. Viele Sicherheitsscanner werden so ausgetrickst – sie vertrauen der Hauptdomain und übersehen die versteckte Payload.
Noch bedrohlicher ist BlackForce. Für nur 200 bis 300 Euro auf Telegram erhältlich, ist dieses Toolkit speziell darauf ausgelegt, die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) zu umgehen. Es nutzt „Man-in-the-Browser“-Techniken, um Einmalpasswörter in Echtzeit abzufangen. Zscaler warnt: Das Kit blockiert gezielt Zugriffe von Sicherheitsanbietern und Scannern. Aktuell werden damit Marken wie DHL, Netflix und Disney gefälscht – eine besondere Gefahr in der Weihnachtseinkaufszeit.
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Autonome KI-Agenten starten Angriffsketten
Hinter diesen konkreten Tools steht ein grundlegender Wandel: die Ära der „Agentic AI“. Dabei handelt es sich um autonome Systeme, die eigenständig Schwachstellen scannen, ihre Taktik anpassen und komplexe Angriffsketten ausführen können – mit minimalem menschlichem Eingriff.
Ein Bericht von Cyble vom 16. Dezember bestätigt diesen Trend als größten Durchbruch im Bereich Bedrohungsintelligenz 2025. Angreifer nutzen diese Agenten zunehmend, um den gesamten Ransomware-Lebenszyklus zu automatisieren. Das Ergebnis: Eine Angriffsgeschwindigkeit und -menge, die von menschlich besetzten Sicherheitszentren kaum noch bewältigt werden kann.
Deepfake-Bewerber infiltrieren Unternehmen
Die Gefahr kommt nicht nur von außen. Okta Threat Intelligence meldete am 15. Dezember einen starken Anstieg von KI-gestützten Betrugsversuchen bei der Personalsuche.
Organisierte Betrügerringe nutzen generative KI, um makellose Lebensläufe zu fälschen, und Deepfake-Technologie, um Videointerviews zu bestehen. Diese „gefälschten Mitarbeiter“ schleusen sich in Unternehmen ein, um Zugangsdaten abzugreifen, interne Netzwerke auszuspähen oder Gehaltszahlungen umzuleiten. Besonders im Fokus stehen Remote-Positionen in der IT, die oft schnell weitreichende Zugriffsrechte erhalten.
Demokratisierung der Cyberkriminalität
Die Entwicklungen der letzten 72 Stunden zeigen eine gefährliche „Demokratisierung“ hoch entwickelter Cyber-Fähigkeiten. Günstige Tools wie BlackForce senken die Einstiegshürde für Kriminelle ohne tiefgehendes Fachwissen. Der Verkauf auf Plattformen wie Telegram macht „Phishing-as-a-Service“ zu einer effizienten, kundenorientierten Industrie.
Gleichzeitig verliert die Zwei-Faktor-Authentifizierung, lange als „Wunderwaffe“ gepriesen, ihre Schlagkraft. Angreifer setzen zunehmend auf „ClickFix“-Taktiken und den Diebstahl von Sitzungstokens, um Passwörter komplett zu umgehen. „Wir erleben die Industrialisierung des Phishings“, kommentiert ein Sicherheitsanalyst die Lage.
Ausblick 2026: Das Wettrüsten der KI-Systeme
Experten prognostizieren für 2026 ein intensives Wettrüsten zwischen offensiven und defensiven KI-Agenten. Eine Studie der Universität Bari zeigt, dass KI auch der Schlüssel zur Abwehr sein kann: KI-generierte Trainingsmodule verbessern die Fähigkeit von Nutzern, Phishing-Versuche zu erkennen.
Doch das Zeitfenster für effektives menschliches Eingreifen schließt sich. Die Geschwindigkeit der Angriffe wird vollautomatische Abwehrreaktionen erfordern. Regulierungsbehörden dürften im kommenden Jahr neue Compliance-Standards einführen, die eine „KI-sichere“ Identitätsüberprüfung vorschreiben, um die Flut an Deepfake-Angriffen einzudämmen.
Die Botschaft für den Rest des Dezembers 2025 ist klar: Jede Anmeldung überprüfen, jede Neueinstellung genau prüfen und keiner digitalen Interaktion blind vertrauen.
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