Homeoffice-Studie, Bürotage

Homeoffice-Studie: 1-2 Bürotage so wertvoll wie 15% mehr Gehalt

09.12.2025 - 11:49:12

Australische Forscher haben quantifiziert, was viele ahnen: Hybrides Arbeiten steigert die psychische Gesundheit messbar. Parallel dazu stehen in Europa neue Gesetze zum „Recht auf Abschalten” kurz vor der Verabschiedung.

Die Debatte um Büropflicht erhält neue Nahrung. Während Unternehmen weltweit mit steigenden Burnout-Raten kämpfen, liefert eine Langzeitstudie aus Australien erstmals harte Zahlen: Es gibt einen optimalen Mix aus Homeoffice und Büropräsenz – und dessen Wert lässt sich in Euro bemessen.

Forscher der University of Melbourne analysierten Daten von über 16.000 Arbeitnehmern aus zwei Jahrzehnten. Das Ergebnis ist präzise: Für Frauen liegt das Optimum bei ein bis zwei Bürotagen pro Woche, der Rest im Homeoffice. Die Verbesserung der psychischen Gesundheit durch dieses Modell entspricht dem Effekt einer Gehaltserhöhung um 15 Prozent.

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„Die Vorteile gehen weit über die Zeitersparnis beim Pendeln hinaus”, erklären Jan Kabatek und Ferdi Botha vom Melbourne Institute. Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie reduzierter Arbeitsstress spielen zentrale Rollen.

Interessant: Die Studie zeigt deutliche Geschlechterunterschiede. Männer leiden vor allem unter langen Pendelwegen – jede zusätzliche halbe Stunde wirkt wie eine Gehaltskürzung von 2 Prozent auf ihre Psyche.

Europa zieht gesetzlich nach

In Großbritannien steht die „Employment Rights Bill” vor der finalen Verabschiedung – erwartet wird die königliche Zustimmung noch vor der Parlamentspause am 18. Dezember. Das Kernstück: ein „Recht auf Abschalten”, das ständige digitale Erreichbarkeit als Gesundheitsrisiko einstuft.

Der Vorstoß spiegelt einen europäischen Trend wider. Aktuelle EU-OSHA-Daten alarmieren:

  • 29 Prozent der EU-Arbeitnehmer leiden unter Stress, Depressionen oder Angstzuständen
  • Über 40 Prozent berichten von schwerem Zeitdruck
  • Präventive Maßnahmen fehlen trotz gestiegenem Bewusstsein

Führungskräfte im Dilemma

Viele Konzerne drängten 2025 auf strikte Büropflicht. Die neuen Daten legen nahe: Pauschale Mandate schaden mehr als sie nutzen. Doch auch vollständiges Homeoffice ist keine Lösung – soziale Isolation schadet ebenfalls.

Die Studie zeigt: Das hybride Modell mit wenigen Präsenztagen kombiniert Flexibilität mit dem wichtigen „Wir-Gefühl” im Büro. Arbeitgeber, die einem Vater mit langem Pendelweg Homeoffice verweigern, riskieren dessen psychische Stabilität ebenso wie jene, die einer Mutter die nötige Flexibilität nehmen.

Ökonomie des Wohlbefindens

Psychische Gesundheit ist längst ein harter Wirtschaftsfaktor. Wenn hybrides Arbeiten einen monetären Wert von 15 Prozent Gehaltserhöhung hat, ist es eines der kosteneffizientesten Instrumente zur Mitarbeiterbindung.

Der Fokus verschiebt sich von bloßer Diskussion zur Durchsetzung. Während 2023 und 2024 von „Quiet Quitting” geprägt waren, markiert Ende 2025 den Beginn struktureller Änderungen – durch Gesetze wie in Großbritannien oder datenbasierte HR-Strategien.

Was 2026 bringt

Mit den britischen Arbeitsrechtsreformen werden Unternehmen europaweit genau beobachten, wie das „Recht auf Nichterreichbarkeit” in der Praxis funktioniert. Gewerkschaften und Betriebsräte werden die Studienergebnisse nutzen, um gegen starre Büropflichten zu argumentieren.

Analysten erwarten eine Zunahme individualisierter Arbeitszeitmodelle – nicht mehr pauschal pro Abteilung, sondern basierend auf persönlichen Lebensumständen wie Pendelweg oder Care-Arbeit. Der Sweet Spot von 1-2 Bürotagen könnte sich dabei als neuer Standard für mental gesunde Arbeitsplätze etablieren.

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